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Weihnachtsbrief 2014 des DHB-Präsidenten

16.12.2014
16.12.2014 · Home, Verband · Von: tok

Weihnachtsbrief 2014 des DHB-Präsidenten

Liebe Handballfreundinnen,
liebe Handballfreunde,
sehr geehrte Damen und Herren,

Weihnachtszeit, Weihnachten, das neue Jahr: Für viele Menschen sind damit der strahlende Glanz bunter Kerzen und ein Schneegestöber vor dem Fenster verbunden. Doch statt innerer Ruhe und Gelassenheit stellen sich dann Hektik und Nervosität ein: ob beim privaten Einkaufsstress oder dem Druck, doch noch einige Dinge im alten Jahr unbedingt erledigen zu müssen.

Ja, es war für uns alle ein turbulentes Jahr. Wir hatten kaum Luft zum Durchatmen, zum Innehalten, denn zu vieles ist geschehen:

Eine Europameisterschaft in Dänemark ohne unsere Männer-Nationalmannschaft, das Scheitern gegen Polen in den Qualifikationsspielen zur Weltmeisterschaft 2015 in Katar und dann doch noch die Möglichkeit, sich dank der unverhofften Wildcard im Januar 2015 mit den Besten der Welt messen zu dürfen. Die schmerzhafte Trennung von Martin Heuberger und die Einstellung von Dagur Sigurdsson als neuem Bundestrainer. Der Start in die neue Phase war erfolgreich; die ersten beiden Qualifikationsspiele für die Europameisterschaft 2016 in Polen wurden gewonnen. Hoffnung auf bessere Zeiten?

Eine Frauen-Nationalmannschaft, die zwar souverän die Qualifikation für die Europameisterschaften in Ungarn und Kroatien gemeistert hat, aber dort bisher leider noch nicht so überzeugen konnte, wie sie selbst und wir das erhofft hatten. Viel Arbeit liegt noch vor uns, um konstante und gute Leistungen zu bringen.

Schöne und herausragende Erfolge der Junioren, die eindrucksvoll Europameister geworden sind. Sehr gute Leistungen unserer Juniorinnen bei der Weltmeisterschaft und am Ende ein vierter Platz. WM-Silber für die weibliche Jugend - der Lohn für großartige Leistungen.

Eine enge, vertrauensvolle und beispielhafte Zusammenarbeit zwischen DHB und HBL lassen für die Zukunft hoffen, dass wirklich alle an einem Strang ziehen - und zwar in die gleiche Richtung. Die vereinbarte Strukturuntersuchung mit einem externen Berater wird aufzeigen, wo wir uns noch verbessern können.

Ein großes Kompliment gilt auch den Regional- und Landesverbänden, die äußerst konstruktiv und enga-giert unseren gemeinsamen Weg mitgehen. Die Arbeiten in der AG Schiedsrichterordnung und in der AG Spielordnung sind gute Beispiele, die das Miteinander dokumentieren.

Seit dem 15. September haben wir nun mit Mark Schober einen Generalsekretär, der „für den Handball lebt“. Zudem ist diese Personalentscheidung für uns ein wesentlicher Schritt, um das Hauptamt zu stärken und die Geschäftsstelle unseres Verbandes als zentralen Dienstleister des Handballsports zu entwickeln. Weitere Schritte werden folgen, denn wir brauchen kluge Köpfe, kreative Ideen und frischen Wind, um die Ziele zu erreichen, die wir in unserem Arbeitsprogramm „Perspektive 2020 - dem deutschen Handball eine Zukunft geben” formuliert haben.

Dazu gehört auch der Neustart im Beachhandball. Im kommenden Jahr werden wir wieder Nationalmann-schaften stellen und unter dem Dach des DHB eine Masters-Serie veranstalten. Beim EHF Champions Cup auf Gran Canaria waren bereits „Die Brüder” des TSV Ismaning bei den Frauen sowie die „Nordlichter” Oldenburg bei den Männern als Vierte und Siebte erfolgreich am Start - aus diesen Ergebnissen können alle Beteiligten Energie gewinnen, das Projekt Beachhandball weiter voranzutreiben.

Auf unserer Agenda stehen zahlreiche weitere Aufgaben: Gemeinsam mit der AOK, unserem Gesundheitspartner, möchten wir vor allem im Kinder- und Jugendhandball neue Akzente setzen und diesen so besser im Schulalltag verankern. Auch Themenfelder wie Inklusion und Interkulturalität werden wir aktiv besetzen, um für unseren Sport neue Freundinnen und Freunde zu gewinnen, aber auch gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.

Handball - mitten in der Gesellschaft: Das hat auch ein wunderbarer Tag des Handballs, der am 6. Sep-tember bei strahlendem Sonnenschein 45.000 begeisterte Zuschauerinnen und Zuschauer in die Commerzbankarena nach Frankfurt lockte, gezeigt. Einmal mehr ist dabei auch deutlich geworden, wie attraktiv unser Sport auf allen Ebenen sein kann. 

