NHV feiert klaren Derby-Erfolg in Korschenbroich

Kurz vor dem Schlusspfiff hielt es keinen der zahlreich mitgereisten Fans des Neusser HV mehr auf den Sitzen: "Auswärtssieg, Auswärtssieg" schallte es unter lautstarkem Applaus von den Rängen der Korschenbroicher Waldsporthalle hinunter zur Mannschaft des NHV-Trainers Ceven Klatt. Und diese tolle Atmosphäre hatten sich die Neusser in den 60 Spielminuten zuvor mit einer bärenstarken Vorstellung redlich verdient: Denn der NHV bezwang den TV Korschenbroich am Ende auch in der Höhe verdient mit 36:26 (19:14) - ein dickes Ausrufezeichen in der noch jungen Saison. "Natürlich können wir alle heute sehr zufrieden sein. Die Mannschaft hat eine richtig starke Leistung gezeigt, auf der wir weiter aufbauen können“, resümierte Klatt hinterher. Sein Gegenüber, TVK-Coach Ronny Rogawska, gestand ein: "Der NHV war heute das bessere Team und hat verdient gewonnen."

Die Neusser nahmen gleich vom Anpfiff an das Heft des Handelns in die Hand. Angeführt vom überragenden Spielmacher Daniel Pankofer, den Korschenbroichs Defensive nie in den Griff bekam und der dann ab der Schlussphase der ersten Hälfte zeitweise mit einer Manndeckung bedacht wurde, dominierten die Neusser praktisch den kompletten ersten Spielabschnitt in der gut gefüllten Waldsporthalle. "Wir hatten einfach keinen Zugriff auf das gute Angriffsspiel des NHV", sagte Rogawska, während Klatt nicht nur seinen Mittelmann lobte: "Das war heute richtig stark von Daniel. Aber auch die anderen Jungs haben einen guten Job gemacht.“ So konnten die Gastgeber die Begegnung lediglich in der Anfangsphase ausgeglichen gestalten - 3:3. Doch dann setzte sich der NHV über 6:3, 11:7 und 14:9 auf den verdienten 19:14-Pausenstand ab. Neben Pankofer, der geschickt die Fäden im Angriff zog und zudem allein in den ersten 30 Minuten gleich achtmal traf, überzeugten auch Keeper Vladimir Bozic sowie die Neusser Offensive insgesamt. Zum Vergleich: Während der NHV-Angriff beim etwas zäh geratenen Auftaktsieg gegen Ratingen (24:21) noch 15 technische Fehler produzierte, waren es im Derby gegen Korschenbroich nur noch deren fünf.

Ein Doppelschlag in Überzahl brachte Korschenbroich dann nach dem Seitenwechsel zunächst wieder auf 16:19 heran (32.). Doch kaum wieder in Gleichzahl, machte das Klatt-Team gleich da weiter, wo es in Hälfte eins aufgehört hatte: Die Defensive um den starken Innenblock Heider Thomas und Bennet Johnen sorgte für viele Ballgewinne, die wiederum konsequent in Tore umgemünzt wurden. Die Folge: In der 40. Minute lag der NHV mit satten sieben Toren in Führung (24:17) und baute diese bis zur 45. sogar auf 27:18 aus. Passend zu der bis dato starken Vorstellung ließen sich die Neusser auch von einer gleich doppelten Unterzahl nicht beirren und verwalteten ihren deutlichen Vorsprung bis zum Abpfiff. Brian Gipperich war es schließlich vorbehalten, mit dem letzten Treffer der Partie den Zehn-Tore-Sieg der Neusser perfekt zu machen.

„Unsere Taktik ist heute voll aufgegangen. Korschenbroich hatte kaum Mittel gegen unser variables Angriffsspiel und dank des breiten Kaders konnten wir die Kräfte gut verteilen, von Anfang bis Ende ein hohes Tempo gehen und intensiv verteidigen - das war der Schlüssel zu Erfolg“, erklärte NHV-Coach Ceven Klatt und blickte mit einem Auge schon in Richtung des dritten Spieltags: „Wir müssen den Schwung aus dem guten Saisonstart mitnehmen und wollen im Heimspiel gegen Baunatal dann gleich möglichst den dritten Sieg einfahren.“

NHV gegen Korschenbroich:

Bozic, Moldrup (Tor) - Aust (3), C. Klasmann (3), Thomas (3), Weis (6), Johnen (5), Pankofer (11/3), Fütterer (1), Handschke (2), Bahn, Gipperich (1), Schneider, Reuland (1). Nicht im Kader: Murawski, L. Klasmann, Golec

Siebenmeter: NHV 3/3, Korschenbroich 1/1

Zeitstrafen: NHV 5, Korschenbroich 4

Besonderes Vorkommnis: Jan Jagieniak sieht nach der dritten Zeitstrafe die Rote Karte (45.)

Spielverlauf aus NHV-Sicht: 2:1, 3:3, 6:3, 9:5, 11:7, 14:9, 17:11, 19:14 - PAUSE - 19:16, 24:17, 27:18, 30:21, 32:23, 34:24, 36:26 ENDE