Universität Hamburg und Leuphana Universität Lüneburg erforschen inklusiven Handball
Universität Hamburg und Leuphana Universität Lüneburg erforschen inklusiven Handball
Am vergangenen Samstag fand in den Räumen des Arbeitsbereichs Bewegung, Spiel und Sport an der Universität Hamburg der erste Workshop des Evaluationsprojekts zu Freiwurf Hamburg, einer inklusiven Handballliga in Hamburg, statt. Dr. Steffen Greve (Leuphana Universität Lüneburg) und Prof. Dr. Claus Krieger (Universität Hamburg) hatten alle Trainerinnen und Trainer der Freiwurfteams in die Räume der Uni eingeladen um ihnen die Arbeitsergebnisse der ersten 18 Monate des Projekts zu präsentieren und gemeinsam zu diskutieren.
Mit dabei waren auch viele aktuelle und ehemalige Studierende, die in dem Projekt geforscht und gearbeitet haben. „Mittlerweile haben fast 20 Studierende im Rahmen des Projekts ihre Master- oder Bachelorarbeit geschrieben. Wir haben viele Anfragen und daher die große Hoffnung, dass das Projekt noch lange läuft und wir in absehbarer Zukunft entsprechende Drittmittel generieren können.“
Das Forschungsprojekt hatte im Januar 2015 begonnen. Seit diesem Zeitpunkt findet ein reger Austausch zwischen den Freiwürflern und den Wissenschaftlern statt. Einmal im Monat treffen sich die aktuelle Forschungsgruppe und ein Vertreter von Freiwurf um die aktuellen Forschungsaktivitäten zu reflektieren und die Wünsche, die Freiwurf an die Forscher hat, zu diskutieren. In einem ersten Schritt wurden im Forschungsprojekt mit vielen verschiedenen Beteiligten Interviews geführt. Dabei wurden Trainer, Spieler mit und ohne Handicap, Schiedsrichter, Eltern und Vereinspräsidenten ausführlich befragt. „Uns hat interessiert, wie die Beteiligten das Projekt erleben und gestalten. Wir haben aktuell fast 60 Interviews. Aus den Daten haben wir verschiedene Themen herausgearbeitet, die bei Freiwurf von großer Relevanz erscheinen“, so Greve.
Genau diese Themen wurden mit den Trainern von Freiwurf am vergangenen Samstag diskutiert und mögliche nächste Schritte in der Praxis erarbeitet. „Wir untersuchen dieses Best-Practice-Modell um Erfahrungen für andere Projekte nutzbar zu machen“, erläutert Greve, „in erster Linie ist unsere Forschung aber für die Freiwürfler da. Sie wollen ihr Projekt noch besser machen und lassen uns dabei helfen. Dafür sind wir sehr dankbar.“
Besonders freuten sich alle Beteiligten über den Besuch und die Mitarbeit von Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, Vizepräsidentin des DOSB für Bildung und Olympische Erziehung. Doll-Tepper war sichtlich angetan vom Workshop: „Ein tolle Projekt, dass ich gerne weiter unterstützen werde.“
Als nächste Schritte sind weitere Erhebungen geplant. Zudem wird in 2017 ein Workshop mit Menschen mit und ohne Handicap durchgeführt. „Wir wollen dann sehen, wie die von uns allen erarbeiteten Handlungsalternativen fruchten“, freut sich Greve schon auf die kommenden Monate.