Nach Kirchzell – null Punkte – zurück nach Dresden
Nach Kirchzell – null Punkte – zurück nach Dresden
Im Blick auf die Situation vor dem Spiel hätte man basierend auf den Platzierungen, den Kadern und den letzten Spielen, einen Vergleich anbringen können, z. B.: Das Spiel ist wie "Fairbus" gegen „Airbus“. Letztendlich muss man feststellen, zwar war der „Airbus“ in Kirchzell gelandet, aber er fuhr als „Fairbus“ wieder nach Hause. Nicht nur weil er ganz fair die Punkte dagelassen hatte! Das etwas verwirrende Beispiel zeigt auch, es fällt einem immer schwerer die Leistungsschwankungen des HC Elbflorenz in Worte zu fassen bzw. zu erklären.
Der HC Elbflorenz war von Beginn an nicht im Spiel und das fatale daran war, es sollte ihm vor allem im Angriff auch nicht mehr gelingen. Dass das Team in Person von René Boese erst nach 4 Minuten traf, war schon der erste Fingerzeig. Um das zweite Tor zum zwischenzeitlichen 2:2 nachzulegen, brauchte man fast noch einmal 3 Minuten. Konnte man in der 2. Halbzeit durch eine etwas offensivere Deckung in der Defensive etwas mehr Niveau entwickeln, blieb der Angriff nicht zum ersten Mal hinter den Erwartungen zurück. Über zwei Halbzeiten blieb eines konstant, die Kirchzeller Abwehr agierte wie kaum anders zu erwarten aggressiv offensiv und gab den Dresdnern damit oftmals gar nicht die Gelegenheit einen Spielfluss zu entwickeln.
Geschickt wurden die nicht ballbesitzenden Aufbauspieler der Dresdner immer wieder isoliert. Damit ging der Matchplan von Gästetrainer Gottfried Kunz wohl nahezu zu 100 Prozent auf. Den Dresdnern selbst gelangen des Weiteren fast keine einfachen Tore. Zusätzlich scheiterte man noch mehrmals, auch aus bester Position, am gut aufgelegten TV-Keeper Hanno Vöhringer. Die Dresdner selbst agierten vor allem in der 1. Halbzeit viel zu passiv. Das Trio Klimmer, Kunz und Bauer bekamen die HCler in der 1. Halbzeit einfach nicht in den Griff. Sie steuerten allein in der 1. Halbzeit 14 der 17 Tore bei. Vor allem der bundesligaerfahrende Kunz zog auf der Spielmacherposition immer wieder geschickt die Fäden. Der TV brauchte nur knappe 10 Minuten um im Spiel die entscheidenden Weichen zu stellen, denn ab da setzten sich die Bayern immer mehr ab und hatten auf die sehr verkrampft wirkenden HC Elbflorenz-Bemühungen immer eine passende Antwort parat. Der 17:10 Halbzeitstand war also durchaus folgerichtig.
Vieles hatte sich das Team aus Sachsen für die 2. Hälfte vorgenommen, man konnte jedoch gerade im Angriff fast nichts umsetzten. Darüber kann auch die Ergebniskosmetik in der Schlussviertelstunde nicht hinwegtäuschen. Als Linksaußen Andre Göpfert in der 38. Minute innerhalb von 30 Sekunden zwei Mal traf und auf 21:12 erhöhte, war so früh im Spiel nur noch die Frage, ob es für die Dresdner noch deutlicher werden würde oder ob man die Niederlage noch in einem erträglichen Rahmen halten kann. Letzteres gelang und dies führte so zum 27:22 Endergebnis.
Fazit: Insgesamt über weite Strecken eine bedenkliche Vorstellung! So deutlich muss man es formulieren! Die Dresdner hatten zu keinem Zeitpunkt des Spieles eine Chance, etwas ausgenommen die ersten 10 Minuten. Die Heimherren vom Tabellendrittletzten agierten doppelt so handlungsschnell in Abwehr wie im Angriff. Beim HC ging nicht wirklich jemand voran. Damit hat man in Dresden das, was man eigentlich nicht mehr wollte, nämlich einen Rückfall. Jeder Spieler hatte viel zu viel mit sich selber zu tun.
Kapitän Timo Meinl: „Kaum ein Spieler hatte Normalform. Kirchzell wollte den Sieg mehr und da kommt dann so etwas dabei raus.“
Das zarte „Pflänzchen“ welches sich das Team vor Weihnachten erarbeitet hatte, ist erneut eingegangen. Damit folgt die Saison bisher immer dem gleichen Prinzip. Mit der Niederlage ist sogar eine Platzierung unter den Top 3 gefährdet. Zum gleichen Zeitpunkt der letzten Saison stand der HC mit 28:4 Punkten an der Tabellenspitze. Spätestens jetzt ist es wohl Zeit im Blick auf die Zukunft noch ein paar „Steine mehr umzudrehen“. Gedankt sei den Dresdner Fans, welche die lange Strecke auf sich genommen hatten und die Mannschaft leidenden Auges super unterstützt haben.