Und doch gibt es auch immer wieder Ärgernisse, Steine, die einem in den Weg geworfen werden - auch von Menschen, die vorgeben, dem Handball helfen zu wollen. Die durchaus verständlichen Diskussionen um die Wildcard für Katar, bei der ich mir allerdings gewünscht hätte, dass man mehr über nachprüfbare Fakten und nicht nur über Spekulationen spricht. Der unzutreffende und verletzende Vorwurf, der DHB hätte von der Wildcard bereits vor den Qualifikationsspielen gewusst. Die Entscheidung von ARD und ZDF, die WM-Spiele unserer Mannschaft nicht zu übertragen. Enttäuschung darüber, dass wir trotz vieler Gespräche und Schreiben das Ziel bisher nicht erreicht haben. Gleichzeitig die Hoffnung, dass die Spiele doch noch zu sehen sein werden, weil wir uns auf allen Ebenen weiter massiv dafür einsetzen. 

Wir alle wissen, dass Erfolg viele Facetten hat. Natürlich ist sportlicher Erfolg wichtig. Wichtig sind aber auch das Miteinander und das Wir-Gefühl, das Berge versetzen kann, das Freude bereitet. Es hilft unserem Sport deshalb wenig, wenn der eine oder andere glaubt, sich in den Medien mit markanten Stellungnahmen profilieren zu müssen. Wer wirklich zum Erfolg in der Sache beitragen will, sucht nicht das vermeintlich tolle Solo, sondern setzt sich mit anderen zusammen, um den richtigen Weg zu finden. Echter Teamgeist ist gefragt, nicht das ICH, sondern das WIR muss bestimmend sein. 

Deshalb möchte ich allen ganz herzlich danken, die mit Teamgeist während der vergangenen zwölf Monate in vielfältiger Weise den Handballsport unterstützt haben - auch und gerade dann, wenn es manchmal nicht einfach war.

Ich danke allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, allen Übungsleiterinnen und Übungsleitern, allen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern sowie vielen mehr für Ihren herausragenden und unermüdlichen Einsatz.

Ich danke allen, die sich im Verband, im Bezirk, im Kreis und im Verein engagieren, weil ohne Ihren vorbildlichen Einsatz all´ die so selbstverständlich gewordenen Dinge, vom Anpfiff eines Spiels bis hin zum Ergebnisdienst und, und, und... nichts, aber auch gar nichts funktionieren würde.

Ich danke unseren Sponsoren, dass Sie uns auch in diesem Jahr treu geblieben sind. Ohne Ihre finanzielle Unterstützung könnten wir unseren Haushalt nicht konsolidieren und auch vieles nicht gestalten.

Ganz herzlich danke ich dem „Freundeskreis des Deutschen Handballs“ und dessen Vorsitzenden Henning Opitz, der uns bei der Jugendförderung nachhaltig unterstützt.

Ich wünsche unserer Männer-Nationalmannschaft das notwendige Quäntchen Glück, das man braucht, um mit der Weltspitze konkurrieren zu können. Wir können uns bei den Spielen gegen Tschechien in Stuttgart und Mannheim am 9. und 10. Januar 2015 davon überzeugen, ob das Team für die Herausforderungen in Katar gerüstet ist. Geben wir unseren Spielern Rückenwind durch volle Zuschauerränge. Nehmen Sie Freunde und Bekannte mit in die Arenen, um unsere Jungs anzufeuern. Schenken Sie Eintrittskarten zu Weihnachten - viele werden sich freuen!

Ich wünsche Ihnen, dass Weihnachten für Sie eine kleine Pause vom Alltag ist, einige Tage der Ruhe und der festlichen Stimmung, auch der Besinnlichkeit und des inneren Friedens ermöglicht.

Die Modeschöpferin Coco Chanel hat einmal gesagt: „Es gibt eine Zeit für die Arbeit. Und es gibt eine Zeit für die Liebe. Mehr Zeit hat man nicht.“ Jetzt zum Fest der Liebe ist es die Zeit für Ihre Liebsten.

Genießen Sie also die kommenden Weihnachtstage im Kreise der Menschen, die Ihnen am nächsten stehen, feiern Sie mit ihnen, und machen Sie die Weihnachtszeit zu etwas ganz Besonderem. Ich wünsche Ihnen viele dieser besonderen Momente. Ich wünsche Ihnen, dass Sie selbst reich beschenkt werden mit dem, was Sie sich gewünscht haben, vor allem aber mit Aufmerksamkeit, Zuneigung und Liebe.

Ihnen und Ihren Familien wünsche ich im Namen des gesamten DHB-Präsidiums eine gesegnete, friedvolle Weihnachtszeit und viel Glück, Gesundheit und Erfolg für das neue Jahr.

 

Herzliche Grüße

Ihr Bernhard Bauer
Präsident Deutscher Handballbund