Zu viele Nachlässigkeiten führen zum Punktverlust - Der HC Oppenweiler/Backnang spielt nur 31:31 gegen Mundenheim
Zu viele Nachlässigkeiten führen zum Punktverlust - Der HC Oppenweiler/Backnang spielt nur 31:31 gegen Mundenheim
Erst nicht ordentlich verteidigt, dann beste Gelegenheiten ausgelassen – für die Drittliga-Handballer des HC Oppenweiler/Backnang reichte es im Heimspiel gegen die VTV Mundenheim nur zu einem 31:31. Der Vorletzte aus Rheinland-Pfalz verdiente sich den Punkterfolg auch deshalb, weil er sich selbst bei einem Drei-Tore-Rückstand kurz vor dem Ende nicht aufgab.
Die Hausherren konnten in der ersten Halbzeit nicht an die gute Abwehrleistung aus dem Spiel gegen den TV Hochdorf anknüpfen. Sie waren immer wieder einen Tick zu spät dran, ließen die Angreifer der Gastmannschaft aus zu kurzer Distanz zu wenig bedrängt werfen. Torwart Thomas Fink wehrte den einen oder anderen Ball ab, das war wichtig, um nicht ins Hintertreffen zu geraten, trotzdem musste er oft genug den Ball aus dem eigenen Netz fischen.
Wenigstens war die Angriffsleistung der Murrtaler erfreulich. Der Ball lief gut, Lücken wurden konsequent genutzt, die Außen – vornehmlich Florian Frank und Lukas Köder – wurden immer wieder geschickt eingebunden. In Summe führte dies zu einer recht ausgeglichenen Partie, in der die Hausherren beim 4:2, beim 8:6 und beim 13:11 einige Male mit zwei Toren Vorsprung führten, diesen aber ruckzuck auch wieder aus der Hand gaben.
Mundenheim spielte deutlich besser als in der Vorrunde und hatte in Person von Patrick Buschsieper einen nervenstarken Siebenmeterwerfer dabei: Sieben Versuche, sieben Treffer. Er sorgte kurz vor der Pause erst für den Ausgleich, dann sogar für die erstmalige Zwei-Tore-Führung der VTV. Wichtig aus Sicht der Hausherren war, dass Kevin Wolf mit seinem bereits fünften Treffer noch kurz vor der Sirene zum 18:19 verkürzte.
Nach dem Seitenwechsel legten die Gastgeber ihr Augenmerk verstärkt auf die Abwehr. Die VTV kamen nun nicht mehr so einfach zum Torerfolg. Der eingewechselte HCOB-Keeper Sven Grathwohl zeigte in seinem ersten Einsatz nach längerer Verletzungspause eine gute Leistung. Die Hausherren hätten sich nun vielleicht absetzen können, wenn sie denn im Angriff weiter so gut gespielt hätten wie vor der Pause. Nun aber ließen sie selbst beste Chancen aus.
Und deshalb blieb es spannend. 23:23, 25:25, 27:27. Immer wieder Gleichstand. Und so langsam ging es bereits in die Schlussminuten. Die Rückraumspieler Benjamin Röhrle und Ruben Sigle, die nach langer Zitterpartie unter der Woche schlussendlich doch ganz (Röhrle) beziehungsweise zeitweise (Sigle) mitmachen konnten, sorgten für das 29:27. Dann legte Röhrle per Konter zum 30:27 nach. Und es waren nur noch viereinhalb Minuten auf der Uhr.
Doch die reichten, um den Vorsprung wieder aus der Hand zu geben. Philipp Schöbinger bekam eine Zeitstrafe, in Unterzahl produzierten die Hausherren im Angriff technische Fehler. Marco Binnes lief zweimal für Mundenheim zum Konter, 30:30. Die Gäste hatten sogar die Chance zur Führung, ließen diese aber aus. So war es Benjamin Röhrle vorbehalten, 47 Sekunden vor dem Ende mit dem 31:30 zumindest mal den ersten Punkt für den HCOB zu sichern. Den zweiten krallten sich dann aber die Gäste aus Rheinland-Pfalz. Nach einer Auszeit von Trainer Patrick Horlacher spielen die VTV-Handballer ihren Rückraumwerfer Daniel Arentz frei, der aus zentraler Position zum 31:31 traf. Kein Wunder, dass die Gäste strahlten wie die Schneekönige. Für die Hausherren war es die Quittung für zahlreiche Nachlässigkeiten.
