Fehler über Fehler - Oschatz unterliegt beim HC Salzland

Beide Mannschaften hatten sich viel vorgenommen, über die Motivation braucht man deshalb nicht nachzudenken. Trotzdem beklagte SHV-Trainer Andreas Schumann: „Einige meiner Spielerinnen haben sich heute versteckt.“ Für den SHV Oschatz mündete das in einer 18:23 (9:10)-Niederlage beim HC Salzland 06.

Der SHV-Kader umfasste erstmals wieder 13 Spielerinnen, da auch Luise Ganske nach ihrem Studienaufenthalt in Russland wieder mit im Aufgebot stand. Vor Wochenfrist konnte der SHV-Anhang über 21 Treffer in 30 Minuten jubeln. Davon war man an diesem Spieltag weit entfernt, schaffte diese Trefferzahl nicht einmal in 60 Minuten. Ursächlich dafür waren Fehler über Fehler - und zwar bei beiden Mannschaften. Die Gastgeber standen dem SHV in diesem Punkt in Nichts nach. Beide Zuschauerseiten rauften sich die Haare ob der vergebenen Chancen durch zahllose Fehlwürfe.

Gleich zu Beginn musste der SHV erkennen, dass es wohl eine zügige Partie werden würde. Die Gäste aus Oschatz hatten Anwurf, und der Ball war gerade einmal durch die eigenen Reihen gelaufen, da hieß es nach 25 Sekunden: Achtung, Zeitspiel! Zwei Abspiele weiter erfolgte der Pfiff, und Salzland startet zum Konter, der mit dem 1:0 endete. Der zweite Angriff des SHV konnte dann schon intensiver vorbereitet werden und endete mit einem von Franziska Staffe herausgeholten Strafwurf, den Josi Hessel zum Ausgleich verwandelte.

Beide Teams agierten, wegen der Bedeutung des Spieles im Kampf gegen den Abstieg, übernervös. Die Gastgeber konnten zwar vorlegen, aber an einen Ausbau der Führung war vorerst nicht zu denken, da auch sie entweder mit dem Abschluss haderten oder den Ball gleich ins Aus warfen. Technik- und Regelfehler, Fehlwürfe bei denen man an der Sehfähigkeit der Spielerinnen zweifeln konnte und eine erneut überlange Phase ohne SHV-Treffer, da konnte man zufrieden sein, nur mit einem Tor Rückstand in die Kabine zu gehen.

Nach der Rückkehr aufs Parkett war der SHV-Coach noch optimistisch: „Es wird jetzt besser laufen.“ Sah auch zwei Angriffe lang so aus. Doch letztlich setzten beide Mannschaften genau da fort, wo man nach 30 Minuten geendet hatte. Fuß, aus, Ballverlust, vorbei, vorbei - und zwar immer schön im Wechsel Salzland, SHV. Die Gastgeber fingen sich einen Tick früher und schafften beim 12:10 (35.) erstmals zwei Tore vor. Luise Ganske, sicher erleichtert, dass endlich ein Ball im Netz war, und Carmen Schneider glichen unter Ausnutzung zweier von Lisa Zimmermann gehaltener Bälle jedoch postwendend aus.

Bis zur 46. Minute, als Anja Heine den erneuten Ausgleich zum 17:17 erzielte, zeigte sich ein Spiegelbild der ersten Hälfte. Dabei hatten die Gäste noch den Vorteil, mehrfach in Überzahl zu spielen, konnten aber auch daraus diesmal kein Kapital schlagen. In der 51. Minute konnte sich der HC Salzland erstmals mit drei Treffern zum 20:17 absetzen. Die Oschatzerinnen hatten keine passende Antwort mehr. Zu selten wurde mit entsprechendem Druck nach vorn gespielt, frei stehende Mitspielerinnen wurden kaum erkannt, und am Ende fehlte den Würfen, wie schon über die gesamte Spielzeit, die Präzision.

Glücklicherweise zeigten die Gastgeber ihre Fähigkeiten auch nur verhalten, sonst wäre die Niederlage wohl noch deutlicher ausgefallen. 

SHV Oschatz: Zimmermann, Keller; Witecy, Wiersma 1, Dybowski 2, Josi Hessel 6/3, Wirsik, Kube, Julia Hessel, Staffe, Heine 1, Ganske 3, Schneider 5