Drittliga-Preview Spieltag#6
Drittliga-Preview Spieltag#6
Diese 3. Liga reißt einfach mit. Nach den tollen Spitzenspielen am vergangenen Wochenende heißt es nun im Norden, Osten, Westen und Süden: Derbyzeit. Und die Lokalkämpfe haben es in sich. Favorit gegen Underdog. Die Distanzen zwischen den jeweiligen Kontrahenten bemessen sich in der Maßeinheit „Steinwurf“. Es wird ein heißes Wochenende.
Staffel Nord: Heißer Tanz in der Geestlandhalle
Wenn der VfL Fredenbeck den Aufsteiger HG Barmbeck empfängt, wird es in der Geestlandhalle knistern. Zum einen trennen den Gastgeber aus dem Hamburger Umland und den aus dem Hamburger Stadtteil Barmbeck lediglich 60 Kilometer und zum anderen in der Tabelle nur ein mickriger Punkt. Barmbeck konnte bisher einen Erfolg verbuchen (35:33 gegen die SG Flensburg-Handewitt II), Fredenbeck sicherte sich im letzten Heimspiel gegen den gleichen Gegner in den Schlusssekunden den bisher einzigen Saisonpunkt. Dementsprechend sind beide Team im Tabellenkeller verortet und können mit einem Erfolg den Anschluss an das untere Mittelfeld herstellen. „Das wird ein ganz heißer Tanz in einer vollen Geestlandhalle. Fredenbeck hat sich den Saisonstart sicher anders vorgestellt und muss jetzt gerade in eigener Halle nachlegen. Trotz unserer Ausfälle erwarte ich von meiner Mannschaft aber eine Reaktion auf das schlechte Spiel gegen Burgwedel“, so HGHB-Coach Holger Bockelmann vor dem Spiel in Fredenbeck.
Staffel Ost: Das vielleicht emotionalste Derby in Handball-Deutschland
„Großes Derby in Leutershausen“ titelte die Rhein-Neckar Zeitung in ihrer Donnerstagsausgabe. „Das ist natürlich das große Highlight der Saison. Es wird emotional, so ein Derby ist immer etwas ganz besonderes", äußerte sich Trainer Marc Nagel gegenüber der Zeitung. Kein Wunder: Schließlich liegen die Heimspielstätten der gastgebenden SG Leutershausen und des Lokalrivalen TV Germania Großsachsen gerade einmal sieben Autominuten voneinander entfernt. Aus rein sportlicher Sicht gelten die Roten Teufel als derzeitiger Klassenprimus (8:2) deutlich favorisiert gegen den Drittletzten (4:6 Punkte). Doch der will nach 2009 mal wieder Zählbares aus der Heinrich-Beck-Halle mitnehmen und hat vielleicht einen Vorteil auf seiner Seite: Mit Simon Reisig, Marius Fraefel, Jan Straub und Germania-Trainer Stefan Pohl stehen vier waschechte „Saasemer“ im Germanen Kader. Zudem trugen Jonas Gunst, Simon Spilger und Philipp Schulz bereits das SGL-Trikot. In diesem Derby dürfte also mehr Feuer drin sein als in den Bundesliga-Derbies zwischen GWD Minden und dem TuS N-Lübbecke, dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt oder den Süd-Derbies zwischen FA Göppingen, HBW Balingen-Weilstetten und dem TBV Stuttgart.
Staffel West: Alte Bekannte aus Oberliga-Tagen
Zwar kein Derby, aber trotzdem mit Spannung erwartet: Das Westfalen-Duell wischen Aufsteiger SG Menden und der Ahlener SG. Bereits in der Oberliga lieferten sich der amtierende Westfalenmeister Menden und dessen unmittelbarer Vorgänger umkämpfte Duelle. Die Bilanz in der vierten Liga ist recht ausgeglichen. Ahlen feierte in acht Duellen drei Siege, Menden derer zwei. Dreimal trennte man sich remis. Egal welcher Name auf der Verpackung steht, Spiele zwischen den Münster- und den Sauerländern sind immer eine besondere Sache. Zuletzt standen sich beide Teams in der Saison 2015/16 in der Oberliga gegenüber und beide Spiele (27:26 und 31:25) konnte die ASG für sich entscheiden. Schaut man in die Gegenwart, so belegen die Sauerland Wölfe nach fünf Spielen den zwölften Tabellenplatz und sind mit 4:6 Punkten gleichauf mit der ASG. Deren Trainer Sascha Bertow ist jedoch nicht die grandiose Vorstellung der Sauerland Wölfe bei den Pirates in Leichlingen verborgen geblieben, als man in den Schlussminuten einen Drei-Tore-Rückstand in einen 30:29-Sieg drehte. Ahlen hat einiges gutzumachen: Schließlich legte man am vergangenen Wochenende zu Hause gegen die Bergischen Panther einen mit technischen Fehlern und Fehlwürfen gespickten Auftritt hin und verlor verdient mit 27:31.
Staffel Süd: Wer ist die Nummer eins am Filder?
Die einen stiegen aus der Oberliga Baden-Württemberg auf, die anderen stiegen aus der 2. Bundesliga ab und ärgerten in der DKB-Handball-Bundesliga die Großen. Vereint sind sie in der Herkunft: Der Absteiger TV 1863 Neuhausen und der Oberliga-Meister TSV Neughausen/Filder. Über 800 Zuschauer erwartet der TVN zum lokalen Handball-Hit gegen den TSV Neuhausen. Die Vorzeichen für die Begegnung? Vielversprechend. Das Team von Anel Mahmutefendic geht nach dem blitzeblanken 6:0-Punkte-Start erstmals mit der Bürde einer Niederlage (22:26 bei der TuS 04 Dansenberg) in die Partie, die Akteure aus der „Fasnetshochburg“ schwimmen nach sechs Punkten aus fünf Spielen auf einer Euphoriewelle. Gleichheit herrscht nicht nur was die Namen der Ortschaften betrifft, sondern auch bezüglich des Pluspunktekontos. Der TVN ist mit 6:2-Zählern (mit einer Begegnung weniger) aktuell Tabellenvierter, die Neuhausener von der Filder sind mit 6:4-Punkten zwei Plätze dahinter geführt. TVN-Trainer Anel Mahmutefendic mahnt auch deshalb zur Vorsicht. „Es wird kein leichtes Spiel“, betont der Coach. Nicht nur wegen des Lokalkolorits ist das Duell Neuhausen gegen Neuhausen eines der besonderen Sorte. Mit Ralf Bader coacht just ein ehemaliger TVN-Spieler und Jugendkoordinator den kommenden TVN-Gegner. Dass einige ehemalige Jugendspieler aus dem Ermstal nun beim Aufsteiger TSVN im Kader sind stehen, sorgt zusätzlich für eine spannungsgeladene Ausgangslage. „Wir freuen uns auf jeden Fall sehr auf dieses Derby“, unterstreicht TVN-Geschäftsleiter Nico Held. Zumal es eine Partie der richtungsweisenden Art ist. Sowohl der TVN als auch der TSVN können per Sieg den direkten Kontakt zur Spitze wahren.