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Heilbronn schockt HSG Konstanz erneut in letzter Sekunde

28.12.2015
28.12.2015 · Jugend-Bundesliga, JBLH männlich · Von: pm verein

Heilbronn schockt HSG Konstanz erneut in letzter Sekunde

100 Prozent Wille, Einsatz und Leidenschaft – aber nur 50 Prozent der Punkte. Die A-Jugend der HSG Konstanz musste sich nach erneut mitreißender Vorstellung mit einem 28:28 (14:12)-Remis zufrieden geben.

Ein Punkt, der sich im ersten Moment nach Schlusspfiff wie eine Niederlage für das junge HSG-Team anfühlte. Heilbronn entpuppt sich langsam zum Konstanz-Schreck, der der HSG immer ganz besonders wehtut. Wie schon in der Bundesliga-Qualifikationsrunde, als der TSB erst Sekunden vor dem Ende mit der einzigen Führung überhaupt zum 17:16-Erfolg kam, schockten die Stauwehr-Handballer die HSG schon wieder in der Schänzle-Sporthalle.

Die HSG Konstanz war der Revanche ganz nahe, führte mit 28:27 und schien sich endlich einmal für ihre stetig besser werdenden Leistungen mit der vollen Punktausbeute belohnen zu können. Heilbronn hatte einen letzten Angriff, doch dem TSB lief die Zeit davon, weil Konstanz wie schon über die gesamte Partie hervorragend in der Abwehr arbeitete und die gefährlichen TSB-Schützen um DHB-Elitekader- und Jugend-Nationalspieler Sebastian Heymann (neun Tore) und seinen kongenialen Nebenmann Hendrik Bohnenstengel (sieben Tore) durch frühes Stören immer wieder in lange Angriffe zwang.

So auch im letzten der Partie. Nur noch eine Sekunde war auf der Uhr, als eben doch wieder Heymann mit einem Verzweiflungswurf hochstieg und mit einem Aufsetzer über Kristian Bozin hinweg die Konstanzer erneut schockte. HSG-Trainer Christian Korb musste sich dann auch kurz schütteln und den Genickschlag in allerletzter Sekunde erst einmal verdauen: „Natürlich tut dieser Treffer weh, weil wir am Ende wieder kein Glück hatten.“ Allzu lange wollte er sich damit allerdings nicht aufhalten: „Das war ein ordentliches Spiel und ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Die Abwehr kann sich sehen lassen, denn wir haben ein individuell sehr stark besetztes Team immer wieder in sehr lange Angriffsaktionen gezwungen. Zuordnung und Konzentration stimmen dort.“

Diese gute, engagierte Defensivleistung führte nach ausgeglichenem Beginn (3:3) zu einer 9:5-Führung der Gastgeber und immer wieder zu Szenenapplaus der Zuschauer für ein riesengroßes Kämpferherz, das die HSG gegen den Tabellensechsten zeigte. Die letzten Minuten vor der Pause verliefen dann allerdings richtig bitter für Konstanz. Zuerst kam Heilbronn nach dem 14:9 auf 14:12 heran, dann musste auch noch Anführer Dennis Sugg zehn Sekunden vor der Pause mit Roter Karte vom Platz. „Für mich sah es so aus, als ob er im Gegenstoß am Ende stehen bleibt und keine Aktion mehr in Richtung Gegenspieler ausführt. Vielleicht hätte eine Zeitstrafe auch gereicht“, erklärte Korb die umstrittene Szene aus seiner Sicht.

Nichtsdestotrotz überzeugte Konstanz auch ohne einen ihrer Leistungsträger in Durchgang zwei, auch wenn der TSB inzwischen das Blatt gedreht hatte (18:19). 25:26 lag Konstanz nun in einem Kampf um jeden Millimeter zurück, doch die Korb-Sieben holte noch einmal alles aus sich heraus, ging wieder mit 27:26 und 28:27 in Führung und sorgte für großen Jubel auf der Tribüne – bis die kalte Dusche mit dem Abpfiff folgte.

HSG-Coach Korb fehlte im entscheidenden Moment „ein Anführer, der das Spiel beruhigt und die Hektik herausnimmt. Trotzdem sind wir auch im Vergleich zu letzter Woche wieder einen Schritt weiter.“ Für die am 8. Januar beim souveränen, ungeschlagenen Tabellenführer Balingen-Weilstetten beginnende Rückrunde ist ihm deshalb auch nicht bange: „Wir haben die Gewissheit, dass wir in der Abwehr auf einem guten Weg sind. Dazu werden wir an der Cleverness und Beständigkeit im Angriff in Ruhe weiterarbeiten. Unser Ziel ist es, in der Rückrunde in jedem Spiel besser zu sein als in der Hinrunde.“

HSG Konstanz: Kristian Bozin, Simon Jegler, (Tor); Eric Vonlanthen (1), Jonas Löffler (5/1), Philipp Kunde (11/8), Carl Gottesmann (3), Pascal Mack (1), Jérôme Portmann (1), Samuel Löffler (3), Dennis Sugg (1), Manuel Wangler (2), Oliver Apel.

Zuschauer: 100.