„Riesige Herausforderung und große Chance” - DHB-Präsident Andreas Michelmann zur Flüchtlingssituation
„Riesige Herausforderung und große Chance” - DHB-Präsident Andreas Michelmann zur Flüchtlingssituation
Bereits beim außerordentlichen Bundestag in Hannover hat Andreas Michelmann wiederholt auf die Flüchtlingssituation und die damit verbundenen Aufgaben hingewiesen. „Diese sind für unsere gesamte Gesellschaft, damit auch für den Sport im Allgemeinen und den Handball im Besonderen, eine riesige Herausforderung, aber auch eine große Chance”, sagt der neue Präsident des Deutschen Handballbundes.
Auf der Agenda des 56-Jährigen steht die Integration von Flüchtlingen auch über den Handballsport weit oben. „Wir reden an dieser Stelle nicht von Leistungssport, sondern von dem mit unserem Engagement im Breitensport verbundenen gesellschaftlichen Auftrag”, sagt Michelmann. „Der Handballsport kann Menschen aller Länder und Kulturen zusammenbringen und ist so ein verbindendes Element. In unseren Vereinen wird schon jetzt Integration gelebt, aber es ist keine Frage, dass wir gemeinsam gewaltige Anstrengungen unternehmen müssen, um diese Aufgabe noch besser erfüllen zu können.”
Deshalb verschaffte sich Michelmann in der Berliner Max-Schmeling-Halle vor kurzem originäre Eindrücke. Beim großen Spielfest des Interkulturalitätsprojektes „Gewinnung neuer Zielgruppen und Engagierter für den Handballsport” haben Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, Flüchtlingskinder und Kinder mit erschwerten Zugangsbedingungen gemeinsam Handball erlebt. Junge Engagierte vermittelten ihnen, welchen Spaß und welche Freude man mit Handball erleben kann.
Der DHB zusammen mit ZI:EL (Zukunftsinvestition: Entwicklung jungen Engagements im Sport! - gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) und der Berliner Handballverband waren mit dem Projekt über zwei Woche an mehreren Schulen der Hauptstadt präsent. Dieses wurde auch vom Freundeskreis des Deutschen Handballs (FDDH) unterstützt. „DHB, HVB und ZI!EL haben gezeigt, dass wir im Handball vom Reden zum Handeln gekommen sind. Das Berliner Projekt ist ein vorbildliches Best-Practice-Beispiel“, sagt Michelmann, der sich gemeinsam mit HVB-Präsident Thomas Ludewig informierte.
„Solche Aktivitäten sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zukunft. Integration muss zu einer unserer Kernkompetenzen werden. Wir wollen das Motto ,Willkommen beim Handball‘ leben”, betont Michelmann. Dabei nimmt der DHB-Präsident auch die in vielen Kreisen, Städten und Gemeinden für den Trainingsbetrieb schwieriger werdende Situation wahr, wenn Sporthallen für die Unterbringung von Flüchtlingen gebraucht werden. „Über allem steht die Not der Menschen, die zu uns kommen. Diesen muss geholfen werden”, sagt Michelmann, verbindet das aber auch mit einem Wunsch: „Nicht nur der Handball braucht Sporthallen, um ein starker Mitspieler bei der Integration von Flüchtlingen in unsere Gesellschaft zu sein und so seine Kraft zeigen zu können. Ich habe die Bitte, dass in der Flüchtlingssituation auch die Basis des Sports beachtet und erhalten wird.”