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Herrenberg: Weiter ohne Punkte in der Fremde

26.09.2015
26.09.2015 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Süd · Von: pm verein

Herrenberg: Weiter ohne Punkte in der Fremde

Auch im dritten Auswärtsspiel der Saison gab es für die Drittligahandballer der SG H2Ku Herrenberg nichts zu holen. Beim 25:27 (9:16) enttäuschte der Gäuclub vor allem im ersten Abschnitt auf der ganzen Linie. Die Aufholjagd in der zweiten Halbzeit wurde durch den Kräfteverschleiß letztlich nicht mehr belohnt.

Noch eine Stunde nach Spielschluss war dem H2Ku-Coach Nico Kiener die Verärgerung über die Niederlage deutlich anzumerken. „Mit dem, was heute in den ersten 35 Minuten hier passiert ist, kann ich nicht einverstanden sein“. Was den Herrenberger Übungsleiter so in Rage gebracht hat, waren vor allem die Dinge, die eigentlich in der Trainingswoche zuvor klar angesprochen waren. „Wir wollten von Anfang an das Tempo hochhalten und die Abwehr der Gastgeber in Bewegung bringen“. Da dies zu keiner Zeit wirklich gelang, war die Partie eigentlich zur Pause schon entschieden.

Dabei gab es eigentlich eine gute Nachricht für die Gäste schon vor der Partie. Kapitän Christian Dürner hatte seinen fiebrigen Infekt auskuriert und so konnte Nico Kiener die erfolgreiche Startformation des Heimspielsieges gegen Großsachsen auf das Parkett der Westpfalzhalle schicken. Bis zum frühen 2:2 nach 4 Minuten hielt die SG H2Ku das Spiel noch offen, drei Gegentore in Folge ließen dann den weiteren Verlauf der ersten Halbzeit aber schon erahnen. In der Abwehr oftmals einen Schritt zu spät kommend, wurde auch im Angriff die 3:2:1- Deckung des SV Zweibrücken kaum vor Probleme gestellt. „Nur der Spieler in Ballbesitz hat sich bewegt“, erkannte Nico Kiener schon früh die Problematik. Der Trainer wollte aber gerade auch die erste Halbzeit nicht nur an fehlender Einstellung festmachen: „Uns fehlt auswärts einfach immer wieder der Mut zu Entscheidungen“.

Die Geschichte der ersten Halbzeit ist infolge dessen auch relativ schnell erzählt. Die Gastgeber nutzten immer wieder die Nachlässigkeiten in der Gästeabwehr und hatten ihrerseits leichtes Spiel gegen die offensive Abwehr der SG H2Ku. Lediglich Linus Mathes im Tor und Christian Dürner, der kämpferisch und spielerisch sein Kapitänsamt voll ausfüllte, konnten im ersten Durchgang überzeugen.Das 16:9 zum Seitenwechsel war dennoch mehr als eindeutig.

Den Beginn des zweiten Durchgangs nutzte SG-Coach Nico Kiener dann zu wenigen, aber effektiven Umstellungen. Für den durchaus guten Linus Mathes stand nun Marco Azevedo-Marquez im Tor der Herrenberger. Felipe Soteras-Merz ging an den Kreis und Lukas Fischer schlüpfte in die Spielmacherrolle. Und diese Wechsel sollten sich auch schnell auszahlen. Über ein 17:14 (39.) war die Kiener-Truppe plötzlich beim 22:21 für den SV 64 Zweibrücken wieder voll im Geschehen. Lukas Fischer strahlte hohe Torgefahr aus, Christian Dürner leistete nicht nur körperlich, sondern auch mental Schwerstarbeit, indem er immer wieder motivierte. Und im Tor zahlte Marco Marquez das Vertrauen seines Übungsleiters mit einer sehr guten Leistung zurück.

Dass es letztlich dennoch nicht zur Wende reichte, hatte indes für Nico Kiener vor allem körperliche Gründe. „Wir haben die zweite Hälfte ohne Wechsel am Limit gespielt, da fehlte am Ende neben der Kraft auch die Konzentration“. Das 27:25 am Ende für den SV 64 Zweibrücken ließ die SG H2Ku nun nach vier Spielen weiter in den Tabellenkeller abrutschen. Ein Umstand, den Kiener sehr wohl wahrgenommen hat. „Für uns hat seit heute der Abstiegskampf begonnen“. Von der Mannschaft erwartet er nun am Samstag im nächsten Heimspiel gegen Oppenweiler eine deutliche Reaktion. Das ist jedoch noch nicht alles. Schon auf der Heimfahrt setzte sich das Team zu einer internen Aussprache zusammen, um die Situation zu analysieren. Der Trainer wird sich die Ergebnisse der Unterredung sicher genau angehört haben.