Varel revanchiert sich mit Sieg gegen den Tabellenführer
Varel revanchiert sich mit Sieg gegen den Tabellenführer
Die HSG Varel-Friesland hat am Samstagabend nach der enttäuschenden Niederlage in Schalksmühle in einem packenden Spiel den Tabellenführer VfL Fredenbeck mit 28:26 (12:11) bezwungen und ist als verdienter Sieger von der Platte gegangen. Während der gesamten 60 Minuten vor stimmungsvollen 581 Zuschauern in der Manfred-Schmidt-Sporthalle gingen die Friesen in der hart geführten Begegnung kein einziges Mal in Rückstand und brachten dem Team von Trainer Andreas Ott die erst dritte Saisonniederlage im 20. Spiel bei. Beste Werfer in der Mannschaft von HSG-Trainer Andrzej Staszewski waren die Rückraumspieler Malvin Patzack mit acht Treffern, Marek Mikeci mit sieben (zwei Siebenmeter) und Außenspieler Max Wiedenmann mit sechs Toren. Auf der Seite der Gäste waren Jonas Buhrfeind und Jonas Vonnahme jeweils vier Mal erfolgreich. Sieben Zeitstrafen sprachen die Unparteiischen gegen Varel aus, lediglich drei gegen Fredenbeck.
Ein Blitzstart nach der Pause brachte Varel mit 17:12 (35. Minute) scheinbar beruhigend in Front. Das Team hätte die Führung sogar noch auf 18:12 ausbauen können, doch Martins Libergs, der erst nach einer Viertelstunde aufs Feld kam, scheiterte am besten Fredenbecker, Torhüter Edgars Kuksa. Doch die nie aufsteckenden Gäste kamen in einer Schwächephase der Gastgeber nach 56 Minuten noch einmal zum Ausgleich durch Zdenek Polasek und war sogar zwei Minuten in Überzahl nach einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Tom Wiedenmann. Jetzt war es ein echter Handball-Krimi, die lautstarken Fans der Fredenbeck skandierten „jetzt geht’s los!“. Aber die Gastgeber spielten konzentriert weiter und gingen dezimiert sogar erneut durch Max Wiedenmann in Führung (57.) und bauten diesen Vorsprung spielentscheidend bis 80 Sekunden vor Schluss auf 27:24 aus. Doch 72 Sekunden vor der Schlusssirene erhielt HSG-Kapitän Helge Janssen seine zweite Zeitstrafe. Erst als Marek Mikeci 31 Sekunden vor Ultimo trotz offener Manndeckung der Gäste zum frenetisch gefeierten 28:25 einwarf, war der Deckel auf diesem Spiel. Die Freude auf Seiten der Vareler kannte keine Grenzen über diesen nicht unbedingt erwarteten Erfolg.
HSG-Trainer Staszewski sprach von einer „starken Leistung“ seines Teams und lobte die „sensationelle“ Darbietung von Kreisläufer Till Schinnerer, der vier ganz wichtige Tore warf, einige Bälle abfing und bei der zeitweisen 5:1-Deckung an vorderster Front kämpfte: „Wir haben ein super Spiel geliefert und die Liga wieder interessanter gemacht: Wir kommen!“ Kapitän Janssen sprach von einer Wiedergutmachung für die deutliche Auswärtsniederlage in Schalksmühle: „So richtig dran geglaubt dass es reicht, habe ich erst zehn Sekunden vor Schluss.“ VfL-Coach Ott bemängelte „mangelnde Cleverness“ und dass sein Team nach dem 24:24 die Bälle verloren habe.
HSG Varel-Friesland: Stasch, Legler; Janßen, J.D., Wiedenmann, M. (6), Janßen, H., Schinnerer (4), Langer, Patzack (8), Mikeci (7/2), Straten, Libergs (1), Wiedenmann T. (1/1), Xhafolli (1).