Lizenzverzicht für Kapitän Müller kein Motivationsproblem – Trainer Job warnt vor Pfullingen
Lizenzverzicht für Kapitän Müller kein Motivationsproblem – Trainer Job warnt vor Pfullingen
Philipp Müller ist ein Mann, der markanten Worte. Der Kapitän der SG Nußloch sagt gerade heraus, was er denkt. Das hat er im Pressegespräch nach dem 35:26-Kantersieg der SGN gegen den Tabellendritten HBW Balingen-Weilstetten II einmal mehr bewiesen. „Ich möchte das korrigieren: Es sind nicht nur finanzielle Gründe, warum die SG Nußloch auf den Aufstieg verzichtet“, stellte er klar und ergänzte: „Das hat viele Gründe. Das sind die Trainingszeiten, das sind aber auch die Spieler. Es ist ein Unterschied, ob man fünf Mal die Woche trainieren kann oder ob man eben berufstätig ist und bei Auswärtsspielen unter der Woche in Rostock und Co Urlaub nehmen muss.“ Er fasste zusammen: „Das ist nicht immer nur auf den Verein oder das Finanzielle zu schieben.“
Ein Nachlassen konnte man den Blauen in den vergangenen beiden Wochen deswegen ebenfalls nicht attestieren: Zunächst gab es ein 43:31-Heimerfolg gegen die spielstarke TuS Fürstenfeldbruck, dann den besagten Sieg im Spitzenspiel gegen Balingen. Auf Schongang kann sich also auch der VfL Pfullingen nicht freuen. Doch der Respekt vorm kommenden Gegner ist groß – immerhin hat Nußloch in Pfullingen noch nicht gewonnen. Beim bisher einzigen Aufeinandertreffen beim VfL gab es ein 26:26-Unentschieden. Nach dem souveränen 33:23-Sieg über die Pfullinger aus dem Hinspiel will Trainer Christian Job aber noch keine voreiligen Schlüsse ziehen. „Es ist schon, dass wir das so hoch gewonnen haben“, schmunzelte er: „Das bringt uns im Spiel am Samstag nur leider gar nichts.“ Wenn es um 20 Uhr in der Kurt-App-Sporthalle los geht, steht die Anzeigetafel wieder bei 0:0. Warum es im Hinspiel so deutlich wurde, kann sich Job erklären: „Ich denke, Pfullingen hatte die gleiche Problematik, wie viele andere Mannschaften auch – diese Verletzungsproblematik haben wir Gott sei Dank rum.“ Das soll bis zur Abfahrt auch so bleiben, hofft der Coach zumindest: „Es wird entscheidend sein, welcher Kader uns in Pfullingen zur Verfügung steht.“ Gelöst wirkt er aber, nachdem Pierre Freudl und Jochen Geppert gegen Balingen wieder mit von der Partie waren.
Entsprechend scherzte er auch mit Blick auf Müller: „Die angeschlagenen bekommen wir irgendwie auch noch durch die letzten fünf Wochen.“ Die Warnungen vor Pfullingen wollte er aber doch noch einmal betonen. „Wir haben uns in Pfullingen immer schwer getan – leichtes Spiel? Das sehe ich ganz anders, das wird ein sehr schweres Spiel“, ist sich Job sicher: „Mit dem Selbstvertrauen bin ich aber optimistisch für die Begegnung.“ Müller hatte indes noch ein Anliegen. „Ich wurde schon mehrmals drauf angesprochen, darum nutzte ich die Gelegenheit jetzt. Die Leute sagen dann, ja okay, jetzt schaltet ihr einen Gang zurück, weil ihr sowieso nicht aufsteigen könnt“, beschreibt er: „Nein, so ist es nicht. Wir sind Sportler genug und jeder, der das mal war, wird es verstehen können: Wir wollen jedes Spiel gewinnen und versuchen trotzdem Erster zu werden.“