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25:22 – Union trotzt den Hiobsbotschaften

08.12.2015
08.12.2015 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein

25:22 – Union trotzt den Hiobsbotschaften

Die Stimme ist weg, aber endlich sind wieder zwei Punkte da: Dass er nur noch krächzen konnte, war Trainer Steffen Thiede einerlei. Union 92 Halle hat das absolute Kellerduell der 3. Liga gegen HSG Osterode 25:22 (13:12) gewonnen – der erste Sieg seit dem 4. Oktober, nach fünf Niederlagen in Folge.

Damit hat Halle dem unterlegenen Gegner die Rote Laterne der Tabelle weitergereicht und schöpft wieder Hoffnung. Dass es für beide um nichts anderes als den Abstiegskampf geht, zeigten die kampfbetonten 60 Minuten. Erfreulicherweise mit einer Haller Mannschaft, die im Vergleich zur Schlappe gegen Frankfurt/Oder in puncto Entschlossenheit und Siegeswillen wie verwandelt auftrat. »Heute war der nötige Biss fast die gesamte Spielzeit zu spüren, nur vier, fünf Minuten war die Mannschaft im Kopf nicht voll da.« Steffen Thiede, der am Spielfeldrand ebenfalls alles gegeben hatte, lobte die tadellose Einstellung und Kampfbereitschaft des gesamten Teams. Qualitäten, die in einer Partie mit vielen Fehlern auf beiden Seiten den Ausschlag gaben.

Damit trotzten Halles Handballerinnen einer Hiobsbotschaft, die sie Freitag Abend hart getroffen hatte: Im Abschlusstraining knickte Josy Löbig um, die torgefährliche Spielmacherin hat sich mehrere Bänder im rechten Sprunggelenk gerissen. Das schien bei ihren Teamkolleginnen eine Trotzredaktion auszulösen: Bis zum 10:6 bestimmte Halle eindeutig die Partie. Steffen Thiede: »Unsere Deckung hat von Anfang an sehr gut gestanden. Und Nina Köhne zeigt im Tor die nötige Präsenz.« Aber Osterodes routinierter Rückraum um die Europacup-erfahrene Spielmacherin Milica Vlahovic und die hochgewachsene Halblinke Dominika Tvrdonova stellte sich darauf ein. Und profitierte von Fehlern, die Union in der Endphase der ersten Halbzeit vor allem in der Offensive produzierte. Nach zwei Zeitstrafen musste Halle das 12:12 hinnehmen.

Osterode kam voll konzentriert aus der Pause. Trotz Zeitstrafe gegen Tvrdonova zog der Gast zum 16:18 vorbei. Dann entschärfte Nina Köhne einen Gegenstoß (43.), Halles Umstellung auf eine 5-1-Deckung beeindruckte die HSG. Aber im Spiel nach vorne verpatzte Union zwei Chancen zum Tempogegenstoß. Eine Woche zuvor hätte die Mannschaft solche Rückschläge nicht weggesteckt. Diesmal jedoch war sie willensstärker als der Gegner, der sich in Debatten mit den Schiedsrichtern aufrieb. Nach dem 18:18 steckte Halle noch zweimal einen Rückstand weg, dann setzte Katrin Thiede per Siebenmeter zum 21:20 als echte Anführerin das Signal zur Schlussoffensive. Mit wichtigen Toren von Edita Medjedovic und toller Moral kämpfte Union den Gegner regelrecht nieder.

Daten & Fakten

Union Halle:

Köhne; Medjedovic (2), Fräßdorf (1), Seegers (1), Thiede (10/4), Bergmann (2), Sommer (4), Südmersen, Westernströer (3), Meyer (2). HSG

Osterode/Harz: Hensel/Röhrs; Thoelke (4), Melsch, Al Najem (2), Brunke, Schäfer (1), Vlahovic (5), Puskasova (2), Tvrdonova (6/4), Borchers, Marienfeld (2).

Zuschauer: 100.

Schiedsrichter: Hillebrand/Umbescheidt (TVG Kamen-Kaiserau).

Zeitstrafen: Halle 4, Osterode 4.

Siebenmeter: Halle und Osterode je 4/4.

Stationen: 2:1, 4:1 (6.), 7:3 (11.), 7:5, 10:6, 10:8 (19.), 12:9 (27.), 12:12, 13:12 – 14:13, 14:17 (37.), 16:18, 18:18 (48.), 19:20 (51.), 23:20 (56.), 24:21 (57.), 25:22.