Bittere 22:23-Derby-Niederlage – Mini-Serie des NHV reißt in Korschenbroich

Die drei Siege umfassende Mini-Serie des Neusser HV ist am Samstagabend gerissen. Im packenden Derby setzte es vor 580 Zuschauern in der Waldsporthalle praktisch mit dem Schlusspfiff eine unglückliche 22:23 (11:7)-Niederlage beim TV Korschenbroich. Besonders bitter: Philip Schneider hatte drei Sekunden vor dem Ende noch zum 22:22 für den NHV getroffen. Doch ein verwandelter Siebenmeter von TVK-Akteur Michel Mantsch bedeutete im direkten Gegenzug doch noch den Knockout für die Gäste.

„Wir haben eine richtig starke erste Halbzeit gespielt, es aber da leider in den Schlussminuten versäumt, mit einem noch höheren Vorsprung in die Pause zu gehen“, erklärte Ceven Klatt, Trainer des Neusser HV. Dank einer erneut starken Vorstellung in der Defensive lag der überlegene NHV bis zur 23. Minute verdient mit 11:6 vorne, ließ dann jedoch bis zum Seitenwechsel gleich fünf glasklare Chancen ungenutzt und erzielte vorerst keinen weiteren Treffer mehr. „Da haben wir es verpasst, eine Vorentscheidung herbeizuführen – die Gelegenheiten dazu waren da“, sagte Klatt.

Doch stattdessen begann der zweite Spielabschnitt aus Neusser Sicht so, wie die der erste aufgehört hatte: eher bescheiden. Denn während der NHV in der emotionalen Atmosphäre zunächst weiter ohne eigenes Tor blieb, nahmen die Gastgeber diese Einladung dankend an und trafen in der 34. Minute erstmals wieder zum Ausgleich – 11:11. Dann wachten die Klatt-Schützlinge wieder auf und es entwickelte sich fortan ein hart umkämpftes Derby, in dem sich beide Offensivreihen schwer taten und die Abwehrverbände ebenso wie die Torhüter gute Arbeit leisteten. „Mikkel (Moldrup, Anm. d. Red.) hat wieder ein richtig starkes Spiel für uns gemacht“, lobte Klatt. Dessen Team konnte sich in der Folge zwar noch zwei Mal einen Zwei-Tore-Vorsprung erkämpfen (19:17, 21:19), doch auch das sollte am Ende nicht reichen.

Bei einem folgenden 21:22-Rückstand nahm Klatt 20 Sekunden vor Schluss eine Auszeit und brachte für Keeper Moldrup den siebten Feldspieler aufs Parkett. Das anschließend gespielte Konzept endete wenige Sekunden vor dem Abpfiff erfolgreich mit Philip Schneiders Ausgleichstreffer zum 22:22. Im Anschluss überschlugen sich die Ereignisse: Über Korschenbroichs schnelle Mitte landete der Ball mit dem ersten Pass bei Matthias Deppisch. Der TVK-Rechtsaußen warf auf das noch leere NHV-Tor und wurde nach dem Wurf von Viktor Fütterer gefoult. Praktisch parallel dazu blockte Niklas Weis den Ball gerade noch rechtzeitig. Nachdem dieser ins Seitenaus geflogen war, unterbrachen die Schiedsrichter die Partie und zeigten zunächst Weis die Rote Karte, um diese sogleich zurückzunehmen und sie stattdessen Viktor Fütterer zu zeigen – „wegen eines arglistigen und eine Verletzung in Kauf nehmenden Fouls“. Die bittere Folge für den NHV war ein Siebenmeter für den TV Korschenbroich, der den Gastgebern – wie eingangs geschildert – den glücklichen Derbysieg einbrachte. „Diese Entscheidung ist überhaupt nicht nachvollziehbar, darüber gibt es auch keine zwei Meinungen. Schade, dass die beiden Schiedsrichter den Spielausgang auf diese Weise entschieden haben „, ärgerte sich Klatt, der jedoch einräumte: „Wir müssen uns allerdings auch an die eigene Nase fassen. Denn wir haben den TVK erst mit unseren vielen vergebene Chancen zurück in die Partie geholt.“

Am Samstag, 5. März, gilt es für die Mannschaft von NHV-Trainer Ceven Klatt in der heimischen Hammfeldhalle gegen Handball Sport Gummersbach/Derschlag II, möglichst schnell in die Erfolgsspur zurückzukehren.

NHV gegen Korschenbroich: Moldrup, Reckzeh (Tor) – Murawski, Aust, C. Klasmann (5/3), Thomas (1), L. Klasmann (n.e.), Weis (1), Johnen (2), Fütterer (5), Handschke (5/1), Bahn (2), Schneider (1), Cosic (n.e.)

Siebenmeter: NHV 3/4, TVK 4/5

Zeitstrafen: NHV 3, TVK 6

Bes. Vorkommnisse: Antoine Baup (TVK) sieht nach der dritten Zeitstrafe die Rote Karte (45.), Viktor Fütterer sieht wegen Foulspiels die Rote Karte (60.).

Spielverlauf aus Sicht des NHV: 2:0, 2:2, 4:4, 7:4, 9:5, 11:6, 11:7 – PAUSE – 11:11, 13:13, 14:13, 16:16, 19:17, 19:19, 21:19, 21:22, 22:22, 22:23 – ENDE