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Spannendes Auf und Ab - schon wieder ein Remis

02.05.2017
02.05.2017 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Süd · Von: pm verein

Spannendes Auf und Ab - schon wieder ein Remis

Der HC Oppenweiler/Backnang trennt sich in einem nervenaufreibenden Drittligaspiel 27:27 von der HG Oftersheim/Schwetzingen Punkt gewonnen, Punkt verloren – diese Fragestellung entwickelt sich bei den Drittliga-Handballern des HC Oppenweiler/Backnang in dieser Saison zum Klassiker. Das 27:27 gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen war bereits das siebte Remis in dieser Saison. Das ist ein neuer Vereinsrekord. Die HCOB-Handballer lagen lange hinten, waren dem Sieg dann ganz nahe, am Ende war die Punkteteilung wohl gerecht.

In der Anfangsviertelstunde hing den Hausherren noch die 35:41-Heimniederlage gegen die SG Köndringen/Teningen in den Beinen. Das Angriffsspiel war zu statisch, die Würfe erfolgten oft unvorbereitet, die Torerfolge blieben aus. Die Abwehr war eigentlich ganz gut auf der Höhe, aber die Gäste trafen oft noch, als schon lange Zeitspiel angezeigt war. Ein 3:8 war das wenig optimistisch stimmende Zwischenergebnis nach einer Viertelstunde.

Bei den Gästen schied Rückraum-Ass Daniel Hideg aus, den ebenfalls torgefährlichen Simon Förch nahmen die Hausherren in Manndeckung. Das fruchtete, die Gastgeber kämpften sich ins Spiel, waren beim 7:8 wieder dran. Aber die Gäste aus der Kurpfalz wahrten ihre Führung, lagen zur Pause wieder mit 14:12 vorne, auch weil ihr Keeper Daniel Unser einige Glanztaten aufs Parkett zauberte und seinem Team damit entscheidend weiterhalf.

Im zweiten Durchgang machten die Gastgeber zunehmend Druck, sie ließen zunächst aber noch zu viele Torgelegenheiten liegen, außerdem spielten sie ihre Konter gegen aufmerksam nicht hinten arbeitende Gästehandballer nicht gut aus. Beim 14:18 waren es wieder vier Tore Rückstand. Ein Gegenstoßtreffer von Benjamin Röhrle und ein mit nur vier Spielern (gegen fünf Gäste) erzieltes Tor von Philipp Maurer beflügelten die Gastgeber dann aber.

Das Team von Trainer Matthias Heineke war beim 20:20 zum ersten Mal wieder auf Augenhöhe, verkrafte dann auch einen neuerlichen 22:24-Rückstand – und schien zehn Minuten vor dem Ende vollends auf die Siegerstraße einzubiegen. Die Abwehr stand hervorragend, Torwart Sven Grathwohl hielt klasse. Vorne warfen Ruben Sigle (2), Tobias Hold (2) und Benjamin Röhrle ihr Team mit fünf Toren in Serie mit 27:24 in Führung.

Dieser Vorsprung hätte reichen können, doch in den drei Minuten leistete sich der HCOB im Angriff viele Fehlabspiele. Eine Auszeit von Coach Matthias Heineke nutzte nichts, die HG glich eine Minute vor dem Ende aus – und hatte sogar die Chance zum Sieg. Grathwohl war zum Glück zur Stelle, er hielt den Wurf von Christian Fendrich. Es blieb beim 27:27 – und es stellte sich einmal mehr die klassische Frage nach dem verlorenen oder dem gewonnenen Punkt.

HC Oppenweiler/Backnang: Thomas Fink, Sven Grathwohl (Tor), Florian Frank, Chris Hellerich (2), Tobias Hold (6), Lukas Köder, Tom Kuhnle (2), Philipp Maurer (4), Benjamin Röhrle (5/3), Florian Schöbinger (1), Philipp Schöbinger (1), Ruben Sigle (5), Kevin Wolf (1). – Trainer: Matthias Heineke.

HG Oftersheim/Schwetzingen: Marius Gabel (n.e.), Daniel Unser (Tor), Lino Messerschmidt (1), Kai Rudolf, Simon Förch (4), Lucas Gartner (6), Lukas Sauer (6/1), Niklas Krämer (1), Christoph Lahme (3), Jannis Fellhauer, Justus Mehl (2), Thorsten Micke, Daniel Hideg (3), Christian Fendrich (1). – Trainer: Martin Schnetz.

Schiedsrichter: Gunnar Beyer (Bad Blankenburg) und Thomas Schulte (Bischberg).

Zuschauer: 550.

Siebenmeter: 3/3 : 1/2 (Förch wirft an die Latte).

Zeitstrafen: 8:8 Minuten (Hellerich, Röhrle, P. Schöbinger, Sigle – Krämer/zweimal, Messerschmidt, Förch).

Spielverlauf: 3:8, 8:9, 9:13, 12:14 – 15:18, 20:20, 24:24, 27:24, 27:27.

HCOB in Punkto DHB-Pokal nun im Hintertreffen

Wieder Remis, wieder ein Punkt auf beiden Seiten, und im Kampf um den DHB-Pokal war das womöglich ein Punkt zu wenig. Denn der HCOB liegt weiter einen Zähler hinter der HG Oftersheim/Schwetzingen zurück, die zum Saisonabschluss gegen Schlusslicht SV 64 Zweibrücken haushoher Favorit ist.

Der HC Oppenweiler/Backnang indes muss am 30. und letzten Spieltag zu Angstgegner TV Germania Großsachsen, gegen den er zwölf Spiele hintereinander verloren hat. Und weil die schon in der vergangenen Woche in Oppenweiler bärenstarke SG Köndringen/Teningen nun auch den TuS Fürstenfeldbruck in dessen eigener Halle besiegte, sind die Breisgauer am HCOB vorbeigezogen, der als Neunter in Punkto Pokalteilnahme in die Röhre schauen würde. Insofern braucht es nun eben einen Sieg an der Bergstraße, sonst ist das Thema Pokal für dieses Jahr durch.

Trainer Matthias Heineke zog ein ziemlich zwiespältiges Fazit: „Das Wichtigste war, anders als in der vergangenen Woche aufzutreten. Wir haben viel Einsatz gezeigt, hatten die Gäste ständig im Zeitspiel, und sind trotzdem hoch in Rückstand geraten. Dann haben wir uns gesteigert, nach 45 Minuten sprach alles für uns, kurz vor dem Ende ohnehin. Dann haben wir den Sieg vielleicht zu sehr gewollt, und ihn gerade deshalb nicht erreicht.“ Eine gelungene Angriffsaktion in den letzten drei Minuten hätte vielleicht schon gereicht, um den Sack zuzumachen, doch trotz einer Auszeit des Coaches wollte den Murrtalern eine solche nicht mehr gelingen.

Der scheidende HG-Trainer Martin Schnetz, in Oppenweiler aufgrund jahrelangen sportlich tadellosem Auftretens freundschaftlich mit einem Fässchen Bier in den handballerischen Halb-Ruhestand verabschiedet, war stolz auf sein Team: „Nach dem Ausfall von Daniel Hideg habe ich unsere Felle schon davonschwimmen sehen, aber meine Mannschaft hat fantastisch gekämpft.“