Begehrter 6. Platz in weiter Ferne - ThSV Eisenach unterliegt der TSG Friesenheim mit 18:26 (11:14)
Begehrter 6. Platz in weiter Ferne - ThSV Eisenach unterliegt der TSG Friesenheim mit 18:26 (11:14)
„Mit diesem Spiel haben wir unsere Ambitionen auf den 6. Tabellenplatz weggeschenkt“, stellte Christoph Jauernik, der Coach der männlichen Jugend A des ThSV Eisenach, fest. Der sechste Tabellenplatz am Saisonende beinhaltet ein Ticket für die nächste Spielzeit in der Handball-Jugendbundesliga. Den 17/18-jährigen Talenten von der Wartburg droht nun die schwer kalkulierbare Relegation. Sie unterlagen am Samstag in heimischer Halle der TSG Friesenheim mit 18:26 (11:14), belegen mit 7:13 Zählern, punktgleich mit den dahinter rangierenden Teams der HSG Hanau und der JSG Ingelheim/Budenheim Tabellenplatz 7. Der Rückstand auf den so begehrten 6. Tabellenplatz beträgt weiterhin 5 Punkte.
„Das war in der Summe zu wenig“, begann Christoph Jauernik sein Resümee. „Die Qualität eines Jonas Richardt reicht allein nicht aus. Alle Bereiche haben die Vorgaben nicht umgesetzt. In der Abwehr gelangen uns zu wenige Ballgewinne. Unsere Torhüter parierten zu wenige Bälle. Die Wurfeffektivität mit gerade einmal 7 Treffern war im zweiten Abschnitt ganz miserabel. Im Umschaltspiel blieben wir ganz blass, obwohl gerade das den Trainingsschwerpunkt der vergangenen Woche bildete“, fasste der Trainer zusammen. „Die TSG Friesenheim hat zurecht gewonnen, ohne eine besondere Leistung abrufen zu müssen“, fügte Christoph Jauernik hinzu. Die Gäste, mit einem einzigen Wechselspieler für das Feld, setzten die individuellen Qualitäten ihrer Shooter Simon Schleidweiler (11 Tore) und Tim Götz (8) effektiv ein.
Die TSG Friesenheim hatte damit im Gegensatz zum ThSV Eisenach zwei torgefährliche Spieler. Die Torhüter der Gäste konnten glänzen (parierten zusammen 20 Bälle), weil den Würfen der Eisenacher Schärfe und Präzision fehlten. Die langzeitverletzten Pascal Küstner und Hannes Iffert wurden beim ThSV Eisenach schmerzlich vermisst. Nachteilig sicher auch, das mit Marc Wenzlaff nur ein Spielgestalter zur Verfügung stand. Der bemühte sich mit Herz und ganz viel Leidenschaft, übernahm viel Verantwortung, war mit 5 Treffern auch zweitbester Werfer seines Teams. Jonas Richardt wurde mit 7 Toren notiert. In der Schlussetappe hatten die ThSV-Talente dennoch die Möglichkeit, die Partie noch zu drehen. „Zwischen der 49. und 53. Minute unterliefen der TSG Friesenheim fünf technische Fehler, doch wir konnten kein Kapital daraus schließen“, erklärte ThSV-Co-Trainer Ulrich Enke anhand seiner statistischen Aufzeichnungen. Da war beim Stand von 17:21 noch was zu machen. An ausgesprochen gästefreundlich entscheidenden Spielleitern Anton Ekk/Sven Sachtleber war der Spielausgang nicht festzumachen. Letztendlich kamen die Eulen der TSG Friesenheim ungerupft davon.
Jonas Richardt und Marc Wenzlaff kurbelten den ThSV-Angriff an
Die Eisenacher begannen wie angekündigt, mit Maximilian Manys auf Links- und Luca Baur auf Rechtsaußen, Hermann Bach, Mark Wenzlaff und Jonas Richardt im Rückraum, Jonas Bogatzki am Kreis und Felix Krüger im Tor. Der Treffer von Jonas Richardt zum 1:1-Ausgleich (4.) war schon der letztmalige Gleichstand. Eisenachs Linkshänder wurde zunächst von seinen Mitspielern bestens in Szene gesetzt (3:4, 8.). Die Gäste zogen ewffektiv ihre Angriffszüge gegen eine zu passiv agierende Abwehr zum 4:9 (^17.) auf. Das ThSV-Trainergespann Jauernik/Enke versuchte mit personellen Wechseln Einfluß zu nehmen. Thomas Bobe kam am Kreis, der 2 Meter große Jonas Bogatzki rückte in den linken Rückraum. Mark Wenzlaff, mit 4 „Fahrkarten“ gestartet, hatte sein Zielwasser gefunden, traf im Dreierpack zum 8:9 (22.) und eroberte mit resolutem Einsatz im Bodenkampf das Leder. Maximilian Manys hatte den möglichen Ausgleichstreffer auf der Hand, scheiterte aber von Linksaußen am Torhüter (23.). Jonas Richardt und Marc Wenzlaff hielten mit ihren Treffern ihr Team auf Tuchfühlung (10:11, 26.). Mit einfachen Finten ließen die Gäste die Eisenacher Abwehr aussteigen und trafen zum 11:14. Halbzeitstand.
Eulen setzen ihre Stärken effizient ein und überstehen auch Schwächephase
Mit einfachen Treffern aus dem Rückraum dominierte die TSG Friesenheim auch nach Wiederbeginn. Eisenachstorgefährlicher Linkshänder Jonasa Richardt wurde bestens abgeschirmt. In seine Rolle vermochte keiner der Mitspieler zu schlüpfen. Die Eisenacher scheiterten am Keeper oder verfehlten den Kasten. Die Gäste trafen zum 12:17 (35.). Die Gastgeber fighteten. Lars Kremmer kam ins Tor. Maximilian Manys versenkte eine Steilvorlage zum 16:18 (41.) und ließ seine Farben wieder hoffen. Die Eisenacher verloren das Leder, Jonas Bogatzki und der eingewechselte Joel Schwarz kassierten umstrittene Zeitstrafen. Die doppelte Überzahl nutzte die TSG Friesenheim zum 16:21 (47.) und überstand auch die Phase von fünf technischen Fehlern unbeschadet. Mit dem eingewechselten Noah Streckhardt vor der Abwehr agierend, wurden die Gäste irritiert. Kapital konnten die Hausherren daraus nicht schlagen. Die „Eulen“ stockten in den Schlussminuten ihre Trefferausbeute noch deutlich auf, profitierten von einer erneuten doppelten Überzahl und trafen per Kempa-Treffer zum 18:26-Endstand. Für Jonas Bogatzki war nach der dritten Zeitstrafe die Partie schon zuvor beendet.
Statistik
ThSV Eisenach: Krüger, Kremmer; Bogatzki (1), Baur, Bach (2), Schwarz, Wenzlaff (5), Richardt (7/1), Manys (3), Görmar, Streckhardt, Bobe.
TSG Friesenheim: Hoblaj, Kächele, Modzinski; Freitag (2), Muth (3), Lenz (1), Götz (8/1), Brahm (1), Schleidweiler (11), Blohm.
Siebenmeter: ThSV Eisenach 1/1, TSG Friesenheim 1/1.
Zeitstrafen: ThSV Eisenach 6 x 2 Min., Rot für Bogatzki nach 3. ZS, 59., TSG Friesenheim 1 x 2 Min.
Schiedsrichter: Ekk/Sachtleber
Zuschauer : 66