Verbandstag in Wildbad Kreuth: Präsidium einstimmig wiedergewählt
Verbandstag in Wildbad Kreuth: Präsidium einstimmig wiedergewählt
Viel Anerkennung für das in der zurückliegenden Wahlperiode Geleistete empfingen BHV-Präsident Gerd Tschochohei und sein Präsidium beim 30. Ordentlichen Verbandstag des Bayerischen Handball-Verbandes (BHV) in Wildbad Kreuth. Sowohl der Präsident des Deutschen Handballbundes, Bernhard Bauer, als auch Günther Lommer als Präsident des Bayerischen Landessportbundes lobten in ihren Grußworten verschiedene Ideen und Projekte wie zum Beispiel das neu eingeführte Kinder- und Jugendzertifikat, den BHV-Vereinsjugendpreis sowie die Kampagne „Fairplay am Spielfeldrand“ und den BHV-Imagefilm.
Die beiden letztgenannten Initiativen wurden unter der Federführung des Ressorts „Frauen“ realisiert, das neben der Motivation und Förderung des Frauen- und Mädchenhandballs vorrangig Querschnittsaufgaben besetzt. Im Hinblick auf die Frauen-WM 2017 in Deutschland wird das Ressort unter der wiedergewählten Vizepräsidentin Brunhilde Bieswanger die Umsetzung der im Vorfeld geplanten Maßnahmen des Deutschen Handballbundes in Bayern übernehmen.
Mit der erfolgreichen Einführung des Bezirke übergreifenden Jugendspielbetriebs in der A-, B- und C-Jugend habe der Bayerische Handball-Verband einmal mehr sein Innovationspotential gezeigt, hieß es in den Berichten der Präsidialen. Auch das bayerische Jugendsprecherwesen blühe weiter – sowohl auf Bezirks- als auf Verbandsebene seien viele Jugendliche dazu bereit, ihre Ideen einzubringen.
BHV-Präsident Gerd Tschochohei sei stolz auf die Entwicklung in diesen beiden Bereichen: „Die Anzahl der Frauen und der jungen Delegierten hat im Vergleich zum letzten Verbandstag sichtbar zugenommen.“ Zugenommen haben auch die Nominierungen bayerischer Kaderspieler und –spielerinnen für die Nationalmannschaften im Jugendbereich. Mit Tom und Lars Spieß und Yannik Kohlbacher stellte der BHV auch drei Spieler, die 2012 U 18-Europameister wurden. Im Länderpokalranking des Deutschen Handballbundes belegt Bayern im männlichen Bereich zum ersten Mal Platz eins, die Mädchen sind mit Platz vier ebenfalls auf dem Vormarsch.
Ein gutes Training werde immer mit Interesse und Zulauf von Spielerinnen und Spielern honoriert. Um dies auch bei den allerkleinsten Handballern zu gewährleisten, bietet der BHV mit dem Kinder- und Jugendzertifikat einen einfacheren Einstieg ins „Trainerleben“ an: Mit einer verkürzten C-Trainerausbildung, die sich an eine breitere Zielgruppe (unter anderem Eltern und Großeltern) richtet und weniger Taktik, sondern vielmehr die Freude am Handballspielen vermitteln möchte.
Die Freude am Spielen mit Hand und Ball sollen Kinder aber auch über den Schulsport kennenlernen; deshalb werde das Ressort Bildung gemeinsam mit der Bayerischen Landesstelle für den Schulsport die Inhalte einer Fortbildungsreihe mit dem Titel „Handball - Spielformen für die 5. und 6. Klasse“ erarbeiten.
Mit 91 000 Mitgliedern in 500 Vereinen ist der BHV der viertgrößte Landesverband im Deutschen Handballbund und der zehntgrößte Fachverband im Bayerischen Landes-Sportverband. Betrachtet man die Zahl der lizenzierten Trainer/innen, liegt Handball mit knapp 2 000 C-Lizenz-Inhaber auf Platz drei der BLSV-Sportarten. Ein Erfolg, der nur durch das Zusammenspiel von zentraler und dezentraler Ausbildung und einem qualifizierten Referententeam möglich ist.
Die Delegierten aus den acht Bezirken und dem Kreis Aschaffenburg/Miltenberg drückten ihre Zustimmung und Zufriedenheit mit ihrer Führungsmannschaft durch die einstimmige Wiederwahl des gesamten BHV-Präsidiums aus
„Es gibt schon viele gute Angebote, die allerdings flächendeckend eingesetzt werden müssen, um den deutschen Handball weiter voranzubringen“, sagte DHB-Präsidenten Bernhard Bauer während des Verbandstages. Geht es nach Gerd Tschochohei und seinem Team, möchte Bayern weiterhin in vielen Bereichen eine Vorreiterrolle spielen. „Dafür müssen wir vielleicht auch speziell im Breitensport umdenken und neue, unkonventionelle Wege gehen: Wie könnte der Spielbetrieb der Zukunft aussehen? Brauchen wir weniger Regeln und mehr Kreativität – Stichwort Goalcha als Streethandballvariante. Warum können wir Beachhandball nicht auf den zahlreich vorhandenen Beachvolleyballfeldern spielen? Alle sind gefordert, jeder ist zur Mitwirkung aufgerufen.“
Als wichtige Ziele für die nächsten drei Jahre wurden die Neugewinnung von Jungschiedsrichtern und die Lösung der Drop Out-Problematik im Schiedsrichterwesen, der Einsatz von FSJlern in der Vereinsarbeit, die Ganztagsschule als Chance zur Mitgliedergewinnung und eine sportartspezifische Ausbildung von Schülermentoren genannt, die es in anderen Bundesländern schon gebe und die gemeinsam mit anderen Ballsportverbänden auch in Bayern implementiert werden soll.