Nußloch routiniert zum finalen Meisterschafts-Showdown - Pflichtaufgabe in Hochdorf gelöst
Nußloch routiniert zum finalen Meisterschafts-Showdown - Pflichtaufgabe in Hochdorf gelöst
Nur noch ein Sieg steht der SG Nußloch im Weg, dann kann sie den Titelgewinn in der dritten Liga feiern. Nachdem der TV Hochdorf mit 30:23 besiegt wurde fokussiert sich die SGN nun auf den Saisonabschluss in eigener Halle. „Die Hausherren haben mit einigen Nachwuchsspielern gespielt“, sagte Holger Schwab. Der Geschäftsführer der Badener sieht das aber nur bedingt als Vorteil für seine Nußlocher an: „Die Jungs wollten sich natürlich auch auf der Drittliga-Bühne präsentieren.“ In der ersten Hälfte hielt der TVH noch sehr gut mit, stoppte die ersten zaghaften Ausreiß-Versuche des Tabellenführers und belohnte sich trotz Personalsorgen mit einem leidenschaftlich erkämpften 12:13 zur Pause. „Da waren auch ungefähr zehn freie Bälle dabei, die Ladislav Kovacin im Hochdorfer Tor gehalten hat“, analysierte Trainer Christian Job: „Das hat dazu beigetragen, dass wir nur mit einem Tor vorne waren.“ Der Ausgleich zu Beginn des zweiten Abschnitts mobilisierte dann indes das Leistungsniveau der SG Nußloch. „Ich hatte nie das Gefühl, dass wir das Spiel verlieren können“, war Job über die gesamten 60 Minuten sehr siegessicher: „Respekt vor unserer Leistung, sie war sehr routiniert.“
Ganz einfach wollte es die junge Hochdorfer Mannschaft den Badenern nicht machen. Sie gab von Beginn an alles, hielt das Geschehen zunächst offen. Mit einem 3:0-Lauf drehten die „Pfalzbiber“ die schnelle 2:0-Führung der Gäste aus Baden, begünstigt durch eine fast sechsminütige Torlos-Phase des Spitzenreiters. Erst nach sieben Minuten Spielzeit gelang wieder ein Treffer, Kreisläufer und Kapitän Philipp Müller steuerte diesen bei. Es blieb spannend, die Zuschauer in Hochdorf sahen ein angenehm spannendes Spiel. Nach 17 Minuten bescherte ein Doppelpack des TVH den erneuten Anschluss – es stand nun 8:9. Dann überstanden die „Pfalzbiber“ eine Unterzahlsituation ohne Gegentor, eigentlich die perfekte Gelegenheit um die Begegnung zu kippen. „Sie haben in der ersten Halbzeit eine überragende kämpferische Leistung gezeigt“, attestierte Job den Hausherren eine tolle Moral: „das ist oft so bei angeknockten Gegnern.“ Doch nicht mit der SG Nußloch. Im Stile eines Titelaspiranten behielten die Blauen die Nerven, zogen durch Treffer von Lars Crocoll und Gianluca Pauli ein Stück weit davon. Doch Hochdorf kämpfte weiter, opferte sich regelrecht auf – Wettbewerbsverzerrung ließen sie sich trotz des ausgedünnten Kaders keinesfalls vorwerfen. Zur Pause trennten beide Teams erneut nur ein Zähler – mit 12:13 ging es in die Kabinen. „Hochdorf hat das Maximum ihrer Möglichkeiten mit dem dezimierten Kader gebracht“, urteilte Job: „Unser Problem war, dass wir unglaublich viele freie Bälle verworfen haben.“
22 Sekunden nach dem Anpfiff zum zweiten Abschnitt erzielte Benedikt Bayer dann sogar den Ausgleich – ein großer Teilerfolg für den Tabellenzwölften. Das ärgerte die Nußlocher Mannschaft indes so sehr, dass diese nun gleich mehrere Schippe drauflegte. Eine Viertelstunde später traf Pierre Freudl, der erneut mit zehn Toren bester SGN-Werfer war und auch bei seinen vier Siebenmeter-Versuchen schadlos blieb, von der Linie zum 21:15 – die Vorentscheidung. Routiniert agierte der Spitzenreiter in den Schlussminuten, arbeitete sich zum Erfolg. „Es war uns klar, dass wir aufgrund des größeren Kaders kräftemäßig überlegen sein müssten“, beschrieb Job die starke Phase im zweiten Abschnitt: „Das war von Anfang an unsere Taktik.“ Er spekulierte auf die gute Physis und den tollen Fitnesszustand, den seine Jungs auch jetzt zum Rundenende noch haben – und wurde belohnt: „Da hat sich der Kräfteverschleiß bei Hochdorf bemerkbar gemacht.“ Höher viel das Ergebnis zwar nur noch bedingt aus, die Gegenwehr der „Pfalzbiber“ konnte aber ebenfalls in Grenzen gehalten werden. Unter dm Strich steht so ein 30:23-Pflichtsieg im Hochdorfer Sportzentrum, das bisher kein gutes Pflaster für Nußloch war. „Ich bin zufrieden“, urteilte Job daher vollkommen zu Recht: „Sowohl mit unserer Leistung, als auch mit dem Ergebnis.“
Ein Sonderlob ging dann noch an Schiedsrichter Julian Köppel, der die Partie alleine leiten musste. „Sein Kollege hatte einen Autounfall, konnte daher nicht beim Spiel sein“, erklärte Schwab: „Unter diesen Umständen hat der Unparteiische das sehr gut gelöst.“
TV Hochdorf: Schulte, Kovacin; Götz 5/1, Sorda 1, Bayer 6, Christmann, Eschbach, Lanninger, Novo 2, Jochem, Klug 9/2.
SG Nußloch: M. Bitz, Lieb; Körner 3, Crocoll 2, Müller 4, Fehringer, Geppert 1, Freudl 10/4, Schmitt 2, Buse 2, K. Bitz 2, Seiler, Pauli 4.