HSG Union ’92 Halle empfängt HSV Marienberg
HSG Union ’92 Halle empfängt HSV Marienberg
Es ist wahrscheinlich nur ein Druckfehler, doch er lässt erahnen, dass sich bei der Union niemand gerne an das wahre Ausmaß der Hinspielniederlage beim HSV Marienberg erinnert: Von einem „25:40“ spricht das aktuelle Hallenheft der Union im Rückblick auf die Fahrt an die tschechische Grenze im vergangenen Oktober. Tatsächlich war es noch viel schlimmer: Nur 15 Tore gelangen den Hallerinnen in 60 Minuten beim damaligen Tabellenletzten.
Steffen Thiede machte danach unter anderem die lange Anreise für diesen sportlichen Albtraum verantwortlich. Jetzt sieht er genau darin eine Chance für sein Team. „Wenn Marienberg hier ankommt, haben sie 500 Kilometer Busfahrt in den Knochen. Da müssen wir von Anfang an hellwach sein und dürfen sie gar nicht erst ins Spiel kommen lassen“, gibt Halles Trainer eine klare Marschroute vor.
Die Kräfte dafür konnten die Gastgeberinnen am vergangenen Wochenende sammeln, als sie spielfrei waren. Der tabellarische Druck ist derweil weiter gewachsen. Die Konkurrenten aus Osterode Harz (gegen Blomberg-Lippe II) und Bad Salzuflen (in Marienberg) punkteten jeweils doppelt gegen den Abstieg, Halles Rückstand auf den rettenden Platz neun wuchs auf drei Zähler an. Da Thiede glaubt, dass aus den verbleibenden sechs Partien noch „sechs bis acht Punkte“ für den Klassenerhalt notwendig sein werden, gerät ein Heimsieg am Sonntag praktisch zur Pflicht.
Meyer fällt verletzt aus, Südmersen ist zurückgetreten
Einfach wird die Aufgabe aber gewiss nicht. „Marienberg hat eine sehr starke erste Sieben“, weiß Thiede. Besonderes Augenmerk verdienen die litauische Rückraumspielerin Evelina Kalasauskaite (bislang 63 Saisontore) sowie Mittelfrau Eva Kracmanova aus Tschechien.
Die HSG muss im Gegensatz zum 35:27-Heimsieg über Bad Salzuflen vor zwei Wochen auf zwei Spielerinnenverzichten: Kristina Meyer zog sich in der Partie einen Nasenbeinbruch zu und wird erst Anfang April zurückerwartet. Yvonne Südmersen hat die Mannschaft „aus persönlichen Gründen“ (Thiede) verlassen.