Mit der Rückkehr der Langzeitverletzten an Qualität zulegen
Mit der Rückkehr der Langzeitverletzten an Qualität zulegen
Die 17/18-jährigen Talente des ThSV Eisenach steigen am Wochenende wieder in den Punktspielbetrieb der Handball-Jugendbundesliga ein. Die Schützlinge von Christoph Jauernik und Ulrich Enke belegen nach 13 absolvierten Begegnungen mit 8:18 Punkten den 9. Tabellenplatz in der 12 Mannschaften umfassenden Jugend-Bundesliga Ost. Insgesamt sind in vier Staffeln 48 Teams in der Jugendbundesliga am Ball. Am Sonntag, 17.01.2016 gastiert der ThSV Eisenach um 15.00 Uhr bei der JSG Leutershausen/Heddesheim, die mit 12:12 Punkten auf dem so begehrten 6. Tabellenplatz rangiert.
Wir sprachen in einer kleinen Zwischenbilanz mit Christoph Jauernik, dem Coach der männlichen Jugend A des ThSV Eisenach.
Entsprechen die erreichte Punkteausbeute und die damit verknüpfte Platzierung Ihren Erwartungen?
Wir spielen zu über 80 Prozent mit dem jüngeren Jahrgang, jenen Spielern, die in der Vorsaison in der Mitteldeutschen Oberliga der B-Jugend am Ball waren. Aus dem älteren Jahrgang waren zumeist nur Marc Wenzlaff und Felix Krüger dabei. Wir waren also überwiegend mit dem 98er Jahrgang unterwegs. Wir hatten zudem mit zahlreichen längeren Verletzungen von Stammkräften zu kämpfen. Hannes Iffert, unser Kapitän und Kreisläufer, konnte verletzungsbedingt nicht ein Spiel bestreiten. Wir waren dadurch gezwungen, neue Lösungen für die Kreisläuferposition zu erarbeiten. Der aktuelle Punktestand entspricht daher meinen Erwartungen. In der Analyse ist zu konstatieren, dass wir im Heimspiel gegen die HSG Hanau einen Punkt verschenkt haben. Im Auswärtsspiel in Wiesbaden wurden wir von den Referees extrem benachteiligt, sodass unsere starke kämpferische Leistung nicht belohnt wurde. Die anderen Spielausgänge, abgesehen von der einen oder anderen Höhe, fielen wie erwartet aus.
Was war gut, woran muss noch gearbeitet werden?
Einige Spieler haben sich sehr gut weiter entwickelt. Einige sind vorbildlich in die Bresche gesprungen, selbst wenn sie in der Vorsaison in der B-Jugend weniger Einsatzzeiten hatten. Da ist Thomas Bobe zu nennen, der sich in seine neue Aufgabe in der Abwehr und als Kreisläufer im Angriff gut hineingearbeitet hat. Jonas Bogatzki ist positiv zu erwähnen. Er hat seine Möglichkeiten in der Abwehr sowie im Angriff am Kreis und im Rückraum gezeigt. Ihm fehlt noch die Kontinuität, daran muss er arbeiten. Ein stabiler Faktor waren Maximilian Manys und Luca Baur auf den Außenpositionen. Sie haben vielfach durchgespielt. Positiv stufe ich die Reduzierung unserer technischen Fehler ein. Anfangs hatten wir da erhebliche Probleme. Wir konnten unsere technischen Fehler um ein Drittel senken. Da zeigten wir uns in den letzten Spielen stabil. Aufbauen können wir auf unsere Abwehrarbeit, die stabil geworden ist, was in der Spielstatistik nachzulesen ist. Die Abwehrarbeit war und ist ein Trainingsschwerpunkt. Im Resümee der bisherigen Spiele ist zu sagen, im Angriff haben wir noch Luft nach oben.
Sie sprachen gerade von der Abwehr, wie beurteilen Sie die Torhüterleistungen?
