Jung-Gallier ringen Meister einen Punkt ab

Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten bleibt weiter in der Erfolgsspur, beim amtierenden Meister SV Kornwestheim erkämpfte sich das Team von Trainer André Doster ein verdientes Unentschieden. Beim 27:27 erlebten die Zuschauer eine packende Begegnung bis in die allerletzten Sekunden – und darüber hinaus.

Es begann vielversprechend für die Jung-Gallier, Christoph Foth und Tobias Heinzelmann brachten den HBW II schnell mit 0:2 in Führung. Doch die sollte nicht lange anhalten, vor allem der frühere Bundesligaprofi Peter Jungwirth war in der Anfangsphase für die Gastgeber erfolgreich, mit einem verwandelten Siebenmeter traf er zum 5:4 nach acht Minuten. Es blieb ausgeglichen, die dezimiert angereisten Balinger Nachwuchskräfte hielten bravourös dagegen. Mitte der ersten Halbzeit gelang es ihnen dann sogar, sich ein wenig abzusetzen, einen Zwischenspurt beendete Christoph Foth mit dem 11:15. Doch der SVK blieb dran, und kurz vor der Pause konnte Julius Emrich zum 16:16 ausgleichen. „Wir sind in eine Phase gekommen, wo wir die Bälle leicht verworfen haben und in der Abwehr Probleme bekommen haben“, beschreibt Doster die Minuten vor der Pause.

Nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel umkämpft und ausgeglichen. Wieder erzielten die Jung-Gallier die ersten beiden Tore durch Fynn Beckmann und Jan Bitzer, wieder kam Kornwestheim zurück. Dann traf Moritz Schmidberger doppelt, doch der SVK drehte die Partie abermals zum 23:21, jetzt war es Hendrik Schoeneck, der die Initiative übernahm. „Da hat uns die Durchschlagskraft gefehlt. Wir hatten bis dahin schon viel Pulver verschossen. Ich habe großen Respekt vor der Mannschaft, dass sie Kornwestheim diese Phase überstanden bis zum Schluss Paroli geboten hat“, so Doster über die Mitte der zweiten Halbzeit. Doch der HBW II ließ sich nicht abschütteln und kam zurück: Tobias Heinzelmann und Moritz Strosack schafften den Ausgleich. Dann musste Fynn Beckmann für zwei Minuten auf die Bank, das nutzten die Gastgeber ihrerseits, um erneut in Führung zu gehen. Die letzten Minuten waren dann an Dramatik kaum mehr zu überbieten. Beim Stand von 26:25 erzielte Jan Bitzer per Siebenmeter den Ausgleich. Dann hatte Peter Jungwirth vom Punkt aus die Gelegenheit, seine Mannschaft wieder in Front zu bringen, doch Mario Ruminsky im HBW-Tor konnte parieren. Noch 30 Sekunden waren zu spielen, da nahm Balingens Trainer seine letzte Auszeit. Adam Soos traf per Kempa-Trick zum 26:27. War das die Entscheidung? Nur noch wenige Sekunden zu spielen, und Christopher Tinti hämmerte die Harzkugel zum Ausgleich in die Maschen. Die schnelle Mitte, die Keeper Mario Ruminsky einleitete, wurde dann am Mittelkreis durch die Gastgeber unterbunden. Christoph Foth traf zwar noch ins leere Tor, aber der Treffer wurde von den Schiedsrichtern nicht anerkannt. So blieb es beim letztlich gerechten Unentschieden.

Trainer André Doster war nach dem Spiel stolz auf sein Team: „Kämpferisch war das richtig gut, die Mannschaft ist körperlich und mental ans Limit gegangen. Leider ist es uns nicht gelungen, den Abgriff nach dem Wahnsinnstor zum 27:26 abzufangen.“

Spielfilm: 4:4, 7:7, 11:15, 16:16 – 20:20, 23:21, 25:25, 27:27.

HBW Balingen-Weilstetten II: Ruminsky, Malek; Czakó (4), Fuoß, Soos (3), Bitzer (7/2), Foth (2), Heinzelmann (4), Schmidberger (2), Beckmann (3), Strosack (2), Diebel.