Dan Jakob Zimmermann und deutsche U17 träumen von Edelmetall
Dan Jakob Zimmermann und deutsche U17 träumen von Edelmetall
Welcher Nachwuchsspieler träumt nicht davon, einmal für sein Land in einem offiziellen Länderspiel aufzulaufen. Für Dan Jakob Zimmermann und neun weiteren Nachwuchshandballern wird dieser Traum nun bei der Beachhandball-Europameisterschaft in Zagreb wahr.
„Der Spezialist im Sand“, titelte das Flensburger Tageblatt über den Linksaußen der B-Jugend der SG Flensburg-Handewitt. Mit der scheiterte Zimmermann in der Halle am späteren Deutschen Meister Füchse Berlin im Halbfinale.
Das ist nun vergessen. Und der Rechtshänder will mit den deutschen Junioren eine gute EM spielen. „Wir wollen unter die besten Vier und am liebsten natürlich aufs Treppchen“, träumt Zimmermann von einer Medaille.
Dass er überhaupt auf den Zug aufgesprungen ist, ist einem kleinen Zufall geschuldet. Denn DHB-Trainer Konrad Bansa entdeckte den Nachwuchsmann beim Länderpokal in Kienbaum. Bansa fiel die Sprungkraft auf und lud den 16-Jährigen zu einem Sichtungslehrgang ein. „Das kam sehr überraschend. Aber ich dachte mir: ‘Warum denn nicht‘“, meinte Zimmermann gegenüber dem Blatt. Dass der Beachhandball eventuell irgendwann einmal olympisch werden könnte, spornt natürlich zusätzlich an. „Daraufhin arbeiten wir hin.“ Die Aussicht auf Olympia hat nicht nur in der Beachhandball-Szene, sondern auch bei Zimmermann etwas ausgelöst: „Ich nehme das jetzt alles viel ernster.“ Dau gehören auch eigenständige Trainingseinheiten an den Stränden der Flensburger Förde. „Ich mache Strandläufe und übe meine Pirouette.
Der 1,78 Meter große Rechtshänder hat das Flair eines Titelturniers bereits miterlebt. Vor einem Jahr bei der U16-EM in portugiesischen Nazare, als die DHB-Auswahl Platz sechs belegte, war er einer von zwei Reservespielern. Nun sollen es mehr Einsatzzeiten werden. „Der Trainer baut auf meine Vielseitigkeit“, sagt der Norddeutsche, der auch mit der linken Hand ganz passabel werfen kann. „Dan ist ein technisch versierter Spieler, der unserem Spiel eine andere Note gibt. Durch ihn können wir ein Stück weit unberechenbarer werden“, sagt Bansa über Zimmermann.
In der Vorrunde sind diese Qualitäten bereits gefragt sein. Denn es wird sofort heftig zur Sache gehen. „Die Ukraine ist eine Handballnation. Die werden sicher sehr stark sein. Gleiches gilt für die Serben“, weiß Bansa, der den dritten Gruppengegner Schweiz von vielen Trainingsspielen kennt und aus „Augenhöhe“ sieht. „Aber in den Spielen hat natürlich keine Mannschaft die Karten komplett auf den Tisch gelegt.“ Zum Abschluss steht dann eine richtige Härteprüfung an. Es kommt zu Duell mit dem amtierenden U16-Europmeister Spanien. Sollte das Bansa-Team bis dahin alle drei Spiele bereits gewonnen haben, wäre der Einzug ins Viertelfinale mehr oder weniger sicher. Denn neben den beiden Erstplatzierten der drei Gruppen ziehen auch die beiden besten Gruppendritten in die Ko-Runde ein.
Spielplan:
Freitag, 16. Juni:
Deutschland – Schweiz (10.45 Uhr)
Deutschland – Serbien (14.00)
Deutschland – Schweiz (16.15)
Samstag, 17. Juni:
Deutschland – Spanien (12.00)
Danach startet die Ko-Phase. Alle Spiele sind im Livestream zu sehen und im Liveticker zu verfolgen.