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Vor der Beach-DM: Vier Fragen an Alexander Novakovic und Konrad Bansa

30.07.2017
30.07.2017 · Slider, Home, Beach · Von: cb

Vor der Beach-DM: Vier Fragen an Alexander Novakovic und Konrad Bansa

In genau sieben Tagen werden in Berlin die Medaillen beiden Deutschen Beachhandball-Meisterschaften vergeben. Der Haupt-Event der German Beach Open rückt näher und der deutsche Beachhandball hat in den zurückliegenden Monaten – international vor allem durch die Bronzemedaillen der U17-Nationalteams der Mädchen und Jungen - für positive Schlagzeilen gesorgt. Durch die Medienpartner SPORTDEUTSCHLAND.TV und zuletzt SPORT1, die die Spiele der World Games im TV und im Internetstream übertrugen, wurde eine breitere Öffentlichkeit erreicht. Als Co-Kommentatoren waren die beiden U17-DHB-Beachtrainer Alexander Novakovic und Konrad Bansa für SPORT1 mit von der Partie.

Wie waren Ihre Erfahrungen als Co-Kommentatoren der World Games?
Alexander Novakovic: "Es war eine ziemlich coole Erfahrung. Es hat richtig viel Spaß gemacht. An dieser Stelle auch ein Lob und ein Dankeschön an SPORT1. Die Quoten im Free-TV und die Reaktionen in den sozialen Netzwerken haben, so wie ich es wahrgenommen habe, die Erwartungen von SPORT1 übertroffen. Im Vergleich zu den weiteren übertragenen Sportarten hat der Beachhandball sehr gut abgeschnitten. Ich denke, das zeigt, dass Beachhandball sehr gut ankommt."

Konrad Bansa: "Es war spannend zu sehen, wie Fernsehen gemacht wird und ein Teil davon zu sein. Es gab nur positives Feedback. Lustig ist, dass Kommentator Uwe Semrau wie ich aus dem Main-Taunus-Kreis kommt, und mich sportlich aus meiner aktiven Zeit bei der TSG Münster sofort einordnen konnte. Es war wirklich angenehm, weil Uwe uns auch sehr gut geleitet hat. Ich hoffe, dass wir einen wichtigen Beitrag zur Verbreitung des Beachhandballs geleistet haben."

Sie haben die Spiele der World Games detailliert verfolgen können. Wie weit sind die DHB-Beach-Teams von diesem Niveau entfernt?
Alexander Novakovic: "Das Niveau der vier besten Männer- und Frauenteams ist unverändert hoch geblieben. Aber es kann in den kommenden Jahren Verschiebungen geben. Und zwar, wenn die Spielerinnen der Nationen – wie zum Beispiel auch Deutschland – in denen viel in die Nachwuchsarbeit investiert wird, herauswachsen und in den Seniorenbereich wechseln. Ich bin mir sicher, dass speziell der Jahrgang 2000/01 weiblich und männlich, der jetzt bei der EM jeweils Bronze geholt hat, Deutschland sehr erfolgreich in der Weltspitze vertreten kann. Die Spieler und Spielerinnen in den Perspektivkadern sind vor allem technisch und athletisch sehr gut ausgebildet. Aber im Sand fehlt es an der Erfahrung in taktischen Dingen."

Konrad Bansa: "Das Gesamtniveau bei den World Games ist aufgrund der kontinentalen Qualifikationen schwer einzuschätzen. Zieht man das Männer-Finale als Maßstab heran, haben wir noch einen Weg zu gehen. Aber die Teams der Top-Nationen, wie zum Beispiel Brasilien, weisen eine Altersstruktur so um die 30 Jahre auf. Da spielt die Zeit eindeutig für uns. Wenn die nächste Generation, die das Spiel jetzt von der Pike auf lernt, kommt, dann können wir in jedem Fall in die Weltspitze vorstoßen."  

Sie haben die German Beach Tour ebenfalls sehr aufmerksam und aus nächster Nähe verfolgen können. Wie beurteilen Sie das Niveau der nationalen Wettbewerbe?
Alexander Novakovic: "In der Breite ist auf jeden Fall eine ganze Menge passiert. Es spielen doppelt so viele Teams auf der Tour als im letzten Jahr. Da Jahr gab es lediglich drei Qualifikationsturniere für die Deutsche Meisterschaft. Dieses Jahr sind es 13. Auch in diesem Bereich sind wir breiter aufgestellt. Die Spitze einer Leistungspyramide erwächst aus einer breiten Basis. Deswegen sind wir auf einem sehr guten Weg. Aber ich denke, wir brauchen noch zwei Jahre, damit die nationalen Teams wirkliches Spitzenniveau erreichen. Auf jeden Fall blicke ich sehr optimistisch in die Zukunft."

Konrad Bansa: "Die Leistungsdichte hat eindeutig zugenommen. Alleine das Beispiel, dass sich bei den Männern der aktuelle Deutsche Meister Sanddevils Minden nicht qualifiziert hat, beweist das. Es gibt sehr viele Teams, und es werden immer mehr, die sich mit Beachhandball auseinandersetzen, über den Tellerrand schauen und ihr Spiel verbessern. Die Spielanlagen sind eindeutig taktsicher geworden. Dass einige Teams wie Beach and da Gang und die Nordlichter auch auf der europäischen Tour spielen, bringt sie sportlich weiter und somit auch die nationale Serie, weil sich andere Teams an ihnen orientieren. Es wird zwar noch ein bisschen dauern, bis unsere nationalen Teams internationales Spitzenniveau erreichen. Aber der Weg geht eindeutig in die richtige Richtung. Wir holen stark auf."

Die DM beginnt in fünf Tagen. Was versprechen Sie beide sich von diesem Turnier?
Alexander Novakovic: "Vergangenes Jahr war es bereits ein super Event. Ich hoffe jetzt auf den nächsten Step und dass vielleicht noch mehr Zuschauer kommen werden. Dadurch, dass vielleicht SPORTDEUTSCHLAND.tv die Spiele im Internet überträgt, hoffe ich auch auf noch mehr Werbung und auf ein Statement des Beachhandballs. Auch im Hinblick auf die Königs-Entscheidung im September. Dann entscheidet das Internationale Olympische Komitee ja bekanntlich, ob Beachhandball olympisch wird."

Konrad Bansa: "Das werden tolle drei Tage. Da bin ich mir sicher und ich freue mich schon auf die DM. Vor allem werden wir viele spannende Spiele zwischen den zehn besten Frauen- und Männerteams Deutschlands sehen. Aufgrund der Tatsache, dass es in diesem Sommer 13 Qualifikationsturniere gab, konnten sich einige Teams aus dem Weg gehen und haben nicht gegeneinander gespielt. In Berlin gilt es, die Karten auf den Tisch zu legen. Es kann sich keine Mannschaft mehr verstecken."