„Nur nicht überpacen“ - Zweiter Saison-Auftritt in Erlangens Hiersemann-Halle
„Nur nicht überpacen“ - Zweiter Saison-Auftritt in Erlangens Hiersemann-Halle
Trainer Holger Löhr trauert schon der einen oder anderen Chance hinterher, nicht zugetraute oder eingeplante Erfolge wie zuletzt möglicherweise über Eisenach nur hauchdünn zu verpassen. Das viele Lob – auch nach dem Spiel gegen Nußloch und der Partie in Leutershausen – ehrt zwar sein Team. Viel kaufen kann es sich aber dafür nicht. Der vielfältigen verbalen Anerkennung steht nur ein Zähler im Haben gegenüber, „aber nur drei Punkte trennen uns von einem Abstiegsrang“, rechnet Löhr vor.
Deshalb gab es auch kein großartiges Ausruhen oder gar Belohnungspausen. Es wurde akribisch weiter gearbeitet, denn jetzt müssen eben Zähler aus Erlangen von der zweiten Mannschaft des Bundesligisten HCE her (Samstag, 18 Uhr). Das Kuriosum dabei ist, dass innerhalb von nur wenigen Wochen, dies der zweite Beuch der HG in der Karl-Heinz-Hiersemann-Halle sein wird. Denn beide Erlanger Vereine, auch der TV Bruck, bespielen diese Sportstätte.
Zwischen HG und HCE, dem aktuellen Vizestaffelsieger im Osten, gibt es gewisse Parallelen. Zum einen weisen beide Teams, durchsetzt von jungen Akteuren, einen Hang zu mangelnder Konstanz auf, brillieren manchmal, um anschließend Totalaussetzer zu präsentieren. Doch die jeweiligen Trainer, Löhr und sein Co Matthias Polifka auf Gästeseite sowie Tobias Wannenmacher bei den Franken (spielte 2008/09 unter Frank Bergemann in Liga 2 gegen die HG), setzen alles daran, eine gewisse Kontinuität in die Spielabläufe zu bekommen.
Der Erlanger Unterbau hat nach seinen letzten beiden Erfolgen Lunte gerochen, will nun nach eigener Vorgabe „eine Mini-Serie starten“. Besonders den letzten Sieg bei der heimstarken HSG Hanau hatte wohl keiner so recht auf dem Zettel. Dabei nutzte die HCE-Zweite Synergien, fuhr gemeinsam im Bus mit ihrer Jugend-Bundesliga-Truppe zum Doppelevent nach Hessen. Neben der angepeilten Serie gibt es noch einen ganz anderen Grund, die HG-Begehrlichkeiten abzuwehren, was jedoch gleichzeitig den Kurpfälzern ein Ansporn ist. Denn mit einem Auswärtserfolg würde Oftersheim/Schwetzingen einige Plätze nach oben gutmachen, auf jeden Fall an Erlangen vorbeiziehen.
Sein Team fahre nach dem Auftritt gegen die Profitruppe von Eisenach auf jeden Fall „mit einem Riesen-Selbstvertrauen“ nach Franken, meinte Löhr. Aber es sei auch sein Job, darauf zu achten, „ dass die Jungs jetzt aber eben nicht überpacen“. Schließlich gäbe es da ja noch die Unzulänglichkeiten aus der zweiten Halbzeit. „Wir müssen einfach immer weiter an uns arbeiten, konzentriert bleiben.“