Konstanzer Torwart wechselt nach Kreuzlingen
Konstanzer Torwart wechselt nach Kreuzlingen
Zum Ende der Saison 2013/14 wird bei der HSG Konstanz eine Ära zu Ende gehen. HSG-Torhüter Patrick Glatt wechselt nach neun Jahren im HSG-Trikot zum benachbarten Nationalliga B-Klub HSC Kreuzlingen und unterschrieb dort einen Zwei-Jahres-Vertrag.
Seit 2005 hütet der als leidenschaftlich, emotional und lautstark bekannte Motivator das HSG-Tor. Nun, nach auslaufendem Vertrag, ist die Zeit für Veränderung gekommen. „Den Aufwand, den ich in der 3. Liga hätte betreiben müssen, kann und möchte ich nun nicht mehr aufwenden. Vor allem, da jetzt mein Berufseinstieg bevor steht und ich in meinem Alter noch einmal etwas anderes ausprobieren möchte“, benennt der mit 29 Jahren älteste Spieler im Kader der HSG Konstanz seine Beweggründe für seinen Abschied zu den Eidgenossen. Nach seinem Master-Abschluss an der Universität Konstanz wird er zukünftig andere Schwerpunkte setzen. „Das tut zwar weh, aber ich merke gerade auch, dass es für mich der richtige Schritt ist“, macht der 1,94 Meter große Schlussmann klar, warum er das Vertragsangebot der HSG Konstanz nicht annehmen konnte.
„Wir hätten ihn gerne gehalten, aber das ist auch die Chance, unser Konzept, jungen und entwicklungsfähigen Talenten eine Chance zu geben und sie auszubilden, konsequent weiterzuverfolgen“, meint HSG-Geschäftsführer Dr. Frank Meisch, der sich gerade in Verhandlungen mit entsprechenden Kandidaten für die Torhüter-Position befindet. „Gerade die Kooperation mit der Universität Konstanz eröffnet uns die Möglichkeit, den Spielern Handball auf hohem Niveau in Verbindung mit einem Studium an der Exzellenz-Universität Konstanz zu ermöglichen.“ Die Erfahrung von „Rossi“, wie er von allen liebevoll gerufen wird, sowie seine Motivations- und Führungsqualitäten werden trotzdem schmerzlich vermisst werden - ebenso wie sein Humor. Menschlich und sportlich wiegt der Verlust schwer, die HSG wird einen tollen Sportler und einen großartigen Menschen sehr vermissen. „Seine Leistungen und sein Einsatz für die HSG waren herausragend, Rossi hat in Konstanz eine unwahrscheinlich tolle Entwicklung gemacht“, so Dr. Frank Meisch - bis hin zu einem der besten Torhüter in der 3. Liga.
Und Patrick Glatt ist froh damals, auch als sehr junger, unerfahrener und aus einer unteren Spielklasse kommender Keeper, die Chance bei der HSG Konstanz erhalten zu haben. „Das Vertrauen, das mir stets entgegen gebracht wurde, hat mich sehr bestärkt. Dass immer auf mich gesetzt wurde, in Höhen wie Tiefen, hat mir erst ermöglicht, auf dem Niveau zu spielen, wo ich jetzt bin. Ich werde unsere Aufritte in der vollen Schänzlehalle nie vergessen, das war einmalig. Ich habe viele schöne Erinnerungen.“ Vergessen wird ihn in Konstanz auch niemand, war er doch immer einer der absoluten Publikumslieblinge in „seiner“ Schänzlehalle, die er besonders mochte, wenn sie, vielleicht auch gerade wieder durch eine seiner unzähligen Paraden und seine emotionale Art wieder zur bei Gegnern gefürchteten „Schänzle-Hölle“ geworden war.
Genau das soll sie auch am Sonntag um 17 Uhr wieder werden, wenn das letzte Heimspiel der HSG in dieser Saison angepfiffen wird. Im letzten Aufritt von „Rossi“ vor „seinen“ Fans, mit denen er so gut während den Spielen interagierte, sich gegenseitig so pushen konnte, wie wohl kaum ein anderer, wird es damit zu einem emotionalen Abschied kommen. Für beide Seiten, die sich in den vergangenen neun Jahren gegenseitig so viel geben konnten. Die HSG Konstanz wünscht ihm auf seinen weiteren privaten, sportlichen und beruflichen Wegen viel Glück und Erfolg und bedankt sich für den stets gezeigten außergewöhnlichen Einsatz für die HSG.