ddee8d5b9886a2b.jpg

HCOB geht trotz großer Aufholjagd leer aus

24.11.2018
24.11.2018 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Süd · Von: pm verein

HCOB geht trotz großer Aufholjagd leer aus

Ganz bittere Auswärtsniederlage für die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang. Der Drittligist bewies bei den Rhein-Neckar Löwen II gestern Abend großartige Moral, holte einen Fünf-Tore-Rückstand auf – und kassierte kurz vor dem Ende doch noch das Gegentor zur 35:36-Niederlage. Schlussendlich lag es in der Stadthalle in Östringen vor allem an der erneut zu hohen Zahl an Gegentoren.

Vor allem mit dem talentierten Philipp Ahouansou hatte die HCOB-Abwehr große Probleme, der A-Jugendliche brachte es auf 14 Treffer, acht davon erzielte er in den ersten 20 Minuten. Auch der HCOB entwickelte im Angriff eine große Durchschlagskraft, der Angriff war kaum zu bremsen, vor allem Kevin Wolf brillierte als Torschütze. Nach einer Viertelstunde stand es bereits 10:10.

Dann ließen die Gäste einige Torgelegenheiten aus, die Rhein-Neckar Löwen II kamen zu Kontertoren und setzten sich auf 13:10 ab. Der HCOB hielt dagegen, kam wieder auf 13:15 dagegen, da stoppte ein Unterzahlspiel nach einer Zeitstrafe für Philipp Schöbinger den Elan, die Junglöwen setzte sich erstmals auf vier Tore ab und nahmen diesen Vorsprung auch mit in die Kabine – 20:16. Unterm Strich war aus Gästesicht ganz offenkundig zu die schwache Abwehr das Manko, zu viele Zweikämpfe gingen verloren, da ließen sich die torhungrigen Gastgeber nicht lange bitten.

Nach dem Seitenwechsel setzte der HCOB gleich ein Ausrufezeichen. Jonas Frank spielte Jonathan Fischer am Kreis frei, dieser erzielte die ersten beiden Tore in der zweiten Hälfte. Philipp Maurer legte per Konter nach, nur noch 19:20. Die Gäste waren nun im Spiel, allerdings ließen sie einige gute Chancen aus, der Rückstand pendelte sich bei zwei, drei Toren ein.

Zwischen der 40. und der 50. Minute gelang es den Rhein-Neckar Löwen II erneut, sich einen größeren Vorsprung herauszuwerfen, beim 31:26 schien eine Art Vorentscheidung gefallen. Der HC Oppenweiler/Backnang bewies aber große Moral und kämpfte unverdrossen um seine Chance. Mit einer offensiven Abwehr versuchten die Gäste im Anschluss an eine Auszeit von Trainer Matthias Heineke, den Ball zu erobern – und das gelang. Erst lief Kevin Wolf nach einem Ballgewinn zum Konter, dann hatte Marcel Lenz freie Bahn, und als dann auch noch Maurer einen Gegenstoß versenkte, war beim 29:31 wieder die Chance zur Wende da.

Der großgewachsene Ahouansou erhöhte mit Freiwurftoren in bester Kalle-Steinmetz-Manier nochmals auf 33:29. Doch selbst mit einem siebten Feldspieler gelang es den Junglöwen nun nicht mehr, die HCOB-Abwehr richtig nach hinten zu drücken. Zweimal Philipp Schöbinger vom Kreis, zweimal Evgeni Prasolov aus dem Rückraum, nach 55 Minuten stand es Unentschieden, 33:33. Torwart Stefan Koppmeier hielt einige Würfe, die Chance zur Führung bot sich den Gästen aber nicht.

Zweimal legten die Kraichgauer vor, zweimal glich der HCOB durch den zehnfachen Torschützen Marcel Lenz aus. Auf das 36:35 durch Jannis Schneibel hatten die Gäste aber keine Antwort mehr. Kreisläufer Jonathan Fischer wurde bedrängt, bekam den Ball deshalb nicht zu fassen – und so blieb den Hausherren nur noch ein finaler Freiwurf. Der ging vorbei, die Handballer aus dem Murrtal gehen mit einer knappen Niederlage ins Wochenende. Dass am Ende weitestgehend Einigkeit herrschte, dass ein Remis das gerechtere Resultat gewesen wäre, ist da nur ein kleiner Trost.

HCOB-Trainer Matthias Heineke: „Das ist jetzt zum wiederholten Mal ein enges Spiel von zwei spielstarken Mannschaften hier in Östringen, auch die letzten drei Male ging es am Ende ums letzte Tor, heute haben wir leider den Kürzeren gezogen. In der Abwehr hatten beide Teams in der ersten Hälfte sehr große Schwierigkeiten, wir haben nochmal drei, vier Fehler mehr gemacht, deshalb waren wir zur Pause hinten. In der zweiten Halbzeit haben wir viel intensiver gespielt, sind immer wieder herangekommen. Die letzte Viertelstunde war wirklich am Maximum, da wurde es mit verschiedenen Abwehrvarianten und dem siebten Feldspieler dann auch taktisch turbulent. Wir haben in Punkto Kampf und Moral alles ausgepackt, es ist sehr schade, dass wir keinen Punkt mitgenommen haben.“

RNL-Trainer Michel Abt: „Der Schlüssel zum Sieg 14 Tore waren die 14 Tore von Philipp Ahouansou. Wir hatten eine sehr gute Angriffsleistung, darauf können wir uns verlassen. Unser Ziel war aber, die zweite Welle des HC Oppenweiler/Backnang zu stoppen, das hat überhaupt nicht funktioniert. Wenn wir es geschafft hätten, unsere Chancen besser zu nutzen, dann hätten wir uns viel Stress erspart. Am Ende bin ich einfach froh, dass wir noch gewonnen haben.“

Rhein-Neckar Löwen II: Can Adanir, Daniel Unser (Tor), Sebastian Trost (2), Philipp Ahouansou (14), Jannis Schneibel (4), Luca Braun (5), Stefan Neagu, Leon Bolius (1), Lukas Wichmann (3), Kaspar Veigel, Yessine Meddeb, Tim Ganz (4/2), Rico Keller, Maximilian Kessler (3). – Trainer: Michel Abt und André Bechtold.

HC Oppenweiler/Backnang: Thomas Fink, Stefan Koppmeier (Tor), Marcel Lenz (10/3), Ruben Sigle (3), Kevin Wolf (6), Jonas Frank (1), Philipp Schöbinger (3), Evgeni Prasolov (5), Tom Kuhnle (2), Philipp Maurer (2), Felix Raff, Dominik Koch, Lukas Köder (1), Jonathan Fischer (2). – Trainer: Matthias Heineke.

Schiedsrichter: Robin Bittner (Dreieich) und Samuel Casselmann (Dreieich).

Zuschauer: 350.

Siebenmeter: 2/3 : 3/3 (Ganz scheitert an Koppmeier).

Zeitstrafen: 6:6 Minuten (Kessler/zweimal, Schneibel – Fischer/zweimal, Prasolov).

Spielverlauf: 7:5, 10:10, 17:13, 20:16 – 25:22, 29:25, 31:26, 35:35, 36:35.