1701c799afafa79.jpg

Eisenach-Coach Christopher Jauernik: „Wir arbeiten intensiv an der Vorbereitung der neuen Saison.“

24.06.2015
24.06.2015 · Jugend-Bundesliga, JBLH männlich · Von: pm verein

Eisenach-Coach Christopher Jauernik: „Wir arbeiten intensiv an der Vorbereitung der neuen Saison.“

Nach der Saison ist vor der Saison. Die männliche Jugend A absolviert derzeit ihre erste Vorbereitungsetappe auf die Saison 2015/2016, die die 17/18-jährigen Talente von der Wartburg auf Tore- und Punktejagd in der insgesamt 48 Teams umfassenden Jugendbundesliga sieht. Der ThSV Eisenach wurde erneut der Staffel Ost zugeordnet. In der Vorsaison, der Premierensaison des ThSV Eisenach in dieser Liga reichte es für die von Christoph Jauernik und Uli Enke betreuten jungen Eisenacher nur zu Platz zwölf , dem letzten in der Staffel. Über die abgelaufene und die zukünftige Spielzeit sowie seinem persönlichen Aufgabenbereich sprach Thomas Levkneccht mit Christoph Jauernik, dem 31-jährigen A-Lizenzinhaber, im Berufsleben Lehrer für Mathematik und Sport am Martin-Luther-Gymnasium Eisenach.

Welches Resümee ziehen Sie zur Saison 2014/2015 des ThSV Eisenach in der Jugendbundesliga?

Für die persönliche Entwicklung unserer jungen Spieler war diese Liga sehr vorteilhaft. Das haben mein Co-Trainer und ich im Resümee festgestellt. Jeder der Spieler hat sich weiter entwickelt, einige in Richtung Anschlusskader unseres Bundesligateams. Kreisspieler Hannes Iffert war die gesamte Saison eine stabile Größe. Rückraumspieler Jonas Richardt war bis zu seiner Verletzung auf einem guten Weg. Beide Spielgestalter, Jason Mignon und Lars Fichtner, wussten zu überzeugen. Aber auch andere Spieler, genannt seien Marco Röll und Markus Collatz, wussten sich zu steigern, sind feste Größen geworden. Unserem obersten Ziel, der individuellen Weiterentwicklung von Spielern, sind wir demnach noch deutlicher als in den Vorjahren gerecht geworden.

Dennoch reichte es am Ende in der Staffel Ost nur zum 12. und damit letzten Tabellenplatz?

Dieser Zieleingang ärgert uns als Spieler und Trainer am meisten! Wir haben nicht das geschafft, was möglich war. In der Saisonanalyse sehe ich drei Hauptursachen dafür. Wir haben in der Auftaktphase Spiele nur ganz knapp verloren oder unentschieden gestaltet, in denen die jeweiligen Kontrahenten von ihrer Bundesligaerfahrung profitierten, wir zu „grün“ agierten. Wir haben über die Saison gesehen auch mögliche Punkte liegengelassen. Über die 22 Punktspielauftritte gesehen sind wir bis auf wenige Ausnahmen jedoch gut aufgetreten, begegneten der Konkurrenz auf Augenhöhe. Es ist zu betonen, die Einstellung der Mannschaft zu den Spielen und auch im Training hat gestimmt. Verletzungen, mit denen natürlich auch andere Mannschaften zu kämpfen haben, schlugen kräftig ins Kontor, wie die unseres einzigen Linkshänders für den rechten Rückraum, Jonas Richardt, oder unseres Kapitäns Jason Mignon. In der Beurteilung der Saison in der Jugendbundesliga muss unbedingt beachtet werden, dass wir als ThSV Eisenach mit Beginn der zweiten Halbserie viel Augenmerk auf den Klassenerhalt unserer zweiten Männermannschaft in der Thüringenliga gelegt haben, mit Talenten des Jahrgangs 1996 geholfen und die Qualität gesteigert haben. Unsere Talente kamen also im Wechsel zwischen Jugendbundesliga und Thüringenliga Männer zum Einsatz. Bei Spielüberschneidungen reichte dann die Kaderzusammensetzung insbesondere auf Reisen zu nicht mehr. Oftmals waren wir mit vielen Talenten aus der B-Jugend zum A-Jugend-Bundesligaspiel unterwegs – und haben uns dennoch gut präsentiert. Wichtig: Der ThSV Eisenach konnte den Platz in der höchsten Thüringer Männer-Spielklasse sichern.

