HSGS mit Wieland Schmidt in Weferlingen
HSGS mit Wieland Schmidt in Weferlingen
Man könnte meinen, er sei nach Hause gekommen, denn dieser Mann feierte seine erfolgreichsten Jahre in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg. Von 1972 bis 1989 spielte Wieland Schmidt für den SC Magdeburg, bei dem er sich zu einem der weltweit besten Torhüter entwickelte. Allein von 1974 bis 1989 verlor der SCM mit Schmidt kein einziges Heimspiel.
Aber auch mit der Nationalmannschaft feierte er viele Siege, darunter der Gewinn der Silbermedaille bei der WM 1974. Seinen größten Triumph erreichte der gebürtige Magdeburger aber bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau: In einem packenden Finale gegen die Sowjetunion parierte er den entscheidenden Wurf und wurde Olympiasieger. Momentan gibt der 59-Jährige sein Wissen an die Torhüter des SC DHfK Leipzig (2. Liga Männer) und des HC Leipzig (1. Liga Frauen) weiter, zudem betreut er auch zahlreiche Torhüter in den Jugendmannschaften des Deutschen Handballbundes. „Ich will einfach meine Erfahrungen und mein Wissen an die nächste Generation weitergeben. Zudem macht es mir einfach unglaublich viel Spaß, mit Kindern und Jugendlichen zusammenzuarbeiten“, sagt der 276-malige Nationalspieler und sprüht angesichts der kommenden zwei Stunden Training am Freiherr von Stein Gymnasium in Weferlingen vor Freude.
Die Schülerinnen und Schüler, zum größten Teil bereits im Handballverein aktiv, waren sehr gespannt, einem echten Olympiasieger zu begegnen, so dass am Ende der Trainingseinheit sämtliche Autogrammkarten verteilt wurden und alle ein Foto mit dem sympathischen Star machen wollten. Davor hieß es aber nicht Rumstehen sondern Rennen. Mit zahlreichen Spielen und Übungsformen wurden die 38 Sportlerinnen und Sportler zum Schwitzen gebracht. Höhepunkt war das Turnier, das in einem packenden Siebenmetwerfen entschieden werden konnte. „Natürlich habe ich immer ein Auge für die Leistungen der Torhüter, und das was ich hier im Finale gesehen habe, hat mich schon beeindruckt“, sagte Schmidt.
Im abschließenden „Star Talk“ interessierte es die Jugendlichen vor allem, wie es im Olympischen Dorf war. „Natürlich war es für mich ein besonderes Erlebnis. Nicht nur der Olympiasieg 1980 auch die Teilnahme 1988 waren etwas ganz Besonderes. Ein riesiges Dorf voller Sportler - und wenn man dann Idole oder jemanden, den man sonst nur aus dem Fernsehen kennt, trifft, hat das schon einen ganz besonderen Flair. Da waren zum Beispiel Steffi Graf, Jürgen Klinsmann, Carl Lewis. Und der Henri Maske hat sich sogar unsere Spiele angeschaut“, erzählt Schmidt.
Aber nicht nur in der Halle ging es um Handball. Auch auf dem Schulhof wurde der kleine Ball bewegt. An verschiedenen Stationen wurde sich gemessen. Und dass Handball auch im Freien funktioniert, zeigte mal wieder „GOALCHA“. Schnell fanden sich Schülerinnen und Schüler zusammen - die drei Regeln: drei Schritte, nur mit der Hand spielen und kein Körperkontakt - waren ebenso schnell verstanden. Dazu standen zwei Tore parat, so dass der weiche Ball mit zahlreichen Tricks ins Tor befördert wurde. Jeder hatte natürlich noch einen cooleren Wurf auf Lager, so dass wahrscheinlich auch die Harlem Globetrotter Beifall geklatscht hatten. So kann der Sommer ruhig kommen, wenn man jetzt sogar Handball auf der Wiese oder am Strand in der Sonne spielen kann.