Großer Kampf bleibt unbelohnt - Aufholjagd der HSG Konstanz in Zweibrücken kommt zu spät
Großer Kampf bleibt unbelohnt - Aufholjagd der HSG Konstanz in Zweibrücken kommt zu spät
Großer Aufwand bei der weitesten Auswärtsfahrt der Saison, trotz enormer Verletzungssorgen bravouröser Kampf bis zum Schluss und eine tolle Ausholjagd – genützt hat es alles nichts. Die A-Jugend der HSG Konstanz musste sich in Rheinland-Pfalz beim SV Zweibrücken hauchdünn mit 33:34 (13:16) geschlagen geben.
Dabei waren der Kampfgeist und die Zuversicht der Konstanzer trotz einiger Rückschläge schon vor der Abfahrt mit einem stattlichen Elternfanclub im großen Reisebus von Wegis-Reisen groß. Bereits um 6 Uhr machte sich der HSG-Tross auf gen Zweibrücken – und schon jetzt war klar, dass dies ohne Jonas Hadlich und den zuletzt sehr starken Carl Gottesmann sowie die in Konstanz gebliebenen Louis Wall und Philipp Kunde ein schweres Unterfangen werden würde. Doch damit nicht genug der Rückschläge für das junge Konstanzer Team. Noch in der Anfangsviertelstunde der Partie folgte das Aus für einen weiteren wichtigen Leistungsträger. Jerome Portmann prallte unglücklich mit einem Gegenspieler zusammen und musste mit einer klaffenden Wunde vom Spielfeld. Erneut war das HSG-Trainergespann aus Thomas Zilm und Christian Korb zum Umstellen in Abwehr und Angriff gezwungen.
Trotz des Schocks blieb Konstanz bis zur 26. Minute auf Tuchfühlung und lag nur mit zwei Toren zurück (11:13). Das nötigte auch B-Lizenzinhaber Thomas Zilm großen Respekt ab: „Das zeigt einfach, dass es in unserer Mannschaft stimmt. Da hat keiner zu irgendeiner Zeit aufgesteckt, stattdessen haben alle als geschlossenes Team mit allen zur Verfügung stehenden Kräften dagegen gehalten.“ So konnten sich die dynamisch und kraftvoll spielenden Gastgeber, die im Gegensatz zur HSG erstmals auf einige verletzte Spieler wieder zurückgreifen konnten, trotz robuster, aggressiver Abwehrarbeit nicht mehr als auf drei Tore absetzen. Mehr noch, die HSG Konstanz war es, die durch Samuel Löffler und den achtmal erfolgreichen Kreisläufer Pascal Mack zum 22:23 aufschloss (45.).
„Wir sind aber permanent einem Rückstand hinterhergelaufen“, konstatierte Thomas Zilm, „denn der Ausgleich oder eine Führung wollte uns nicht gelingen. Dieser letzte Big Point hat gefehlt.“ Stattdessen zog Zweibrücken nach dem 23:24 der Gäste zum 27:23 davon (48.) und sah beim 33:28 und 34:29 vier beziehungsweise dreieinhalb Minuten vor dem Ende schon wie der sichere Sieger aus. Was folgte war jedoch eine beeindruckende Aufholjagd. Vier Treffer innerhalb kürzester Zeit, trotz Auszeit der Gastgeber, gelangen der HSG Konstanz. Nur noch 33:34 – aber auch nur noch zehn Sekunden zu spielen. Zu wenig, um doch noch die Wende zu schaffen. Zilm: „Wir haben versucht, das Unmögliche möglich zu machen aber uns hat die Zeit gefehlt.“
Der Ex-Profi lobte seine dezimierte Mannschaft dennoch ausdrücklich: „Die Moral war toll. Wir haben bis zum Schluss alles versucht und auch wenn andere Mannschaften in solch misslichen Lagen vielleicht anders reagieren, wie unsere Jungs das Tempo bis zum Ende hoch gehalten haben, dafür kann man nur den Hut ziehen.“ Letztlich waren aber insbesondere der Druck der Rheinland-Pfälzer aus dem Rückraum mit dynamischen Kreuzbewegungen und der Kräfteverschleiß für den kleinen Konstanzer Kader zu groß. Ex-Profi Zilm sieht seine Mannschaft, die nun erneut ein Wochenende spielfrei hat, ehe es am 12. November zum Tabellendritten Echaz-Erms geht, dennoch auf dem richtigen Weg. „Wir wissen, woran wir arbeiten müssen, werden dies gemeinsam mit den Jungs analysieren und versuchen es dann auch umzusetzen.“
HSG Konstanz: Kristian Bozin (Tor); Jerome Portmann (1), Patrick Volz, Marc Plesse (1), Pascal Mack (8), Joel Mauch (5/2), Samuel Löffler (6), Jan-Nicolai Geistler, Moritz Dierberger (1), Manuel Wangler (5), Johnny Polis (6).
Zuschauer: 120.