Herrenbergs Trainer Kiener: „Ich will einen Sieg in einer vollen Halle“
Herrenbergs Trainer Kiener: „Ich will einen Sieg in einer vollen Halle“
Am Samstag schließt sich in der Markweghalle vorerst das Kapitel Dritte Liga für die SG H2Ku Herrenberg. Zum letzten Heimspiel empfängt die Kiener-Sieben um 20 Uhr den VfL Pfullingen. Im Laufe der Trainingswoche hat der Coach der Herrenberger noch einmal die Zügel angezogen. Zu wichtig ist ihm aus mehreren Gründen ein Sieg im Derby.
Die letzten Wochen haben es wieder einmal gezeigt. Die Dritte Liga Süd ist in dieser Saison ausgeglichener denn je. Die SG H2Ku kassierte beim 30:32 in eigener Halle gegen den TV Hochdorf die höchste Niederlage der Samstagspiele, alle anderen Partien gingen mit einem Tor Unterschied oder Remis zu Ende. Dass die Gäu-Handballer wieder einmal gegen eine Spitzenmannschaft lange Zeit mithalten konnten, war auch ein nicht zum ersten Mal zu registrierender Fakt.
Am Samstag nun treten die Dürner, Krämer und Co. zum letzten Mal in dieser Saison vor den eigenen Fans an. Und sie werden dies zum vorerst letzten Mal als Drittligisten tun, nachdem der Abstieg in die Baden-Württemberg-Oberliga seit einiger Zeit feststeht. Für Christian Dürner, Felipe Soteras-Merz, Marcel Kohler, Sven Maier, Ingo Krämer, Linus Mathes und Co-Trainer Tobias Klisch ist es zugleich der Abschied aus Herrenberg. Und noch einen weiteren Abschied gilt es am Samstag zu vollziehen: Nach 23 Jahren an der Spitze der SG H2Ku Herrenberg zieht sich Peter Kiener in den Ruhestand zurück. Dies alles sind Personalien, die einen würdigen Abschiedsrahmen verdient haben. SG- Trainer Nico Kiener würde vor allem seinem Vater einen Erfolg mit in die sportliche Rente geben wollen: „Ihm möchte ich den möglichen Sieg widmen“.
Zuerst allerdings müssen die Hausaufgaben erledigt werden. Und dies wird alles andere als einfach werden. Der VfL Pfullingen hat als Aufsteiger zwar eine sehr gute Saison gespielt, Abstiegsszenarien sind dennoch am Fuß der schwäbischen Alb noch möglich. Sollte der SV Salamander Kornwestheim zum Beispiel beide noch ausstehenden Spiele gewinnen und der SV Zweibrücken am Samstag die SG Leutershausen schlagen, würde es am übernächsten Samstag in der Kurt-App-Sporthalle ein Endspiel um den Klassenerhalt gegen eben den SV Zweibrücken geben. Mit einem Teilerfolg in der Markweghalle, sprich mindestens einem Remis, hätte sich der VfL Pfullingen allerdings aller Abstiegssorgen entledigt. Dementsprechend motiviert wird das Team von Trainer Till Fernow am Samstag sicher agieren.
Auf der anderen Seite hat Nico Kiener das letzte Heimspiel noch einmal ganz hoch angehängt. Neben den emotionalen Momenten nach Spielende, die natürlich mit einem Sieg viel besser zu genießen wären, hat der Trainer das Spiel unter einem besonderen Blickwinkel im Auge: „Vor allem anhand dieses Spiels werde ich den Hintergrund der letzten drei Monate bewerten“. Für Kiener ist die Partie neben einem Charaktertest auch ein wichtiger Fingerzeig auf die kommende Saison. Taktisch wird sich nach den Worten von Nico Kiener nicht allzu viel ändern. So wird der Haslacher einmal mehr mit einer defensiven 6:0- Abwehr agieren lassen. Zum Einen hat dies in den letzten beiden Spielen gut funktioniert, zum Anderen verfügt der Rückraum ähnlich wie der von der SG H2Ku nicht über großgewachsene Shooter.
Auch personell wird das gleiche Team auflaufen wie zuletzt, das heißt, Christian Rau und Fabian Gerstlauer werden die Landesligamannschaft unterstützen. Wer auch immer aber am Samstag gegen den VfL Pfullingen aufläuft, wird sich noch einmal für die SG zerreißen. Eine große Kulisse hätten alle Akteure für diese Aufgabe verdient.