Melsungen/Körle/Guxhagen wahrt Heimnimbus
Melsungen/Körle/Guxhagen wahrt Heimnimbus
Die Heimweste bleibt makellos weiß. Auch das dritte Spiel vor eigenem Publikum in der A-Jugend-Bundesliga entschied die mJSG Melsungen/Körle/Guxhagen gegen ART Düsseldorf mit 31:23 (17:10) klar für sich.
Zwanzig Minuten war es ein „taktisches Abtasten“, wie mJSG-Trainer Philip Julius es nannte. Und die Fuldastädter taten gut daran, den frech aufspielenden Gegner erst einmal zu studieren. Der führte nämlich zunächst mit 4:2 (7.) und geriet durch zwei Melsunger Tore in Unterzahl, erzielt von den Außen Dimitri Ignatow und Fin Backs, erstmals in Rückstand (6:4, 10.). Dennoch blieb die Partie bis zum 10:8 vollkommen offen. Dann legten die Bartenwetzer den Schalter um und nahmen den Gast bis zur Pause regelrecht auseinander.
Dabei stellte das Team von Ex-MT-Spieler Dusko Bilanovic den Hausherren durchaus kniffelige Aufgaben. Erst gaben seine Außen den Ton an, dann der eingewechselte Kreisläufer Steffen Prior. Auf jede Variante gab es jedoch seitens des MT-Nachwuchses eine adäquate Antwort. Wobei Magnus Rulff als vorgezogener Spieler der 5:1-Deckung ebenso effektiv agierte wie wenig später der 6:0-Verbund, jeweils in Zusammenarbeit mit dem überragenden Marian Mügge im Tor. Der brauchte eine Viertelstunde, um seine Anfangsnervosität abzulegen, lief aber nach seinem ersten parierten Siebenmeter mit insgesamt 21 abgewehrten Bällen, darunter noch ein zweiter Strafwurf, zu ganz großer Form auf.
Vorn gab Jan Grolla den Ton an. Erst hielt er die mJSG anfangs mit drei Treffern im Spiel, dann steuerte er weitere drei zum Zwischenspurt von 10:8 auf 15:8 (27.) bei und machte mit seinem siebten Volltreffer auch den Pausenstand klar. „Wir waren in der Phase wie gelähmt. Ich weiß nicht, ob da überhaupt einer meiner Spieler seine normale Leistung abgerufen hat“, war Bilanovic ratlos ob des Zusammenbruchs der Rheinländer. Nach dem Seitenwechsel setzte die MT-Jugend von Beginn an die Akzente. Zurück auf der 5:1-Abwehr, diesmal aber mit Florian Weiß als Abfangjäger. „Um nochmal einen Reiz zu setzen“, erklärte Julius. Die nächste Aufgabe, der die Gäste nicht gewachsen waren. Weil Weiß nicht nur störte und abfing, sondern selbst über Tempogegenstöße zum Ausbau der Führung beitrug. Als Felix Kerst mit einem Doppelschlag auf 28:17 erhöhte (47.), war längst alles entschieden, hatte auch Bilanovic die Partie abgehakt und war am Experimentieren.
Dass seine Spieler danach vom Spannungsabfall der Bartenwetzer profitierten und Ergebniskosmetik betrieben, hellte die Mine des ehemaligen Melsungers nicht wirklich auf: „Das war für mich eine richtige Klatsche“, machte er aus seinem Herzen keine Mördergrube und fand auch den entscheidenden Unterschied zwischen beiden Teams: „Unser Gegner hat um jeden einzelnen Ball gekämpft“. Ganz anders die Analyse von Philip Julius, der die Partie im Vorfeld als Schlüsselspiel ausgemacht hatte: „Düsseldorf war ein starker Gegner, auch wenn das Ergebnis etwas anderes zu sagen scheint. Die werden noch einige Mannschaften überraschen. Wir wollten mit dieser Begegnung wissen, wo unsere Reise in der Liga hingeht. Jetzt haben wir eine gute Mannschaft nicht nur geschlagen, sondern sogar dominiert“, lautete sein Fazit der Partie.
mJSG: Mügge (21 Paraden / 23 Gegentore), Suck (n. e.); Rudolph (1), Golla (4), Rulff (1), Ludwig, Alter, Ignatow (1), Kerst (7/4), Buchholz (1), Weiß (4), Backs (3), Grolla (9).
ART: Eul (2 P. / 7 G.), Steinhauer (10 P. / 24 G.); Schiffmann (1), Sobierajski, Lenzen, Krölls, Jennes (2), Brinkhues (2), Prior (2), Rennings (2), Müller (2), Thole (1), Feld (5/3), Middell (6).
SR: Böhme / Rudolph (Altenburg) – Z: 160 – Strafen: 10:10 Minuten – 7m: 5/4:5/3.