Der Blick geht für Herrenberg zurück und nach vorne
Der Blick geht für Herrenberg zurück und nach vorne
Für die SG H2Ku Herrenberg steht am kommenden Samstag (20 Uhr) das erst einmal vorletzte Heimspiel in der Drittligahistorie an. Gegen den TV Hochdorf möchte sich die Kiener-Sieben in der heimischen Markweghalle noch einmal von ihrer besseren Seite zeigen.
Es hätte die Überraschung des letzten Drittligaspieltages werden können. Die SG H2Ku führte in der Kronauer Mehrzweckhalle mit 20:12 nach vierzig Minuten gegen die SG Kronau-Östringen. Zwanzig Minuten später allerdings leuchtete ein 28:27 für die Hausherren von der Anzeigetafel. Für die enttäuschten Herrenberger blieb hingegen nur die Anerkennung der Gastgeber. Allerdings machte das Spiel zwei Fakten mehr als deutlich: Zum Einen kann auch eine dezimierte SG-Mannschaft mit fast jedem Gegner in der Liga mithalten. Zum Anderen lieferte die Mannschaft einmal mehr den Beweis ab, bis zum letzten Spieltag Vollgas zu geben.
Diese Einstellung ist auch am kommenden Samstag vonnöten, um gegen den TV Hochdorf zu bestehen. Der Tabellendritte aus Rheinland-Pfalz dürfte noch einmal ein Kaliber stärker einzuordnen sein als die „Junglöwen“ zuletzt. Unschlagbar ist das Team von Trainer Marco Sliwa jedoch auch nicht. Gerade in den Auswärtsspielen präsentierten sich die „Pfalzbiber“ oftmals als launische Diva. Siege in Heilbronn-Horkheim (30:29), Nußloch (34:33) und Pforzheim (30:26) sowie ein Remis beim Spitzenreiter in Konstanz (24:24) stehen derbe Niederlagen in Haßloch (24:34) oder Kronau-Östringen (22:35) gegenüber. Für die kommende Saison dreht sich wohl auch deshalb schon das Personalkarusell beim TV Hochdorf. So verlassen Tim und Nick Beutler den Verein ebenso wie Robin Unger, Danny Purucker und Sandro Sitter. Im Gegenzug ist der TVH gleich doppelt beim SV Zweibrücken fündig geworden. Stefan Bullacher wird das Team in der kommenden Spielzeit trainieren. Als Transfercoup kann man sicher die Verpflichtung von Juniorennationalspieler Robin Egelhof bezeichnen. Zudem füllen mit Benedikt Bayer, Emanuel Novo und Nikola Sorda wieder einmal Nachwuchsspieler der TSG Friesenheim den Kader des geografischen Nachbarn.
Diese Zukunftsmusik spielt am Samstag allerdings noch keine Rolle. Der TV Hochdorf will die Gunst der Stunde nutzen, um auch beim Tabellenletzten seinen dritten Rang zu behaupten, schließlich sind die Hochdorfer inzwischen seit sechs Spielen mit fünf Siegen ungeschlagen. Um dies zu verhindern und die Erfolgsserie der Pfälzer zu stoppen, bedarf es bei der SG H2Ku Herrenberg einer ähnlichen Leistung wie zuletzt in Kronau-Östringen. Vor allem die Abwehrarbeit im Badischen wirkte beim Tabellenletzten wie aus dem Hut gezaubert. Besonders eindrucksvoll auch deshalb, weil Nico Kiener eine eher defensive Taktik gewählt hatte, die den Spielern während der Saison scheinbar nicht gelegen hatte.
Resultierend daraus und einer famosen Leistung von Torhüter Azevedo-Marques standen vor Wochenfrist gerade einmal zwölf Gegentore nach zwei Dritteln der Spielzeit auf der Anzeigetafel. Dies zu wiederholen, dürfte fast nicht möglich sein. Den Kampf und die Leidenschaft, die dies möglich machten, dürfen die Zuschauer allerdings auch in der heimischen Halle erwarten. Dann könnte nach der knappen Niederlage zuletzt vielleicht gegen den Favoriten eine Überraschung gelingen. Personell dürfte sich an der Lage zur Vorwoche nichts ändern. Christian Rau, Fabian Gerstlauer und Tobias Klisch werden wieder im Landesligateam eingesetzt. Andreas Kohler hingegen verbleibt bis zum Saisonende im Kader des Drittligisten.