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Gummersbacher U23 verpasst die Sensation

18.10.2016
18.10.2016 · 3. Liga, Staffel West · Von: pm verein

Gummersbacher U23 verpasst die Sensation

Gegen den Ligaprimus aus Neuss hat sich die U23 des VfL Gummersbach am Samstagabend teuer verkauft und stand kurz vor einer Sensation. Bis zur 52. Minute lag das Team von Trainer Denis Bahtijarevic in Führung, um den haushohen Favoriten Neuss auf der Zielgeraden bei der 24:27-Niederlage doch noch passieren zu lassen. Die junge Mannschaft aus dem Oberbergischen hatte den Ligaprimus ganz nah an einer Niederlage. Und die Profi-Truppe vom Rhein hatte ihre liebe Mühe, der Ausbildungsmannschaft am Ende den Sieg noch aus den Händen zu reißen.

„Wir waren 50 Minuten die klar bessere Mannschaft“, sagte Akademieleiter Maik Pallach nach dem Abpfiff. Max Hamers habe gegen Neuss super gehalten und Max Jaeger beinahe jeden Ball reingemacht. Lange Zeit sei der VfL die spielbestimmende Mannschaft gewesen. Eine Schlüsselszene des Spiels sei die Rote Karte gegen Robert Barten gewesen. „Sein Ausfall war ein großer Verlust für uns, denn er ist bis zu diesem Zeitpunkt der entscheidenden Mann in unserer Abwehr gewesen“, so Pallach. Er wolle sich im Video anschauen, ob der Platzverweis tatsächlich nötig gewesen sei nach dieser Szene in einem Tempogegenstoß.

Im Anschluss habe Neuss seine ganze Erfahrung ausgespielt. „Und in den letzten zehn Minuten ist bei uns nicht mehr viel passiert“, so der sportliche Leiter, der es sehr schade findet, dass die Partie am Ende diesen Verlauf nehmen musste. Denn: „Wir waren die klar bessere Mannschaft und hätten heute Abend den Sieg verdient“, so Pallach. Jetzt gehe es darum, das gute Gefühl aus den ersten 45 Minuten der Partie gegen Neuss mit in das kommende Heimspiel gegen Longerich zu nehmen.

Bereits in den ersten 30 Minuten tat sich Neuss erkennbar schwer gegen die Oberberger. Nachdem der Gastgeber nach fünf Minuten das 3:1 durch Daniel Pankofer am Siebenmeterpunkt markieren konnte, stand es rund zehn Minuten später „nur“ 6:5 für den Favoriten. Zuvor hatten Tim Kolb und Max Jaeger den VfL wieder aufschließen lassen. Und Neuss ging in die Auszeit. Doch der HV fand in der Folge kein Mittel, das junge Gummersbacher Team abzuschütteln. Im Gegenteil: In der 19. Minute gelang Tom Kolb der Treffer zum 7:7-Ausgleich, ehe der VfL durch Robert Barten mit 8:7 in Führung ging. In der 29. Minute dann das 12:10 durch Felix Jaeger. Das war schon eine echte Überraschung. Vor allem aber für den bis dahin ungeschlagenen Neusser HV. Beim Stand von 11:12 wurden die Seiten gewechselt.

Nach dem Pausentee war es erneut der VfL, der durch seinen Spielmacher Sebastian Schöneseiffen den Zwei-Tore-Vorsprung zum 13:11 wieder herstellte, ehe Max Jaeger mit seinem Treffer zum 14:11 den VfL zum ersten Mal auf drei Treffer enteilen ließ. Und Max Jaeger setzte noch einen drauf: Er sorgte beim 15:11 für einen Vier-Tore-Vorsprung des Gummersbacher Bundesligaunterbaus. Und damit noch nicht genug. Robert Barten setze für die Blau-Weißen noch einen oben drauf, so dass es nach 35 Minuten 16:11 für den VfL stand, woraufhin Neuss erneut die grüne Karte zog. Doch Gummersbach gelang durch Tim Kolb (17:11/36.) der nächste Treffer.

So langsam ahnten die Neusser, dass der VfL das Zeug dafür hat, beide Punkte mitzunehmen. Brian Gipperich machte für die Rheinländer nach 40 Minuten das 16:19. Aber die Oberberger ließen sich nicht von ihrer Linie abbringen, so dass die Gäste nach 48 Minuten durch Tim Kolb das 23:19 markieren konnten. Mit der Roten Karte gegen Robert Barten wurde der Gummersbacher Innenblock allerdings geschwächt. Und der NHV traf durch Felix Handschke und Brian Gipperich im Doppelpack. Spätestens jetzt witterte der Tabellenführer seiner Chance, die Partie doch noch für sich zu drehen. Nach dem 22:23 für die Hausherren, zog Gummersbach Denis Bahtijarevic seinerseits die Grüne Karte. Doch Neuss machte durch seinen Hünen Heider Thomas den 23:23-Ausgleich klar. Und die Gummersbach Gegenwehr schien gebrochen zu sein, nachdem man schon mit sechs Toren in Führung gelegen hatte. Das 23. Gummersbacher Tor war viel zu lange der letzte Treffer, während Neuss zum 26:23 wegzog. Die Mannschaft von Denis Bahtijarevic brachte sich selbst um den verdienten Lohn. Sebastian Schöneseiffen konnte zwar nach 59 Minuten per Siebenmeter noch einmal auf 24:26 verkürzen, doch der NHV ging als Sieger vom Platz.

VfL Gummersbach: Schöneseiffen (4/2), F. Jaeger (2), M. Jaeger (11), Tim Kolb (4), Robert Barten (2), Kai Ronge (1).