Baggerseepiraten: Bewegliche Defensive sichert 25:20 Heimsieg gegen starke Gäste
Baggerseepiraten: Bewegliche Defensive sichert 25:20 Heimsieg gegen starke Gäste
Die Wiederentdeckung der Abwehrarbeit im Verbund mit einem überragend haltenden Kapitän Marco Rhein sorgten am Samstagabend für einen wichtigen Erfolg über die spiel- und auswärtsstarken Oberpfälzer. In Abwesenheit des beruflich verhinderten Chefcoaches Alex Hauptmann verdiente sich zudem Linksaußen Christian Weis die Bestnote und war mit 5 Feldtreffern erfolgreichster Schütze aus dem Spiel heraus.
Wie schon im Hinspiel im vergangenen Oktober war auch dieses Aufeinandertreffen in der ersten Halbzeit völlig ausgeglichen. Zwar konnten die Hausherren durch einen Kaiser-Doppelschlag schnell mit 2:0 in Führung gehen, doch in der Folge fanden auch die Gäste in die Partie und erzielten beim 4:4 zunächst den Ausgleich, um sich dann nach und nach abzusetzen. Beim 7:11 schwante den gut 400 Zuschauern in der Halle dann nichts Gutes, vor allem die variablen Auerbacher Schützen Schöttner und Lux stellten die HSG-Defensive vor einige Probleme. Der eigene Angriffsmotor stotterte zusehends, an der beweglichen Abwehr, die von Spielertrainer Wannenmacher sehr gut organisiert wurde, bissen sich die Baggerseepiraten ein ums andere Mal die Zähne aus. Doch im Gegensatz zu den Partien in Kirchzell und Bad Blankenburg zeigten die Rodgauer eine absolute Einsatzbereitschaft und kämpften sich bis zur Pause wieder auf ein Tor heran (11:12).
Die zweite Halbzeit begann erneut mit zwei schnellen Treffern, diesmal aber für die Gäste und so mußte man beim 13:16 in der 38. Minute erneut einem Drei-Tore Rückstand hinterherlaufen. Was in der folgenden Viertelstunde dann auf dem Spielfeld abging, ist rational schwer nachvollziehbar. Vielleicht lag es an den Kabinen-Tipps von „Defensiv-Coach“ Christian Jost oder einfach am unbedingten Siegeswillen, den die Mannschaft diesmal vermittelte. Jedenfalls legte die von Andreas Knaf bestens eingestellte Truppe binnen 15 Minuten einen sagenhaften 9:0 Lauf hin und spielte sich förmlich in einen Rausch. Die Abwehr stand felsenfest und im Tor lief Kapitän Marco Rhein zu Hochform auf, fischte Bälle aus dem Winkel oder parierte flach und zur Krönung konnte er einen Wurf sogar fangen und direkt einen Tempogegenstoß einleiten, der von Christian Weis humorlos verwandelt wurde. Den Gästen, die schon durch eine Auszeit versucht hatten, den Angriffswirbel zu unterbrechen fiel in dieser Phase überhaupt nichts mehr ein. Selbst zwei Zeitstrafen konnten den HSG-Express nicht stoppen und so war spätestens beim 22:16 in der 53. Minute durch den wurfstarken Christian Weis die Messe gelesen. Zwar fielen hüben wie drüben noch einige Treffer, aber am verdienten 25:20 Heimsieg war nicht mehr zu rütteln. Die Erleichterung war allen Verantwortlichen nach dem Schlußpfiff anzumerken, vor allem Andi Knaf bekannte beim späteren Trainergespräch: „Ich bin platt. Die Mannschaft hat die ganze Woche sehr konzentriert gearbeitet und sich auf das Spiel mit speziellen Video-Einheiten vorbereitet. Deshalb bin ich sehr froh, daß sich das alles gelohnt hat. Jeder hat sich heute in den Dienst der Mannschaft gestellt und wir haben zur Aggressivität des Saisonbeginnes zurückgefunden.“
Diese notwendige Aggressivität sollten sich die Baggerseepiraten in den kommenden Wochen erhalten, steht doch die „TVG-Trilogie“ an, die am kommenden Wochenende mit dem Gastspiel in Gelnhausen beginnt. Über eine gesicherte Erkenntnis verfügt man heute schon: Nur mit dieser Einstellung und der Kampfbereitschaft wird in den Derbys etwas zu holen sein.