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Polizei-EM 2014: Nach Unentschieden nur Gruppenzweiter

12.03.2014
12.03.2014 · Verband · Von: PM

Polizei-EM 2014: Nach Unentschieden nur Gruppenzweiter

Ein norwegisches Tor in buchstäblich letzter Sekunde machte der deutschen Mannschaft einen Strich durch die Rechnung. Aufgrund der besseren Tordifferenz sichern sich die Skandinavierinnen mit dem 25:25 den Gruppensieg - Deutschland bleibt ohne Niederlage lediglich das Duell um die Bronzemedaille.

Dem Zuschauer bot sich am Mittwochmittag mit dem letzten Spiel der Gruppe A eine Begegnung mit Endspielcharakter. Während den Norwegerinnen ein Unentschieden für den Gruppensieg und damit den Einzug ins Finale reichen würde, mussten die Deutschen gewinnen, um im Finale ihren Europameistertitel verteidigen zu können. Entsprechend nervös begann das Spiel. Beide Teams standen mit einer sicheren Abwehr, was nach sechs Minuten ganze zwei Tore bedeutete: 1:1. Zwei Tempogegenstöße durch Antje Lauenroth und Katrin Seyfried brachten das deutsche Team nach elf Umdrehungen des Minutenzeigers erstmals mit 4:3 in Führung. Darauf scheiterte der schwächelnde deutsche Angriff allerdings mehrfach an der sicher stehenden Abwehr der Nordeuropäerinnen, während diese wiederholt zum Torerfolg kamen und nach 18 Minuten mit 9:5 in Front gehen konnten. Die deutsche Mannschaft schien von der Rolle: Dem Aufbauspiel fehlten die abschließenden Treffer, und auch die Torfrauen strahlten nicht die größte Sicherheit aus. So konnte bis zum Pausentee der Viertore-Rückstand nicht mehr verringert werden - 10:14. 

Trainer Rudi Fritsch (Polizei Baden-Württemberg) beschwor in der Kabine seine Spielerinnen, endlich als Mannschaft aufzutreten und das umzusetzten, was in den beiden Wochen der Vorbereitung eingeübt worden war. Entsprechend eingestellt begann in der zweiten Halbzeit die deutsche Aufholjagd, unterstützt von zehn mitgereisten Fans auf der Tribüne, die nun zwei Trommeln erschallen ließen. Die kommende halbe Stunde war nichts für schwache Nerven und manch einen hielt es nicht mehr auf den Sitzen. Tor für Tor arbeiteten sich die wieder in weiß aufgelaufenen deutschen Frauen an den Kontrahenten heran. Schön herausgespielte Angriffe und vier durch die deutsche Kapitänin Verena Breidert verwandelte Siebenmeter - ihrerseits einzige deutsche Teilnehmerin an allen vier Polizei-Europameisterschaften - brachten in der 51. Spielminute den Ausgleich zum 22:22. Fortan stand das Match auf des Messer Schneide, wobei der Titelverteidiger auf der Zielgeraden plötzlich die besseren Karten zu besitzen schien: Eine Minute vor dem Ende nach der ersehnten 24:23-Führung zwar den Ausgleich hinnehmen müssend, brachte ein Bilderbuchangriff über Frances Günthel den erneuten Vorteil. Das Endspiel zum Greifen nah, passierte der deutschen Abwehr ein folgenschwerer Aussetzer: Vier Sekunden vor Ultimo entschied der Schiedsrichter auf Siebenmeter für die Nordlichter, die sich diese Gelegenheit nicht entgehen ließen. Stark ausgeführt hatte Sarah Harnisch im deutschen Tor keine Chance und musste frustriert den Ball zum 25:25-Endstand aus dem eigenen Netz holen.

Norwegen jubelte über den Gruppensieg und die Finalteilnahme, Deutschland muss sich mit dem Spiel um Platz 3 begnügen. Die Gegner entschieden sich durch den Ausgang des dritten Mittwochspiels. In Gruppe B schlug das französische Team mit sicherem Spiel Dänemark mit 23:17 und folgte Norwegen damit ins Finale. Die spielfreien Östereicherinnen, zum Auftakt gegen Dänemark 23:22 gegen Dänemark siegreich, Frankreich jedoch 21:33 unterlegen, wurden Gruppenzweiter deutscher Gegner im kleinen Finale. Da die Niederländerinnen am Mittwochvormittag die Ungarinnen mit 24:23 in die Schranken gewiesen hatten, spielen die Gastgeber am Donnerstag gegen Dänemark um Platz fünf. Ungarn bleibt nur der undankbare siebente Platz. 

 

Für Deutschland spielten: Sarah Harnisch (Tor), Carina Koepcke, Melanie Beckert (2), Sarah Molner, Antje Lauenroth (7), Ilka Zwick, Frances Günthel, Katrin Seyfried, Verena Breidert (11/5), Britta Stelthove, Celia Schneider (Tor), Daniela Salz (3), Ronja Grabowski (Tor), Eva-Maria Kollecker, Annika Hermenau (2) und Michelle Klein