Das Spitzenspiel: Ist der Drache Grisu bereit für den Kampf gegen die Piraten?

Das Sauerland – dunkelgrüne Hügel, tiefe Täler und verwunschen anmutende Wälder. Die perfekte Heimat für sagenumwobene Drachen, die wenn sie zum Vorschein kommen, Angst und Schrecken verbreiten. Seit dem Namenszusatz „Dragons“ spuckt die SG Schalksmühle-Halver in der Staffel West der Männer mächtig Feuer und steht noch ohne Saisonniederlage auf dem zweiten Platz hinter der HSG Krefeld. Am Samstag empfangen die Männer von Trainer Stefan Neff in Halver den Leichlinger TV. Drachen gegen Piraten – mal schauen, welches Team aus dieser märchenhaften Konstellation als Sieger hervorgeht? Den Gastgebern winkt bei einer Krefelder Niederlage gegen die Ahlener SG die Tabellenspitze.

Die Frage, ob das siegreiche Gastspiel bei GWD Minden II die bestandene Feuertaufe des „Kleinen Drachen Grisu“ war, wird sich nach dem ominösen 13. Spieltag beantworten lassen. Beim knappen und hart umkämpften 29:27-Erfolg in Minden agierten die Sauerländer zumindest nach Aussage von Neff „sehr erwachsen“. Gegen die mit etlichen Spielern aus dem Erstliga-kader angetretenen Dankersen ließen sich Drachen in keiner Phase des Spiels aus dem Konzept bringen. GWD-II-Trainer Moritz Schäpsmeier bemängelte bei seinem Team unter anderem mangelnde Aufmerksamkeit und Abgeklärtheit in einigen Phasen des Spiels. Im Umkehrschluss bedeutetet das: Die SGSH hatte diese an diesem Abend.

Das erfolgreiche Gastspiel in Minden könnte ein wichtiger Fingerzeig auf die Reife der Neff-Sieben gebracht haben. Die Bundesliga-Reserve steht zwar nur im unteren Mittelfeld der Tabelle, doch eben die Tatsache, dass man in der Sporthalle Olafstraße gegen einen mit sechs Akteuren des Bundesliga-kaders verstärkten Kontrahenten die zwei Punkte entführen konnte, unterstreicht die These. Auch, dass Klassenprimus HSG Krefeld sich zu einem hart erkämpften Sieg (26:25) mühte und der kommende SGSH-Gegner – die Piraten aus Leichlingen – ohne Beute gen Rheinland zurück segeln mussten.

Ohnehin scheinen sich die Leichlinger gegen die Bundesligateams schwer zu tun. Zuletzt unterlag man in eigener Halle dem VfL Gummersbach II überraschend 27:30. „Wir wollen jetzt gegen Schalksmühle-Halver eine Reaktion zeigen und hoffen, dass wir auch im kommenden Heimspiel Wiedergutmachung betreiben können“, zeigten sich Tim Menzlaff und Alexander Kübler gegenüber dem LTV-Pressedienst selbstkritisch. Man fährt also hoch motiviert nach Halver, trotzdem sieht man sich in der Außenseiterrolle. Eine Niederlage würde nicht nur die dritte Nullrunde in Serie bedeuten, sondern auch, dass die LTV-Späher (18:6) die beiden Dickschiffe Schalksmühle-Halver (21:3) und Krefeld (22:2) aus dem Blickfeld verlieren würde.

Wie man zu Punkten gegen die Rot-Weißen kommt, deuteten die Bergischen Panther, der TuS Spenge und die SG Menden Sauerland Wölfe an. Das Trio sicherte sich gegen die Drachen jeweils einen Zähler. Doch vielleicht ist aus Grisu nun schon ein großer Drache geworden?