“Rote Teufel” halten Großsachsen auf Abstand - SG Leutershausen gewinnt im Hirschberger Derby 30:25
“Rote Teufel” halten Großsachsen auf Abstand - SG Leutershausen gewinnt im Hirschberger Derby 30:25
Tolle Handballstimmung in Leutershausen: Im Ortsderby gegen den TVG Großsachsen gewannen die “Roten Teufel” am Samstag 30:25 (16:13) und behielten den “Derbycup” in der Heinrich-Beck-Halle.
An 363 Tagen im Jahr kommen die Bürger der Gemeinde Hirschberg an der Bergstraße ganz gut damit zurecht, dass sie 1975 gewissermaßen zwangsvereinigt wurden. An zwei Tagen bricht sich indes ungebremster Lokalpatriotismus in den einst eigenständigen Dörfern Leutershausen und Großsachsen Bahn: Wenn ihre jeweiligen Handballvereine in der 3. Liga Süd aufeinander treffen, einmal in der Hin- und einmal in der Rückrunde. Am Samstag stand das Duell, aus dem in der Vergangenheit zumeist die SG Leutershausen als Sieger hervorging, unter besonderen Vorzeichen: Großsachsen blickte auf eine beeindruckende Serie von acht Siegen in Folge zurück und hatte sich damit auf Platz fünf der Tabelle geschoben. Die Serie fortzusetzen und dem Ortskonkurrenten “Rote Teufel” auf die Pelle zu rücken, war das Ziel des TVG Großsachsen. “Es ist eine tolle Entwicklung, die Großsachsen in dieser Saison genommen hat, darauf können sie sehr stolz sein”, urteilte SGL-Trainer Marc Nagel.
Nicht zuletzt ging es auch um den “Hirschberger Derbycup”, initiiert und gesponsert von mehreren örtlichen Unternehmern: 3.000 Euro für den Sieger sowie 20 Euro pro erzieltem Tor winkten als Siegprämie. Einen 30:25-Sieg aus der Vorrunde nahm Leutershausen als Bonus mit in diese Partie.
Als das Spiel in der Heinrich-Beck-Halle begann, hatte der Abend alles, was es zu einem Derby braucht: Eine mit 1.200 Fans besetzte und damit ausverkaufte Tribüne, lautstarke Fanclubs auf beiden Seiten und über allem eine allgemeine Handball-Euphorie durch den triumphalen Einzug der Nationalmannschaft ins EM-Finale. “Das ist das erste Mal seit zweieinhalb Jahren, dass ich diese Halle so erlebt habe, vielen Dank dafür”, genoss Marc Nagel noch nach der Partie die Atmosphäre.
Und die beiden Teams setzten von Beginn an alles daran, den Erwartungen gerecht zu werden. Die Körpersprache stimmte, körperlicher Einsatz und Tempo auch. Fast die gesamte erste Halbzeit blieb die Partie völlig ausgeglichen, ehe zwei Minuten vor der Pause Stefan Salger zwei Mal in Folge für die “Roten Teufel” einnetzte und sein Team so erstmals mit drei Toren in Front brachte. 16:13 - so ging es auch in die Pause. “Was direkt vor der Pause passiert ist, hat uns in die Hände gespielt”, so Marc Nagel, “und wir haben das auch später gut genutzt.”
Zurück auf der Platte gab weiterhin die SGL den Ton an. Drei Minuten nach dem Wiederanwurf lag Leutershausen 19:13 in Führung. Sechs Tore Vorsprung - zwar ein bequemes Polster, aber es war zu früh im Spiel, um das Ergebnis nur zu verwalten. Insgesamt zehn Minuten benötigte der TVG, um wieder einen Treffer in Alex Hübes Tor unterzubringen. Diese Aufgabe erledigte Jonas Gunst mit dem 19:14 in der 37. Minute. Und von da an stellte Großsachsen seine Qualität wieder unter Beweis. Treffer um Treffer saugten sie sich an die Hausherren heran, und bei Thomas Zahns Tor zum 21:19 (45.) hatten die Gäste endgültig wieder Luft unter den Flügeln. “Wir haben da auch erfahren, was in fünf Minuten passieren kann, wenn man den Gegner unterschätzt”, so Marc Nagel, “da waren sie ganz schnell nochmal dran.”
Leutershausen erkannte aber die Gefahr und legte eine Schippe drauf. Volk, Geppert und Bauer legten eine Dreier-Serie hin, und schnell waren die Gastgeber wieder auf 25:20 auf und davon (50.). “In dieser Phase haben wir zu viele Chancen liegen lassen. Wir hätten auf 22:21 verkürzen müssen, und plötzlich steht es 25:20 - unfassbar”, war Großsachsens Coach Stefan Pohl enttäuscht. Den Vorspung hielt die SGL bis zum Ende. 30:25 hieß es nach 60 Minuten. Unter dem Jubel der Zuschauer nahm Leutershausens Kapitän Hannes Volk den “Derbycup” aus Händen von Bürgermeister Manuel Just entgegen.
SG Leutershausen: Hübe, Lazaro Garcia, Wetzel, Wilde 1, Salger 5, Räpple 3/2, Pfattheicher 6, Volk 3, Geppert 7, Bauer 3, Spohn 2, Conrad, Karpstein, Ratzel.
TV Germania Großsachsen: Fraefel, Jahnke, Hundt 4/3, Gunst 2, Zweihner 1, Jörres, Triebskorn 5, Schulz 3, Zahn 2, Spilger 1, Ulrich 3, Lennström Nyström 4, Schneider.