Schul-WM: Liebfrauen-Schülerinnen verpassen das Viertelfinale knapp
Schul-WM: Liebfrauen-Schülerinnen verpassen das Viertelfinale knapp
Die Schülerinnen der Liebfrauenschule Mülhausen aus Grefrath haben bei der Schülerweltmeisterschaft in der Türkei das Viertelfinale denkbar knapp verpasst. In Trabzon erreichte die Mannschaft von Trainer Horst Simons auf Grund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber Belgien nur den dritten Tabellenplatz und kämpft nun in der Trost-Runde um die bestmögliche Endplatzierung.
„Für uns ist dies aber kein Grund, traurig zu sein. Es ist schon ein Riesen-Erfolg, als Nicht-Handballinternat überhaupt bei der WM dabei sein zu dürfen. Was die Mädels hier erleben, lernen und für das weitere Leben mitnehmen ist einfach toll“, zeigte sich Organisatorin Michaela Hufschmidt vom Turnier begeistert. Qualifiziert hatte sich ihr Team durch den Gewinn des Schulwettbewerbes „Jugend trainiert für Olympia” im Frühjahr 2013, wo unter anderem gegen die favorisierten Handballerinnen aus Leipzig gewonnen werden konnte.
In Trabzon sind alle Nationen im Olympischen Dorf untergebracht. Die Liebfrauenschülerinnen starteten furios ins Turnier und gewannen gegen Israel mit 21:10 (9:5). Jugendnationaltorfrau Jessica Jochims zeigte eine überragende Leistung und hielt fünf 7-Meter. Im Angriff gingen ihre Kolleginnen ein ums andere Mal zu leichtfertig mit ihren Chancen um, was am Ende einen noch höheren Sieg und womöglich auch den Einzug ins Viertelfinale verhindert hat.
Angetrieben von den beiden Nationalspielerinnen Jessica Jochims und Annika Ingenpaß sowie Katharina Hufschmidt aus der WHV-Auswahl konnte auch das zweite Spiel gegen Schweden mit 17:15 (12:7) gewonnen werden. Nele Rottwinkel setzte wichtige Akzente und entlastete die drei Leistungsträgerinnen ein wenig. „Das Spiel hätte wirklich nicht länger gehen dürfen. Uns ist in der zweiten Halbzeit etwas die Luft ausgegangen“, zeigte sich Michaela Hufschmidt erleichtert über den knappen Sieg der nur zehnköpfigen Mannschaft. Teilweise musste sogar die zweite Torhüterin Lena Spettmann auf der Rechtsaußenbahn agieren.
„Jessica, Annika und Katharina werden hier natürlich immens gefordert. Sie spielen sehr viel und reißen das Team mit. Mit der hohen Verantwortung gehen sie aber toll um und entwickeln wahre Führungsqualitäten“, lobte Hufschmidt. Wenn die Spiele sehr eng zugehen, seien Wechsel kaum möglich, da das Leistungsgefälle innerhalb der Mannschaft „immens“ ist.
Somit müssen die Stammspielerinnen fast das ganze Turnier durchspielen. Hinzu kommt, dass Birga van Neerven nicht eingesetzt werden darf, weil sie schlichtweg ein Jahr zu jung ist. „Sie hatte aber viele Spielanteile beim Qualifikations-Turnier und deshalb hat das Team beschlossen, sie trotzdem mitzunehmen. Sie übernimmt das Amt der Fotografin und Journalistin hier“, erklärt Hufschmidt.
Das dritte Vorrundenspiel gegen Belgien konnten die deutschen Mädels wieder knapp mit 25:24 für sich entscheiden. Die Kräfte schwanden nun zunehmend und die Beine wurden müde. Hinzu kam, dass man die Belgierinnen ein wenig unterschätzt hatte und die beiden Schiedsrichter nicht ihre beste Leistung zeigten.
Somit deutete sich die Niederlage gegen Rumänien im vierten Spiel schon an. Mit 18:21 (9:10) hatten die jungen Handballerinnen hier das Nachsehen. Katharina Hufschmidt verletzte sich während des Spiels und wurde fortan nur noch punktuell eingesetzt. Diese Lücke konnte das Team nicht schließen. Mit ein wenig mehr Erfahrung auf dem Parkett hätte aber auch diese Partie gewonnen werden können.
Im abschließenden Spiel der Vorrunde hieß der Gegner Ungarn. „Die Ungarinnen waren sehr eingespielt und zeigten einen tollen Handball. Dem hatten wir zu wenig entgegenzusetzen und kassierten eine deutliche 14:24-Niederlage“, sagte Michaela Hufschmidt. Somit rutschte das Team aus Grefrath auf den dritten Tabellenplatz und verpasste die Endrunde knapp. Nun soll in den abschließenden Platzierungsspielen möglichst ein einstelliger Tabellenplatz erreicht werden.
Michaela Hufschmidt zeigte sich dennoch kämpferisch: „Wir werden alle versuchen, um uns bestmöglich aus dem Turnier zu verabschieden. Es ist so toll für die Spielerinnen hier dabei sein zu dürfen. Vielen Dank nochmal an den DHB, den Freundeskreis des DHB und die vielen Firmen und Sponsoren, die uns mit Geldern und Sachspenden dieses Abenteuer überhaupt ermöglicht haben!“
Das Aufgebot der Liebfrauenschule Mülhausen für die Schul-WM:
Jessica Jochims (TuS Lintfort/TV Aldekerk), Katharina Hufschmidt (TV Aldekerk), Birga van Neerven (TV Aldekerk), Annika Ingenpaß (Bayer Leverkusen/HSV Solingen-Gräfrath), Nele Rottwinkel (TV Lobberich), Katharina Weiss (TV Lobberich), Carolin Baaken (TV Lobberich), Lena Spettmann (Gretrath), Antonia Schlimgen (Gretrath), Anne Ellerwald (Gretrath), Katrin Ellerwald (Gretrath)