Überragende zweite Hälfte - HG spielt Bruchköbel nach der Pause an die Wand
Überragende zweite Hälfte - HG spielt Bruchköbel nach der Pause an die Wand
Da war sie wieder, jene HG, die ihre Zuschauer so gerne sehen und lieben. Denn Oftersheim/Schwetzingens Drittliga-Handballer ließen spätestens in der zweiten Halbzeit gegen die SG Bruchköbel keine Zweifel daran, dass sie den 36:26 (16:15)-Sieg in voller Höhe wollten und verdienten. Kampfbereit boten sie sowohl solides Handwerk wie auch überraschende Aktionen, der Erkennen der eigenen Möglichkeiten ebenso wie den akkuraten Pass auf den besser postierten Nebenmann.
Doch die ersten 35 Minuten verliefen noch weitgehend ausgeglichen, auch wenn ein Traumstart mit 3:0 (4.) schon andeutete, wohin die Reise gehen könnte. Besonders SGB-Akteur Jonas Ulshöfer sorgte für Unruhe, vernaschte auf Halblinks einen HG-Deckungsspieler nach dem anderen. Beim Gastgeber hatte Jerrit Jungmann diese Position inne, während Simon Förch in ruhiger Manier das Geschehen steuerte, oft auch den Halbrechten Tom Jansen oder Lino Messerschmidt am Kreis gut in Szene setzte.
„Wir haben uns da noch schwer getan“, bekannte HG-Coach Holger Löhr. „Aber mit der Deckungsumstellung hatten wir mehr Zugriff auf den Gegner.“ Jungmann kümmerte sich nach der Pause auf vorgezogener Position liebevoll um den Kontrahenten, der damit weitgehend aus dem Spiel genommen war, während Marius Gabel einige Heldentaten im HG-Tor vollbrachte. Und vorne hätten seine Leute die Angriffe so gelöst, wie sie es sich im Training vorgenommen hatten, lobte Löhr. Messerschmidt fügte an: „Wir waren taktisch gut von den Trainern eingestellt und haben uns unsere Tore solide und mit viel Disziplin erarbeitet.“
Spätestens nach dem 18:17 fackelten die HG-Jungs ein wahres Feuerwerk ab. Jansen war zeitweilig kaum zu bremsen, Förch ließ bei einer Soloeinlage den ganzen hessischen Innenblock ins Leere laufen oder ballerte mit purer Gewalt den Ball in die Maschen, Kevin Suschlik wechselte zwischen gefühlvollen Würfen von außen mal zu Winkelknallern aus dem Rückraum und Jungmann brachte einen Traumpass bei Messerschmidt an, der zum 29:21 vollendete. Diese Partie war entschieden, auch wenn der Gast noch das eine oder andere vergeblich versuchte.
Für Bruchköbels Spielertrainer Tegaday Nuez Ramos war diese Halbzeit schlicht und ergreifend eine „Katastrophe“, für die es keine Entschuldigung gäbe. Auf eine Manndeckung gegen Ulshöfer sei sein Team eigentlich vorbereitet gewesen, aber in Sachen Einstellung ging er mit seinem Team hart ins Gericht. „Ein Spiel kann nicht gut für uns laufen, wenn uns der gegnerische Kreis und Rückraum kaputt schießt.“
Löhr indes wollte den Erfolg nicht überbewerten. „Wir haben gesehen, dass die Jungs noch individuelle Probleme haben, da müssen wir sie weiter entwickeln. Wir brauchen noch nicht nach oben schauen, letztlich haben wir jetzt hier gegen einen Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt Stand gehalten.“
HG: Herb, Gabel; Barthelmeß (5/2), Messerschmidt (7), Jansen (7), Förch (4), Jungmann (5), Suschlik (5), Demel (1), Mehl (2), Hirsch, Kubitschek.