Herrenberg: Im heißen Derby kühlen Kopf bewahren
Herrenberg: Im heißen Derby kühlen Kopf bewahren
In einer sicher heißen Atmosphäre muss sich die SG H2Ku Herrenberg am Samstag beim HC Oppenweiler/Backnang bewähren. In der Oppenweiler Gemeindehalle könnte der Gastgeber mit einem Erfolg einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen. Dies will der Gast aus Herrenberg nach Möglichkeit natürlich verhindern.
Auch wenn es am letzten Samstag durchweg enttäuschte Gesichter in der Markweghalle zu sehen gab, war Nico Kiener nicht unzufrieden mit dem 30:30 gegen den SV Zweibrücken. Der Coach der SG H2Ku war vor allem mit dem kämpferischen Eindruck zufrieden, den sein Team in den sechzig Minuten zuvor hinterlassen hat. „Dass wir trotz Drei-Tore-Rückstand noch einmal wiedergekommen sind, hat mir gefallen“. Kiener hofft in diesem Zusammenhang für den Samstag auf eine Wiederholung dieser Einstellung.
Ob allein ein großer Kampf allerdings für ein Erfolgserlebnis in Oppenweiler ausreichen wird, muss abgewartet werden. Zum Einen kann der Gäuclub nicht auf den so wichtigen Heimvorteil bauen, zum Anderen dürfte auch die Qualität des Kaders des HCOB nicht schlechter sein als der des SV Zweibrücken. Allein eine Negativserie im Spätherbst des letzten Jahres verhinderte den Sprung ins Spitzenfeld der Liga. Dabei startete der Neuling aus dem Rems-Murr-Kreis eindrucksvoll mit 13:3 Punkten in die Liga. Acht Niederlagen in Folge kosteten dabei nicht nur einen Spitzenplatz, sondern auch Coach Volker Blumenschein seinen Job als Trainer.
Mit Jürgen Buck auf der Kommandobrücke startete Oppenweiler/Backnang aber im neuen Jahr gleich wieder durch. Drei Siege und ein Doppelpunktverlust bedeuten zum jetzigen Zeitpunkt 19:21 Punkte und Rang 11. Mit dem fast ausgeglichenen Punktekonto besitzt der Neuling aber trotzdem gerade einmal einen Vorsprung von drei Punkten auf den ersten Abstiegsplatz. Und so steht für die Murrtaler trotz Verletzungssorgen, mit Petros Kandilas, Benjamin Röhrle und Jonas Frank fehlen drei wichtige Akteure, nur ein Sieg zur Debatte. Zudem baut der HC natürlich auf seinen Heimvorteil. Im Württemberg-Derby wird am Samstag die Gemeindehalle auf jeden Fall brodeln. Darauf, dass im Lager der Hausherren jemand die SG H2Ku unterschätzen wird, kann man sich aber in Herrenberg sicher nicht verlassen.
Verlassen will man sich aber natürlich auf die eigenen Tugenden. Eine aggressive Deckung mit schnellen Gegenstößen, und das über die vollen sechzig Minuten. Trotz oder gerade wegen der angespannten sportlichen Situation möchte Trainer Nico Kiener den ständigen Blick auf die Tabelle vermeiden. „Dies würde uns im Moment einfach nicht weiterhelfen. Wir werden versuchen, jedes Spiel zu gewinnen. Was dabei am Ende herauskommt, werden wir sehen“. In der Tat stehen die Chancen auf den Klassenerhalt für die SG H2Ku Herrenberg denkbar schlecht. Aber vielleicht ist gerade jetzt der Zeitpunkt gekommen, an dem das zuletzt doch verunsicherte Team befreit aufspielt.
Ein Sieg in Oppenweiler bringt in der Tabelle für die Gäste natürlich keine Verbesserung. Ein Aufgeben im Abstiegskampf wird es für den Tabellenletzten mit derzeit 9:31 allerdings nicht geben. Nicht zuletzt den eigenen Fans, die auch zum letzten Heimspiel wieder zahlreich in die Markweghalle pilgerten und das Team in der jetzigen Situation unterstützen, ist man den Kampf bis zum letzten Spieltag schuldig. Daneben hoffen die Verantwortlichen aber auch am Samstag auf Unterstützung aus den eigenen Reihen in der Gemeindehalle.