Der ThSV Eisenach wurde für die Saison 2015/2016 erneut der Ost-Staffel zugeordnet. Wie sehen Sie die kommende Spielzeit in der Jugend-Bundesliga?

Ein Vorteil, die Talente des Jahrgangs 1998 waren schon ein halbes Jahr in dieser Liga dabei. Die 98er werden ohnehin unser Gesicht prägen, sind vom älteren Jahr (1997) nur noch vier Spieler – Hannes Iffert, Felix Krüger, Marc Wenzlaff und Jonas Richardt – dabei. Wir können auf einen guten 98er Jahrgang bauen, der entscheidend zum Titel des Mitteldeutschen Meisters der B-Jugend beitrug und damit dem ThSV Eisenach die Qualifikation für die Jugendbundesliga sicherte. Uns blieben dadurch kräfte- und nervenzehrende Qualifikationsrunden erspart! Wir gehen optimistisch die vor uns stehenden Aufgaben an, wobei die Zuordnung zur Ost-Staffel uns in vielerlei Hinsicht (auch Fahrt-Kilometer) entgegen kommt. Bei der Teilnahme kürzlich am Turnier in Köthen haben wir gesehen, woran es uns derzeit mangelt. Körperpräsenz allgemein! Andere Mannschaften profitieren zudem vielfach von einer größeren Zahl Spielern des Jahrgangs 1997 mit Jugendbundesliga-Erfahrung. Das limitiert uns deutlich! Im Training arbeiten wir mit großer Intensität an der Beseitigung der Defizite, um konkurrenzfähig zu starten. Wichtig, in der kommenden Saison wird es für unsere A-Jugend kaum Doppelbelastungen geben, sie kann sich auf die Jugendbundesliga konzentrieren. Die Kopperation mit dem SV Wartburgstadt Eisenach bezüglich unserer zweiten Männermannschaft wird zum Nutzen für beide Vereine fortgesetzt.

Beim für die Jugendbundesliga verantwortlichen Trainerteam wird es keine Veränderung geben?

Nein. Uli Enke und ich führen diese Aufgabe gemeinsam fort. Wir erfahren Unterstützung im Trainings- und Wettkampfbetrieb durch unseren Physiotherapeuten Arne Köhler.

Bei Ihnen gab es dennoch eine Veränderung, Sie wirkten im vergangenen Spieljahr auch als Co-Trainer des Bundesligateams der Männer?

Ich habe mit Karsten Wöhler, dem Geschäftsführer und Sportlichen Leiter der ThSV-Marketing GmbH, das Gespräch gesucht, ihn ersucht, mich von den Aufgaben des Co-Trainers der Bundesligamannschaft der Männer zu entbinden. Karsten Wöhler entsprach meinem Wunsch. Die bestehende Vereinbarung wurde aufgehoben. Für mich als Trainer im Leistungsbereich steht Professionalität ganz oben, sodass ich meine Beweggründe für diese Entscheidung nicht nach draußen tragen werden. Was intern besprochen wird, das sollte auch intern bleiben.

Sie wurden Anfang des Jahres in den Vereinsvorstand berufen, um Till Bitterlich aus Sportlichen Leiter zu unterstützen.

Das ist nicht ganz richtig. Ich stehe dem Vereinsvorstand beratend zur Verfügung, kümmere mich um einzelne mir übertragenen Aufgaben, zur Unterstützung von Till Bitterlich für den sportlichen Bereich. Ich habe mich zuletzt um die personelle Zusammensetzung unserer zweiten Männermannschaft für die nächste Saison gekümmert, die Gespräche mit den in Betracht kommenden Spielern geführt. Da geht es beispielsweise darum, die dem A-Jugend-Alter entwachsenen Talente, die keine Bundesliga-Anschlusskader sind, zu einem Bleiben in Eisenach und zum weiteren Handball beim ThSV Eisenach zu bewegen, um eine schlagkräftige zweite Männermannschaft aufbieten zu können. Markus Collatz, Jason Mignon. Maximilian Jäschke und Marco Röll bleiben uns erhalten.