Schwerer Gang zum Vorjahresmeister - SG H2Ku spielt Samstag in Friedberg
Schwerer Gang zum Vorjahresmeister - SG H2Ku spielt Samstag in Friedberg
Vor einer hohen Auswärtshürde steht Drittligist SG H2Ku Herrenberg am Samstag (16. November, 20 Uhr, Sporthalle des TSV Friedberg) beim TSV Friedberg. Gegen den Vorjahresmeister aus Bayern schlüpft der Gast aus Herrenberg wieder einmal in die Rolle des klaren Außenseiters. Chancenlos dürfte das Team um Kapitän Christian Dürner aber trotzdem nicht sein.
Mit dem wichtigen Sieg im letzten Heimspiel gegen den TSV Rödelsee (30:25) haben die Gäu-Handballer zumindest ihre Hausaufgaben erfüllt. Auch wenn es kein glanzvolles Spiel war, das die Zuschauer zu sehen bekamen - hochzufrieden war man dennoch im SG-Lager. Zum einen, weil der Abstand zu den Abstiegsrängen wieder etwas vergrößert werden konnte, zum anderen kann die Mannschaft die nächste Auswärtsaufgabe etwas entspannter angehen.
Eine gewisse Lockerheit, die in spielerische Leichtigkeit mündet, wäre der SG H2Ku Herrenberg am Samstag durchaus zu wünschen. Trainer Nico Kiener weiß selbst am besten, dass „die Trauben in Friedberg immer besonders hoch hängen“. In vier Vergleichen setzte es für die Gäste bisher auch vier Niederlagen. Drei davon erlebte der jetzige Coach der SG H2Ku noch als aktiver Spieler mit. Seit 2008 spielen die Friedberger in der dritthöchsten Spielklasse und haben eine stetig steigende Entwicklung durchlebt.
Der Höhepunkt war dabei zweifellos der Gewinn der Meisterschaft im letzten Jahr. Doch wie auch bei anderen aufstiegsberechtigten Vereinen siegte auch in Friedberg die wirtschaftliche Vernunft und man entschied sich für einen Aufstiegsverzicht. Die Folge war aber ein erheblicher Aderlass im Team. So verließen mehrere Leistungsträger den Verein, inklusive dem Erfolgscoach Hartmut Mayerhoffer. Der Übungsleiter heuerte beim Zweitligisten in Bietigheim an und mischt dort kräftig mit seiner Mannschaft in der Spitzengruppe mit.
Aufgefüllt wurde der Kader wieder einmal mit Talenten aus der eigenen Bundesliganachwuchsabteilung. Eine Strategie, die sich seit Jahren in Friedberg bewährt hat. Aber auch auf höherklassige Verstärkung mussten die Fans in Friedberg nicht verzichten. Vom Zweitligisten HC Erlangen stieß Claudio Schneck in den Augsburger Raum. Ein Name, der in Herrenberg wohl noch vielen Handballfreunden in Erinnerung sein dürfte. Der 23-jährige wechselte im Jahre 2009 von der damaligen SG Haslach/Herrenberg/Kuppingen nach Erlangen. Dort meist in der Abwehr eingesetzt, zog es den gebürtigen Tübinger nun nach Friedberg, wo er auch offensiv auf der Kreisposition agieren darf. Weitere Leistungsträger beim TSV Friedberg sind vor allem im starken Rückraum um Spielertrainer Manuel Vilches Moreno, Miroslav Ilic und Außen Fabian Maier-Hasselman, der auch meist die Tempogegenstöße abschließt, schnell ausgemacht. Zusätzliche Stabilität erhielt zuletzt noch die Abwehr nach der Rückkehr der beiden etatmäßigen Torhüter Benjamin von Petersdorff und Fabian Seiler, die einige Monate nicht zur Verfügung standen. Zwei Auswärtssiege in Kronau/Östringen und Auerbach bei nunmehr 11:9 Punkten belegen diesen Fakt.
Es steckt also trotz des jungen Kaders noch genügend Qualität und Erfahrung im Kader des Vorjahresmeisters, um jeden Gegner in der dritten Liga zu bezwingen. Das weiß natürlich auch der Trainer der SG H2Ku. „Wir fahren zwar als Außenseiter nach Friedberg, wollen aber bis zum Schluss energisch dagegenhalten“, ist von Nico Kiener eine sicher nicht tiefgestapelte Aussage. Und ganz chancenlos dürfte das Team auch nicht sein. In den bisherigen Heimauftritten tat sich das Team um das Trainerduo Vilches Moreno/Rosenberger oft schwer, auch wenn es noch keine Niederlage zu registrieren gab. Zuletzt entführte der TV Großsachsen einen Punkt aus der Sporthalle des TSV Friedberg (26:26).
Optimistisch stimmt Nico Kiener auch die zuletzt gefestigte Angriffsleistung. Zum ersten Mal in der laufenden Spielzeit knackte die SG im Spiel gegen Rödelsee die 30-er Marke. „Zwei bis drei Tore pro Spiel haben wir nun meist pro Spiel mehr auf dem Konto“, ist Kiener nicht unzufrieden mit der Entwicklung. Das sind im Umkehrschluss natürlich auch genauso viele Tore weniger, die in Tempogegenstößen kassiert werden müssen. Auf eine Fortsetzung dieser Entwicklung hoffen nun Spieler und Fans gleichermaßen am kommenden Samstag. Dann ist vielleicht auch wieder ein Husarenstück der SG H2Ku Herrenberg wie seinerzeit in Coburg möglich.