Auf der Torhüterposition hatte ich mir mehr Stabilität, mehr Konstanz erwartet, zumal auf dieser Position auch Jugend-Bundesliga-Erfahrung besteht. Der eine oder andere mehr gehaltene Ball hätte uns schon sehr geholfen. Ich hätte mir gewünscht, unsere drei Torhüter Julius Rein, Lars Kremmer und Felix Krüger hätten ihr Können mehr gezeigt. Ihnen fehlt es an Stabilität. Wir hatten leider auch Spiele, in denen Sie keinen Zugriff bekamen.
Wer von den Talenten spielte sich in den Vordergrund, um sich „oben“ zu empfehlen? Wer hat noch Reserven?
Einen großen Schritt nach vorn hat Thomas Bobe vollzogen, der – ich erwähnte es bereits – in der Vorsaison in den B-Jugend-Reihen nicht durchgängig zum Einsatz gekommen ist. Jonas Richardt ist nach seiner Gesundung auf einem guten Weg. Das ist sehr erfreulich. Jonas Bogatzki hat seine Anlagen gezeigt, muss bereit sein, diese weiter auszubauen. Wir erwarten Zuwachs, einen Schub, wenn zuletzt verletzte oder erkrankte Spieler (Hannes Iffert, Pascal Küstner, Lars Crone) zurückkommen. Das wird unsere Mannschaft stärker machen.
Der Rückstand auf den begehrten 6. Platz beträgt 4 Punkte. Ist das noch machbar? Wie lautet die Zielstellung aus Ihrer Sicht?
Wir wollen zeigen, dass wir nun mit vollem Kader mehr können wie in der Hinrunde gezeigt. Wir wollen in jedem Spiel mit Power versuchen, die eine oder andere Überraschung gegen vor uns platzierte Mannschaften zu schaffen. Der Blick auf unser Programm zeigt, das Erreichen des 6. Platzes wird eminent schwer. Wir haben ja auch nur noch 9 Punktspiele, von denen aufgrund der Hallenkapazität und – belegung in Eisenach der Großteil auswärts auszutragen ist. Wir werden natürlich alles versuchen, in unseren Überlegungen spielt Platz 6 jedoch eine untergeordnete Rolle. Unsere Jungs wollen so viele Spiele wie möglich erfolgreich gestalten, mit vollem Kader die hinzugewonnene Qualität zeigen und diese in Punkte ummünzen.
Was waren nach der Festtagspause die Trainingsschwerpunkte?
Nach den Feiertagen zum Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel, dem Aufladen der Akkus und individuellem Training im Kraftbereich, galt es, sich wieder an die Halle zu gewöhnen. Handballspezifische Bewegungen und das Pass-Spiel standen auf dem Trainingsplan. Wir haben auch zwei Trainingseinheiten in Spielform durchgeführt, bei der A-Jugend der MT Melsungen und dem Spitzenreiter der Thüringenliga der Männer, der HSG Werratal. Es gilt, länger verletzte Spieler langsam an die Belastbarkeit heranzuführen und ins Mannschaftstraining zu integrieren.
Im ersten Punktspiel des neuen Kalenderjahres ist am Sonntag die JSG Leutershausen/Heddesheim, mit 12:12 Punkten auf dem 6. Tabellenplatz, Gastgeber. Mit welchem Personal und welcher Marschroute starten Sie am Sonntagfrüh in Eisenach?
Die Zielsetzung am Sonntag wird die gleiche wie für die folgenden Spiele sein: im Angriff zur Attacke blasen. Wir wollen am Sonntag zeigen, dass wir besser wie bei der 10-Tore-Niederlage im Hinspiel sind. Unsere zurückgekehrten Langzeitverletzten werden zu dosierten Einsätzen kommen und uns sicher schon helfen können. Wir nehmen ja nicht die längste Busfahrt der Saison auf uns, um am Sonntagvormittag mal so über die Autobahn zu trudeln, wir sind Willens was Zählbares mitbringen. Erwähnt muss freilich, die Gastgeber haben nicht umsonst 12:12 Punkte und stehen auf dem 6. Tabellenplatz. Das ist Beleg für ihre Qualität.