Kein Patzer mehr
Kein Patzer mehr
Es wird zunehmend spannender im Kampf um den Titel der Dritten Liga Süd. Die SG Nußloch ist nach wie vor in der Spitzenposition, die TSB Heilbronn-Horkheim weiterhin ganz knapp dahinter. Vor einer Woche war die Ausgangssituation klar: Nußloch darf sich in den drei verbliebenen Spielen einen Punktverlust leisten, das ist mit dem Unentschieden gegen die SG Pforzheim/Eutingen dann auch passiert. Die „Hunters“ hielten sich dagegen im Topspiel gegen die HBW Balingen-Weilstetten II schadlos, schließen somit nach Punkten auf zum Spitzenreiter in Blau.
Noch hat die SGN die Nase aber vorne – den der direkte Vergleich geht an Nußloch. Doch jetzt gilt mehr den je: Kein Ausrutscher erlaubt. Will der Tabellenführer den Platz an der Sonne verteidigen und dabei nicht auf Schützenhilfe angewiesen sein, muss er sich ab jetzt schadlos halten. In zwei Spielen zwar keine Herkulesaufgabe, aber eben auch kein Selbstläufer – zumal beide Gegner ihre Qualitäten haben. „Wenn wir Meister werden wollen, müssen wir die letzten beiden Spiele gewinnen“, weiß auch SGN-Geschäftsführer Holger Schwab.
Mit der SG Kronau/Östringen, dem letzten Kontrahenten der Saison, hat Nußloch bereits bei der Hinrundenniederlage Bekanntschaft gemacht. Doch auch der TV Hochdorf, der im Dezember mit einem 36:25-Kantersieg aus der Olympiahalle gefegt wurde, sollte nicht unterschätzt werden. Mit 18 Zählern hat sich der TVH zumindest zu Hause sehr gut gehalten, während auswärts bislang nur acht Punkte für die „Pfalzbiber“ zu Buche stehen.
Richtig gut sieht die Bilanz der SG Nußloch gegen die Pfälzer aber auch durch den Sieg in der Vorrunde nicht aus: Alle anderen vier Begegnungen gingen an den TVH. „In den vergangenen Saisons ist uns nie ein Sieg gegen Hochdorf gelungen, erst jetzt in der Hinserie“, kennt Schwab die Historie. Der Geschäftsführer gibt aber zu bedenken: „Jetzt hat der TVH aber eine andere Mannschaft und andere Voraussetzungen.“
Dieses Mal geht es darüber hinaus noch für die beide Teams um viel. Nußloch will, trotz Aufstiegsverzicht, mit aller Macht die Meisterschaft erkämpfen und das beste Ergebnis der Vereinsgeschichte einfahren. Die „Pfalzbiber“ sind als Zwölfter auf den ersten Blick zwar eher in den Abstiegskampf involviert, der Klassenerhalt ist aber bereits perfekt. Dafür trennen Hochdorf weiterhin nur zwei Punkte vom Last-Minute-Einzug in den DHB-Pokal.
„Es werden zwei ganz schwere Spiele“, sagt Schwab und fordert: „Trotzdem müssen wir sie erfolgreich gestalten.“ Verzichten muss Nußloch dabei aber auf Kreisläufer David Ganshorn. „Er wird sich voll und ganz auf die Genesung bis zum Spiel gegen Kronau-Östringen konzentrieren“, erklärte Schwab. Darauf hofft auch Müller, der gegen die Pfälzer von Martin Seiler aus der Reserve-Mannschaft unterstützt wird. „Ich habe in der letzten Partien versucht, so wenig wie möglich zu spielen“, sagt der Kapitän auf seine eigenen Beschwerden angesprochen: „Aber das wird schon funktionieren.“
Müller hofft dennoch, dass sein Kreiskollege schnellstmöglich wieder auf der Platte steht: „Diese Woche wird eh wohl nicht trainieren, danach müssen wir sehen – hoffentlich reicht es gegen Kronau. David ist ja auch ein Stück weit ein Seuchenvogel was Verletzungen angeht.“ Ob es für Ganshorn reicht, oder nicht – eines steht bei der SG Nußloch fest: Der Titel soll her. „Es wäre völliger Quatsch, wenn wir das nicht wollten“, betont Müller erneut: „Allein schon der sportliche Gedanke verbietet eine andere Haltung.“ Das Gefühl, am Ende ganz oben in der Tabelle zu stehen, kennt er. „Das ist etwas besonders, das man nicht so oft erlebt“, beschreibt er seine Erinnerungen: „Dafür sollten wir alles geben. Das Unentschieden in Pforzheim hat uns jetzt genug geärgert.“