Der "Klassiker" gegen die HSG Rodgau Nieder Roden steht an

HSG Rodgau Nieder Roden an. Trotz aller Brisanz geht es für die Odenwälder aber primär um wichtige Punkte in der Tabelle. Mit einem Sieg könnte man sich ein wenig befreien.

Die Enttäuschung nach der Niederlage gegen Hüttenberg war jedem ins Gesicht geschrieben. 55 Minuten lang hatte man aufopferungsvoll gekämpft, sich dann aber durch unnötige Zeitstrafen in der entscheidenden Phase selbst aus dem Rennen um die beiden Punkte geworfen. „Daran hatten wir noch ein wenig zu knabbern, aber wir haben das ausgiebig besprochen und es zählt nun nur noch die nächste Aufgabe gegen Nieder Roden", blickt Kirchzells Trainer Gottfried Kunz seit Beginn der Woche wieder nach vorne.

Die Brisanz dieses Spiels ist wahrscheinlich jedem bekannt. Vor dem mittlerweile siebten Duell des TV Kirchzell gegen die HSG Rodgau Nieder Roden muss die Geschichte um die beiden eng befreundeten Trainer Alex Hauptmann und Gottfried Kunz daher nicht mehr bis ins Detail erzählt werden. Ignorieren darf man sie aber auch nicht. Hauptmann lebt seit seiner Kindheit in Kirchzell, lernte dort das Handballspielen und war als Aktiver bis zum Ende seiner Karriere der verlängerte Arm von Gottfried Kunz auf dem Spielfeld. Auch seit dem Beginn seiner Trainertätigkeit bei der HSG ist der intensive Kontakt zu Kunz nie abgerissen und die beiden Handballverrückten tauschen permanent ihre Meinungen aus.

Nach den drei bislang absolvierten Spielen geht die HSG, auch aufgrund des Heimvorteils, leicht favorisiert in dieses Derby. Die Hauptmann-Truppe hielt sich bei ihren Matches in Leipzig, zu Hause gegen Baunatal und in Halle schadlos und steht somit zu Recht in der Spitzengruppe der Tabelle, obwohl ihnen mit Tim Henkel und Christian Schmid zwei Leistungsträger fehlen. Der TVK hingegen konnte "nur" sein Auftaktspiel gegen Rödelsee gewinnen und unterlag danach knapp den Aufstiegsfavoriten aus Elbflorenz und Hüttenberg. "Wir können mit unseren Leistungen leben. Nur fehlen uns die Punkte in der Tabelle. Die wollen wir dringend holen, um nicht komplett hinten rein zu rutschen", gibt Gottfried Kunz die eindeutige Zielsetzung fürs Wochenende aus. "Da ist es auch egal, ob es ein Derby ist oder sich die Trainer gut kennen", so Kunz weiter.

In den vergangenen beiden Jahren konnte der TVK auch immer etwas Zählbares holen. Zweimal siegten die Odenwälder knapp und zweimal wurden die Punkte geteilt. Spannung und Dramatik scheinen in diesem Spiel vorprogrammiert. "Wenn es wieder spannend wird haben wir in der Schlussphase die Chance zu gewinnen. Anders als gegen Hüttenberg wollen wir sie dann aber auch nutzen", hofft TVK-Kapitän Andi Kunz auf einen positiven Ausgang des Spiels. Er sich sicher, dass wieder "Kleinigkeiten entscheiden werden. Denn nicht nur die Trainer, sondern auch wir Spieler kennen uns mittlerweile in- und auswendig. Da ist die Motivation natürlich enorm.“ Personell kann der TVK eigentlich aus den Vollen schöpfen. Zu Beginn der Woche hatte man allerdings einige grippebedingte Ausfälle zu beklagen, geht aber davon aus, dass bis Samstag alle wieder fit sind.

Anwurf der Partie ist am 19.09.15 um 19.30 Uhr in der Sporthalle an der Wiesbadener Straße in Rodgau.