„Werden 100 Prozent Vollgas geben“ - Simon Geist brennt mit der SG H2Ku auf den ersten Sieg 2014
„Werden 100 Prozent Vollgas geben“ - Simon Geist brennt mit der SG H2Ku auf den ersten Sieg 2014
Zum absolut richtungweisenden und wohl bisher wichtigsten Spiel der laufenden Saison empfängt die SG H2Ku Herrenberg am Samstag (22. Februar, 20 Uhr) den SV Salamander Kornwestheim. Gegen den Aufsteiger und Tabellennachbarn will die Truppe von Coach Nico Kiener mit den Zuschauern im Rücken unbedingt den ersten Sieg im Jahr 2014 einfahren. Der Trainer selbst spricht derweil von einem „Spiel der Wahrheit“.
Einen wichtigen Part im Konzept Kieners nimmt dabei Simon Geist ein. Der Kreisläufer hat in seiner inzwischen neunten Saison in Herrenberg eine zentrale Rolle in der Abwehr inne und reißt im Angriff immer wieder die Lücken für den Rückraum. Vor dem Derby am Samstag stellt sich der 28-jährigen Stuttgarter im Interview.
Nach sechs Niederlagen in Folge, wie sieht da die Stimmung innerhalb der Mannschaft aus?
Geist: Es fehlt uns einfach momentan ein Erfolgserlebnis, welches auch als Initialzündung im Abstiegskampf nötig wäre. Natürlich hinterlassen die Niederlagen Spuren, und kein Sportler will verlieren. Wir haben allerdings in den letzten Spielen immer wieder die gleichen Fehler gemacht, und die Spiele waren ähnlich vom Ablauf: Erst hält man gut mit, kommt dann in Rückstand und kann diesen gegen Ende nicht mehr aufholen - selbst mit unbändigem Willen, den wir zweifelsohne haben. Die Pass-, Fang und Wurfgenauigkeit sowie die mangelnde Kompromisslosigkeit in der Abwehr sprechen auch für die vielen Gegentore in den letzten Spielen. Wir müssen einfach noch enger zusammenrücken und mit dem angesprochenen Willen und einem regelrechten Fight die nächsten Spiele angehen.
Kann man die jetzige Situation mit der vor einem Jahr vergleichen?
Geist: Jein. Wir haben unser Potenzial in der Hinrunde bereits durchaus gezeigt, und die Qualität des Teams konnte gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Ich bin fest davon überzeugt, dass sich eine Zitterpartie wie im letzten Jahr nicht wiederholen wird. Durch das schwere Auftaktprogramm der Rückrunde sind wir natürlich jetzt in den unteren Tabellenbereich abgerutscht, haben aber ab Samstag die Chance und die Pflicht, gegen Kontrahenten, die wir definitiv am Ende der Runde hinter uns lassen wollen, zu gewinnen. Es folgen dann weitere Gegner aus der unteren Tabellenhälfte, bei denen Siege fest eingeplant werden müssen. Die Sicherung eines Nichtabstiegsplatzes sollte dann frühzeitig erreicht werden und nicht erst am letzten Spieltag - in letzter Sekunde.
Nimmt man als gestandener Spieler eigentlich Einfluss auf die Jüngeren, oder hat man eher mit sich selber und der Situation zu tun?
Geist: In der aktuellen Situation beschäftigt sich wohl jeder vermehrt mit sich selbst, den Umständen im Team im Allgemeinen und wie jeder seinen Beitrag zur Verbesserung der Situation beitragen kann. Davon gehe ich zumindest aus. Wir reden viel im Training miteinander und hinterfragen Ursachen. Nach einer langen Niederlagenserie kann allerdings nichts so sehr für einen Gegentrend sorgen als ein Sieg. Den meisten ist vermutlich bewusst, was jeder einzelne selbst für Verbesserungspotenziale hat. An diesen arbeiten wir entsprechend. Nichtsdestotrotz müssen wir die Situation alle gemeinsam lösen. Sowohl alt als auch jung: Jeder muss hier seinen Beitrag leisten.
Das Spiel gegen Kornwestheim ist sicher richtungweisend. Was macht Sie sicher, dass die SG H2Ku am Samstag gewinnt?
Geist: Kornwestheim kommt eher unserem Spielsystem entgegen, sowohl im Angriff als auch in der Abwehr. Unsere aktive 3-2-1-Abwehr war schon Hinspiel einer der Erfolgsgaranten für den Sieg, und wir haben daher ja auch nur 24 Gegentore bekommen. Die Situation ist allen bewusst, und jemanden besonders zu motivieren, darf nicht nötig sein. Ein Sieg ist Pflicht - Punkt. Wir werden uns in eigener Halle, vor den eigenen Fans keine Blöße geben und 100 Prozent Vollgas geben. Wir müssen es schaffen, ein Abwehrbollwerk aufzubauen und weniger Fehler im Angriff zu machen.
Apropos eigene Fans: Welche Rolle spielt für Sie eine volle Halle?
Geist: Eine volle Halle ist für jeden Spieler enorm wichtig und kann nochmals bestimmt ein Extra von 20 Prozent an Motivation freisetzen. Die Unterstützung der Fans ist bisher unglaublich - trotz der aktuellen Ergebnisse. Dieser Glaube an uns und das Gefühl, nicht allein zu sein, soll nun auch gerechtfertigt und mit einem Sieg belohnt werden. Wir sind stolz und froh, solch ein Publikum zu haben, das auch in schwierigen Zeiten zu uns hält. Denn das sind wahre Fans. Nicht nur die, die kommen, wenn es super läuft. Durch die Unterstützung der Zuschauer konnte in der Vergangenheit das eine oder andere Spiel noch zu unseren Gunsten gedreht werden. Deshalb möchte ich mich unbedingt auch hier noch einmal bei allen unseren Fans und treuen Wegbegleitern bedanken.
Zum Schluss kurz und knapp: Wo steht die SG am Ende der Saison?
Geist: Ein elfter Platz müsste möglich sein und sollte definitiv anvisiert werden.