Noch ein paar Prozente rausholen

„Wir sind fällig“, sagt Uwe Landwehr. Das meint der Trainer von Frauenhandball-Drittligist HSG Union ’92 allerdings positiv. Fällig ist aus seiner Sicht der erste Auswärtssieg der Saison. Und am Sonntag bei der PSV Recklinghausen hält ihn der Union-Coach auch für realistisch.

Zu Hause hui, auswärts pfui - so lassen sich die sechs Auftritte der Union dieser Saison bisher zusammenfassen. Beim jüngsten 33:35 in Oyten war zwar ein Aufwärtstrend erkennbar, die Punkte aber überließ die HSG auch in dieser Partie dem Gegner. Einige Prozent fehlten laut Landwehr, bei der PSV sollen sie nun herausgeholt werden. „Wir müssen einfach unser Potenzial abrufen“, setzt der Haller Coach auf die Eindrücke, die er im Training gewonnen hat.

Ein Erfolg in der Fremde hätte den Effekt, mit positivem Punktestand in die dann folgenden zwei Heimspiele zu gehen, in denen mit Minden-Nord und Hahlen lösbare Aufgaben warten. Mit drei Siegen in Folge würde Halle den eigenen Ansprüchen näherkommen. „Wir gehören nicht zu den drei Topteams“, sagt Landwehr, verortet seine Mannschaft aber eindeutig zwischen Platz vier und sechs.

Statistisch dürfte es mit einem Sieg in Recklinghausen allerdings nicht einfach werden. Die PSV ist bei 5:1 Punkten in heimischer Halle noch ungeschlagen. Beim jüngsten 28:21-Sieg gegen Stade setzte die Ex-Hallerin Kathrin Huck laut Recklinghäuser Zeitung mit einem „lässigen Heber“ den eleganten Schlusspunkt. PSV-Trainer Burkhard Bell bezeichnet es als Vorteil, in Huck eine Kennerin der Haller Szene in den eigenen Reihen zu haben. Insgesamt hält Bell die Union für eine „starke, ausgeglichene Mannschaft“, die modernen Handball spiele und bei der es falsch wäre, sich auf einzelne Spielerinnen zu konzentrieren.

Personell sieht es bei der Union gut aus. Sina Speckmann und Theresa Janzen waren unter der Woche zwar angeschlagen, „das dürften wir aber bis Sonntag hinkriegen“, so Uwe Landwehr. Für die am Kreuzband verletzte Linda Hillmer steht in der kommenden Woche eine Operation an. Danach sieht man auf Seiten der Union klarer, wie lange sie ausfallen wird.