Stammzellspender für Arnulf Meffle gefunden / Erfolgreiche Aktion „Handballer für Handballer”
Stammzellspender für Arnulf Meffle gefunden / Erfolgreiche Aktion „Handballer für Handballer”
Für den an Leukämie erkrankten Arnulf Meffle (55) wurde ein Stammzellspender gefunden. Der Handballweltmeister von 1978 ist auf eine solche Spende dringend angewiesen. Um einen passenden Spender zu finden, hatte die damalige Weltmeistermannschaft sowie die gesamte Handballfamilie zusammen mit der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei in der Zeit vom 2. bis zum 16. Dezember 2012 die Aktion „Handballer für Handballer” gestartet. Eng eingebunden waren ebenfalls die DKB Handball-Bundesliga, der Deutsche Handballbund sowie die Stiftung Deutsche Sporthilfe. Bereits Ende November hatte sich die Frauen-Nationalmannschaft geschlossen registrieren lassen.
Woher der Spender kommt, bleibt dabei unbekannt. Auch Meffle selbst wird aus datenschutzrechtlichen Gründen nur wenig über diesen Menschen erfahren. Sichtlich bewegt zeigte sich Arnulf Meffle: „Dies ist für mich mehr als ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk. Die Stammzellspende bedeutet die Chance auf ein neues und normales Leben. Mein Dank gilt allen, die diese Aktion so phänomenal unterstützt haben. Meine Erkrankung zeigt, wie wichtig es ist, dass sich möglichst viele Menschen bei der DKMS registrieren lassen. Jeder Erkrankte muss eine Überlebenschance bekommen!”
Heiner Brand, einst Teamkollege, heute Sportmanager des Deutschen Handballbundes, bilanzierte: „Wir sind sehr glücklich über die Aktion, sie spiegelt den Teamgeist des Handballs in besonderer Weise.”
Für den dreifachen Familienvater Meffle heißt es jetzt, sich auf die Transplantation vorzubereiten. Zunächst wird er sich in eine Klinik begeben und dort erneut eine Chemotherapie bekommen, bevor nach etwa einer Woche die Transplantation vorgenommen werden kann. Bei diesem Eingriff erhält er eine Transfusion mit den gesunden Stammzellen.
Die ersten 30 Tage nach dem Eingriff gelten als Hochrisikowochen, in denen Arnulf Meffle einerseits sehr anfällig für Infekte ist, in denen sein Körper andererseits aber auch eine Abwehrreaktion gegen die neuen Stammzellen zeigen kann. Danach beginnt die Regenerationsphase.
Bei über 50 bundesweiten Aktionen konnten bislang insgesamt 3501 Spender aufgenommen werden, allein bei den 16 Erstligaspielen waren es 1479 Spender. Hauptinitiator Klaus Zöll, der frühere Erfolgstrainer und ehemalige DHB-Vizepräsident, sagte: „Die Handballfamilie und ich sind überglücklich, dass der passende Stammzellspender für Arnulf gefunden wurde. Nun hat er wieder eine realistische Lebenschance.”
Unter Federführung von Heiner Brand und Kurt Klühspies wurde im Verlauf von sieben Wochen in eindrucksvoller Weise dokumentiert, wie lebendig die große Handballfamilie in Deutschland ist. Ein erfolgreiches Projekt brauche starke Partner. Der Dank von Klaus Zöll gilt allen Beteiligten und vor allem der DKMS: „Für uns Handballer gehört der Teamgeist zu einem Grundbestandteil unserer Sportart, und dieser Zusammenhalt hat sich in den letzten Wochen in eindrucksvoller Weise bestätigt.” Jetzt gelte es, Arnulf alles Gute zu wünschen.
Als Zeichen der guten Partnerschaft bei der Aktion „Handballer für Handballer” hat der Deutsche Handballbund entschieden, dass in der Bundesligarückrunde 2013 die Schiedsrichter der 1. Und 2. Bundesliga (Frauen und Männer) auf ihrem Trikot das Logo der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei tragen.
Weitere Informationen: www.dkms.de