HCOB-Trainer Matthias Heineke: „Wir haben 30 Minuten gebraucht, um eine gute Einstellung zu diesem Spiel zu finden. Wir hatten in der Abwehr in der ersten Halbzeit zu wenig Aggressivität, das hat Mundenheim richtig stark genutzt. In der zweiten Halbzeit haben wir uns in der Abwehr deutlich gesteigert, haben kurz vor Schluss eine Drei-Tore-Führung und gehen mit der nicht gerade clever um, nachher ist es ein Unentschieden. Und den Punkt hat sich Mundenheim redlich verdient.“
VTV-Trainer Patrick Horlacher: „Man sieht, dass wir uns im Vergleich zur Vorrunde deutlich gesteigert haben und mittlerweile in dieser Klasse angekommen sind.“
HC Oppenweiler/Backnang: Thomas Fink, Sven Grathwohl (Tor), Florian Frank (4), Chris Hellerich (2), Lukas Köder (5), Tom Kuhnle, Philipp Maurer (2), Benjamin Röhrle (7/2), Florian Schöbinger (1), Philipp Schöbinger (1), Ruben Sigle (3), Kevin Wolf (6). – Trainer: Matthias Heineke.
VTV Mundenheim: Nico Klein, Tim Doppler (Tor), Florian Treiber (6), Marco Binnes (4), Thoren Pönisch, Daniel Arentz (4), Julian Doppler (1), Yannick Muth (2), Marco Tremmel, Sascha Hanke (1), Patrick Buschsieper (7/7), Tim Schmieder (5), Lars Hannes (1). – Trainer: Patrick Horlacher.
Schiedsrichter: Gunnar Beyer (Bad Blankenburg) und Thomas Schulte (Bischberg).
Zuschauer: 650.
Siebenmeter: 2/2 : 7/7.
Zeitstrafen: 8:14 Minuten (Kuhnle, Maurer, P. Schöbinger, Sigle – Binnes/zweimal, T. Doppler, Arentz, Schmieder, Hannes).
Spielverlauf: 8:6, 14:14, 18:19 – 23:23, 27:27, 30:30, 31:31.
Erneut den Schwung nicht ins nächste Match mitgenommen - Der HCOB kann den Sieg von Hochdorf nicht vergolden
In der Vorwoche strahlender Sieger beim schweren Auswärtsspiel beim TV Hochdorf, nun nur ein Remis gegen das Kellerkind VTV Mundenheim: Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang haben den Schwung aus einem starken Spiel erneut nicht ins nächste Match mitnehmen können.
Trainer Matthias Heineke erinnerte daran, dass schon auf den Sieg gegen den damaligen Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten II nur ein Remis bei der SG Pforzheim/Eutingen gefolgt war. Auf den Coup beim TSB Horkheim folgte eine Schlappe bei Schlusslicht SV 64 Zweibrücken. Und nun hatte der Coach sein Déjà-vu-Erlebnis.
Heinekes Fazit fiel dementsprechend enttäuscht aus: „Wir haben 30 Minuten gebraucht, um eine gute Einstellung zu diesem Spiel zu finden. Wir hatten in der Abwehr zu wenig Aggressivität, das hat Mundenheim richtig stark genutzt. In der zweiten Halbzeit haben wir uns in der Abwehr deutlich gesteigert, haben kurz vor Schluss eine Drei-Tore-Führung und gehen mit der nicht gerade clever um. Den Punkt hat sich Mundenheim redlich verdient.“
Im Kreis der Spieler war der Frust groß. Philipp Maurer ärgerte sich und sagte: „Wir haben die Fehler selbst gemacht und definitiv einen Punkt verloren. Wenn man mit drei Toren führt, muss man das auch heimbringen.“ Auch Lukas Köder redete nicht drum herum: „Wir sind es in der ersten Halbzeit viel zu halblebig angegangen. Wir haben 19 Gegentore kassiert, das ist einfach viel zu viel. In der zweiten Halbzeit haben wir unsere Dinger nicht reingemacht, und dann ist es am Ende halt ein Tor zu wenig.“
Die Gäste – sie haben den Klassenverbleib noch nicht ganz abgeschrieben, zumindest der mögliche Relegationsplatz 14 ist in Reichweite – waren deutlich zufriedener. Trainer Patrick Horlacher erfreute sich am Spiel, auch an der tollen Atmosphäre in der Gemeindehalle. Er lobte sein Team: „Man sieht, dass wir uns im Vergleich zur Vorrunde deutlich gesteigert haben und mittlerweile in dieser Klasse angekommen sind.“