Longerich drückt immer weiter auf das Gaspdal
Longerich drückt immer weiter auf das Gaspdal
Einen souveränen und prima herausgespielten Auswärtssieg fuhr der Longericher SC bei der Lemgoer Bundesligareserve ein und festigte den dritten Tabellenplatz und surft weiter auf der Erfolgswelle.
Es gibt Spiele mit jeder Menge Lärm, vielen enthusiastischen Zuschauern und knisternde stimmungsvolle Atmosphäre in der Halle. Und es gibt die Spiele in Minden und Lemgo, wo die LSC-Auswärts-Fan-Fraktion auch mit übersichtlicher Anzahl gefühlt in der Überzahl ist. In diesen Begegnungen sind die Spieler besonders gefordert, die Spannung vor allem intern zu entfachen und für die notwendige Power zu sorgen. An diesem Samstag schaffte es der LSC, über eine hohe Emotionalität die zuletzt etwas verloren gegangene defensive Stabilität wiederzufinden.
So kassierte man zwar anfangs noch recht leichte Gegentore, schaffte es allerdings im Laufe der ersten Halbzeit, die Deckung mehr und mehr zu verbessern und den Lemgoern die eigenen Torerfolge zu erschweren. Eine gute Lemgoer Mannschaft, die gespickt ist mit jungen Akteueren, die im erweiterten Bundesligakader stehen und von ehemaligen Bundesligaspielern unterstützt wird, wie an diesem Samstag Rydergard und Binder, die jedoch keine Rolle spielten an diesem Abend.
Eine frühzeitige Führung verpasste der LSC zunächst nach vergebenen Großchancen, dann jedoch gewann man nach dem 4:4 durch Lemgos Besten Vorlicek einige Bälle und setzte sich mit 4 Treffern in Folge auf 8:4 nach 12 Minuten ab, Lemgo nahm eine Auszeit. Das brachte jedoch nicht die erhoffte Wende im Spiel, im Gegenteil, der LSC war am Drücker und baute den Vorsprung bis zum 12:6 weiter aus und legte den Grundstein für den Auswärtssieg. Besonders Benni Richter und Michael Wittig präsentierten sich in Hälfte eins äußerst torhungrig und steuerten 13 der ersten 18 LSC-Treffer bei. Es war phasenweise ein höchst temporeiches, attraktives Handballspiel, in der beide Teams sehr engagiert zu Werke gingen, Gegentore wurden mit Schnellangriffen gekontert, es ging rasant „rauf und runter“. Eine sehr gute Figur gaben dabei die Referees aus Lübeck/Stockelsdorf Bolus/Foitzik ab, die nahezu fehlerlos pfiffen.
Trainer Chris Stark: „Die Vorgabe, das Spiel nach Ballgewinn extrem schnell zu machen, funktionierte überwiegend gut, der ein oder andere Ballverlust war jedoch ärgerlich,“ schlichen sich doch der ein oder andere Abspielfehler bei Langpässen ins LSC-Spiel. „Allerdings haben wir immer weiter aufs Gaspedal gedrückt und auch im aufgebauten Angriff schafften wir es, immer wieder zu guten Wurfchancen zu kommen, daher bin ich heute ziemlich zufrieden mit unserem Auftritt.“
Auch in Hälfte 2 setzte sich die LSC-Überlegenheit fort, man konnte sogar den Abstand weiter erhöhen. Das 22:14 von Wittig im der 39. Minute war ein Art Vorentscheidung. So ging es dann allerdings zunächst nicht weiter, 4 Pfosten- bzw. Lattentreffer hintereinander bei Angriff des LSC und weitere vergebene Großchancen inklusive Tempogegenstößen und Siebenmeter führte dazu, dass Lemgo bis zum 20:25 verkürzen konnte. Der LSC bewahrte jedoch die Ruhe, Kiki Born mit seiner ganzen Routine führte nun Regie, man sorgte durch Felix Janssen frühzeitig mit dem 27:20 in Minute 52 für die endgültige Entscheidung. Folglich lief das Spiel in aller Ruhe zu Ende, der LSC spielte diszipliniert bis zum Schlusspfiff der Begegnung und fuhr letztendlich einen überlegenen Auswärtssieg ein. Nach 2 Remis gegen Lemgo im vergangenen Jahr schaffte man nun also den ersten Sieg gegen den Tabellensechsten, auch in Sachen Pfosten und Latte stellte man einen eigenen Saisonrekord auf, waren es insgesamt gar 9 Aluminium-Treffer.
Damit setzt sich der LSC auf dem weiterhin überraschenden und fantastischen dritten Tabellenplatz vor Bayer Dormagen fest und erwartet am Freitag zum absoluten Spitzenspiel Dritter gegen Erster den Aufstiegsfavoriten Hagen.
Rückraum-As Benni Richter: „Heute hat vieles gepasst, einige Dinge können wir sicherlich besser machen aber das war eine alles im Allem eine sehr gute Leistung von uns, darauf können wir stolz sein und nun in aller Ruhe gegen die letztjährigen Zweitligisten befreit aufspielen. Wir freuen uns schon auf Freitag.“