Großburgwedel holt verdienten Punkt in Stralsund

Mit gerade einmal zwölf Spielern hat die Turnerschaft Großburgwedel beim Gastspiel in Stralsund einen verdienten Punkt mit auf die Heimreise genommen. Gegen den Stralsunder HV gab es nach 60 spannenden Minuten ein leistungsgerechtes 30:30-Unentscheiden. Zur Halbzeit hatte Stralsund noch mit 19:18 vorn gelegen.

TSG-Trainer Jürgen Bätjer musste vor der Partie improvisieren. Sven Vogel fehlte nach wie vor mit Achillessehnenbeschwerden und auch die beiden etatmäßigen Kreisläufer Andrius Stelmokas und Lennart Carstens standen grippebedingt nicht zur Verfügung. Somit wurde Chris Meiser, der nach langer Verletzungspause sein Comeback feierte, kurzerhand an den Kreis beordert. Er machte seine Sache sehr gut, konnte fünf Tore erzielen und war auch im Innenblock der Abwehr ein guter Ersatz für das Duo Stelmokas/Carstens.

Die ersten 30 Spielminuten verliefen absolut ausgeglichen. 6:6 nach zehn und 11:11 nach achtzehn Minuten waren die Zwischenstände. Beide Mannschaften spielten auf Augenhöhe und schenkten sich nichts. Die Führung wechselte ständig hin und her, mehr als ein Zweitorevorsprung konnte nicht herausgeworfen werden. Großburgwedel agierte überwiegend in einer 4:2 Deckung, die Stralsunder Aleksander Kokoszka und Charalampos Mallios wurden kurz gedeckt. Zur Pause der sehr fairen Partie, die beiden Unparteiischen mussten insgesamt nur fünf Zeitstrafen (2/3) aussprechen, lagen die Gastgeber knapp mit 19:18 vorn. 37 Tore in 30 Minuten sprechen für eine abwechslungsreiche erste Halbzeit, durch die offensiv ausgerichtete Deckung der TSG gab es viele Freiräume.

Dies änderte sich in Halbzeit zwei deutlich. Ganze 23 Treffer waren die Ausbeute beider Teams nach der Pause. Das Torewerfen war auf beiden Seiten nicht mehr so einfach wie noch in Halbzeit eins Was sich nicht änderte war jedoch die Ausgeglichenheit beider Mannschaften. Wie schon vor der Pause konnte sich auch in den zweiten dreißig Minuten kein Team entscheidend absetzen. Mehr als eine Zweitoreführung war nicht drin und nachdem Großburgwedel in der 40. Minute beim 23:22 noch vorn lag, war es zehn Minuten später der HV, der 26:25 führte. Die Turnerschaft spielte variabel, Sören Kress führte geschickt Regie und seine beiden Halben Carl-Philipp Seekamp und Kay Behnke kamen immer wieder zu erfolgreichen Abschlüssen. Beim 29:29 durch Carl-Philipp Seekamp in der 57. Minute war der erneute Ausgleich hergestellt und die finale Phase wurde eingeläutet.

Rico Mittmann brachte die Gastgeber zwei Minuten vor dem Ende mit 30:29 in Führung, doch Lennart Koch konnte für die Turnerschaft nur eine Minute später ausgleichen. 60 Sekunden waren noch zu spielen und die Spannung in der Vogelsanghalle in Stralsund war jetzt nicht mehr zu überbieten. Die Turnerschaft verteidigte gut und kam in Ballbesitz. Wenige Sekunden vor dem Abpfiff gab es einen Freiwurf für die Gäste, Calle Seekamp nahm sich ein Herz, zog ab, doch der Ball klatschte vom Innenpfosten des HV-Tores zurück ins Spielfeld. Abpfiff, Ende, Aus: 30:30 Unentschieden.

Auch ein Sieg für die TSG wäre durchaus drin gewesen, doch auch mit dem einen Punkt gab sich TSG-Trainer Bätjer zufrieden: „Natürlich hatten wir kurz vor Ende noch einige Möglichkeiten, das Spiel sogar zu gewinnen, unterm Strich bin ich aber zufrieden. Über 60 Minuten war die Partie extrem ausgeglichen, das Ergebnis geht in Ordnung, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass wir heute viel umstellen mussten. Chris Meiser als Kreisläuferersatz hat seine Sache vorne und auch hinten gut gemacht. Auch der HV war heute eine Wundertüte. Wir mussten erst einmal sehen, wie sie ohne Basic (Anmerkung der Redaktion: „hat den Verein kurzfristig verlassen“) agieren. Das haben wir gut gelöst. Ich freue mich, dass unser Rückraum mal wieder ordentlich getroffen hat, 30 Tore auswärts sind nicht von schlechten Eltern. Wir blicken weiterhin nach vorn, müssen und werden an uns glauben und konzentrieren uns erst einmal nur auf die eigene Leistung. Jetzt haben wir ein Wochenende spielfrei. Ich hoffe, dass ich zum nächsten Heimspiel gegen Oranienburg wieder alle Mann an Bord habe und mit der Leistung von heute werden wir zu Hause wieder unsere Chance bekommen. Nach haben wir zehn Spiele vor der Brust, da geht noch was.“

TS Großburgwedel: Markus Hammerschmidt, Patrick Anders (beide Torhüter spielten jeweils eine Hälfte und konnten überzeugen), Sören Kress (4), Carl-Philipp Seekamp (7), Thimo Kirsch, Malte Kress (2), Lennart Koch (3), Chris Meiser (5), Steffen Dunekacke (2), Lutz Heiny (1), Kay Behnke (6/1) und Justin-Magnus Behr.