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„BoraBola.“-Bilanz: „Please, come back tomorrow!“

19.11.2015
19.11.2015 · Home, Jugend · Von: Vanessa Frey

„BoraBola.“-Bilanz: „Please, come back tomorrow!“

Die Handball-Globetrotter, Gewinner des ersten „BoraBola.“-Award, sind seit Ende Oktober aus Südafrika zurück. Trainingseinheiten mit mehr als 120 Kindern, ramponierte Rasenplätze, ein eingezäunter alter Tenniscourt und ein steiniger und staubiger Hartplatz an einer Primary School am Rande eines Townships, ein Turnier an einer deutschen Schule in Kapstadt vor einer malerischen Kulisse mit einer undefinierten Anzahl an Mannschaften aus drei verschiedenen Altersklassen, männlich und weiblich, dazu Temperaturen von bis zu 37 Grad im Schatten und häufig heftiger Wind: „Jeder Tag, jedes Training war eine eigene Herausforderung, aber auch ein unvergessliches Erlebnis“, lautet die Bilanz der Handball-Globetrotter aus Herrenberg.  

Torwarttrainer Roy Bien zeigt sich immer noch sichtlich begeistert: „Viele der Kinder und Jugendlichen in Kapstadt und Kayamandi waren bis dahin noch nie mit einem Handball in Berührung gekommen. Aber meist genügten wenige Tipps, um zum Beispiel aus einem typischen Kricketwurf oder Rugbypass einen strammen Torschuss werden zu lassen“.

Mit insgesamt 20 Jugendlichen im Alter zwischen elf und 26 Jahren waren er, seine Lebensgefährtin Birgit Egenter sowie Hans Artschwager, Präsident des Handball-Verbandes Württemberg, die Reise an die südlichste Spitze Afrikas angetreten. Monate zuvor wurde bereits fleißig vorgearbeitet, um mit möglichst vielen Geld- und Sachspenden den Handball in Südafrika zu fördern.

Die schwierigste Aufgabe stand ihnen allerdings erst bevor. „Sandra Kußmaul musste gemeinsam mit ihrer Projekt Gruppe ‚Training-vor Ort‘ die größte Aufgabe aller bewältigen“, erklärt Birgit Egenter. „Im Vorfeld hatten sie sich einiges vorgenommen und überlegt. Eine konkrete Planung vor Ort war allerdings kaum möglich, da oft weder die Gegebenheiten noch die Anzahl der teilnehmenden Kinder klar war“. Spontanität war also fast jeden Tag angesagt.

Eine Tatsache, die vor allem Hans Artschwager imponierte: „Hoch flexibel mussten die Globetrotters mit den Rahmenbedingen teilweise sogar jonglieren. Ganz großes Kompliment an die jungen Menschen aus Herrenberg, wie sie das gemeistert haben“.

Ebenfalls angetan war der HVW-Präsident vom Wissensdurst und den koordinativen Fähigkeiten der südafrikanischen Kinder, die den Handball zumeist erstmalig erfahren durften. In ihren Schuluniformen, teilweise sogar mit Pullover, jagten sie den Bällen und Luftballons hinterher, darunter sehr viele mit auffallendem Ballgeschick.

Auch beim Torwarttraining war immer wieder die Freude an der Bewegung zu erkennen. Mit großer Ausdauer hechteten sich Jungen wie Mädchen nach Markierungshemdchen und zeigten ihre Reaktionsschnelligkeit bei Übungen mit Tennis- und Handbällen. „Dank Nicola Scholls Initiative Play Handball ZA gibt es an verschiedenen Schulen bereits eine Reihe von Kindern und Jugendlichen, die mehr oder weniger regelmäßig Handball spielen“, schildert Roy Bien die Situation weiter, „das Lachen, die Freude und die Begeisterung der Kinder und Jugendlichen aus Kapstadt und Kayamandi, sie waren ansteckend und werden allen in Erinnerung bleiben“.

Der „Borabola.“-Award gemeinsam mit PLAY HANDBALL ZA und dem ersten Handball-Globetrotter-Team aus Herrenberg haben einen ersten Beitrag dazu geleistet, mehr Kinder und Jugendliche in Südafrika für den Handball zu begeistern und ihnen damit Perspektiven zu öffnen.

„Alle haben sich ihrer Persönlichkeit und dem Alter entsprechend gut eingebracht. Manch einer in der intensiven Vorbereitung des Projekts, andere zeigten ihre Talent im Training oder im Umgang mit den Kindern“, so Egenter, „unsere Jugendlichen sind erkennbar an den täglichen Herausforderungen gewachsen. Insgesamt sind wir eine tolle Truppe und können darauf stolz sein, was wir geleistet haben“. Die Rückmeldungen der Kinder an den Primary Schools in Kapstadt und Kayamandi waren jedenfalls unmissverständlich: „Please, come back tomorrow!“

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