Longerich holt einen Punkt gegen Lemgo

Ein verloren geglaubtes Match drehten die LSC-Handballer und schafften ein nicht mehr für möglich gehaltenes Remis von 24:24 und bleibt zu Hause ungeschlagen.

Der Spielverlauf: der LSC entwickelte im Angriff keinerlei Durchschlagskraft und leistete sich im Angriff ungewohnte Schwächen, vor allem im Abschluss, die der Vorjahresdritte der Dritten Liga auszunutzen wusste. Zwar kämpfte man sich, angetrieben von einem starken Kiki Born, wieder in die Begegnung, allerdings erwiesen sich die Gäste aus Ostwestfalen als sehr ausgebufft und abgeklärt, Lemgo kam auch nach langen Angriffen immer wieder zu Toren und führte verdient 15:10 zur Halbzeit. Man spürte, dass insbesondere nach einer torarmen Anfangsphase das Selbstvertrauen im Longericher Spiel fehlte. Der Klassenunterschied des letztjährigen Dritten gegen den Aufsteiger hatte sich bemerkbar gemacht. Die Gäste machten den reiferen und kaltschnäuzigeren Eindruck.

Bis tief in die zweite Hälfte, über 12:19, 14:20 und 15:21 sah die Partie mit Lemgo nur einen sicheren Sieger. Der wiedergenesene Christopher Wolf sah in der Phase die Rote Karte, dennoch konnte der LSC, mit stärker werdendem Torwart Inzenhofer, mit einem 4:0-Lauf wieder in Schlagdistanz kommen und auf 19:21 verkürzen. Die Halle war mittlerweile elektrisiert und feuerte die Mannschaft lautstark an, der große Kampf der Mannschaft war spürbar, der Funke auf das Publikum übergesprungen.

Der LSC bewies "Stehaufmännchen-Qualitäten" und drehte die Begegnung schließlich zum 24:24. 60 Sekunden vor Ende der Partie hatte man noch mit 2 Toren zurück gelegen. Dann erzielte Kiki Born mit einem hervorragenden Stemmschuss den Anschlusstreffer, sein zehntes Tor. Die Halle stand Kopf, als Daniel Wagener nach Jimmy Hoffmanns gewonnen Ball und im Fallen gespielten Pass 15 Sekunden vor Spielende den Ausgleich erzielte. Wenn das Spiel nur eine Minute länger gedauert hätte, wäre es wohl zugunsten des LSC ausgegangen, man hatte den längeren Atem und war in der Schlussphase tonangebend.

Traurige Notiz: Kiki Born sah in der Schlussminute nach dem Ausgleichstreffer eine rote Karte mit Bericht, die automatisch eine Sperre nach sich zieht.

Trainer Chris Stark zum Spiel: "Schade, dass unserem Kiki das Spiel gegen seinen Ex-Verein verwehrt wird. Er hat ein super Spiel gemacht und wird für ein, wie auch im Video zu sehen ist, normales Attackieren auf die Brust des angreifenden Spielers gesperrt. Wir waren heute 45 Minuten lang auf der Verliererstraße. Das war auf unsere schwache Wurfquote und die starke Lemgoer Mannschaft zurückzuführen. Im Kampf gegen den Abstieg sind wir mit dem Punkt gegen Lemgo mehr als zufrieden. Wie wir das Spiel rumreißen in der Schlussphase, war klasse. Wir haben wieder unser Kämpferherz bewiesen, darauf können Mannschaft und Zuschauer stolz sein. Kompliment an Lemgo, sie haben drei Viertel des Spiels bestimmt und ein top Spiel gemacht, waren der bislang stärkste Gegner. Auf uns warten jetzt zwei Bonusspiele gegen die, Stand Samstagabend, verlustpunktfreien Spitzenmannschaften Leichlingen und Fredenbeck."

Tore vs Lemgo: Born 10, Tebbe 5, Wagener 2, Hartmann 2, Richter 2/2, Krosch 2, Mestrum 1